Unternehmungen

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Unternehmungen

Theater: Domino Theater, King Street 370. Im Sommer fast jeden Abend Aufführungen.

Bootsfahrt zu den 1000 Inseln (Thousand Islands): ein Erlebnis! Nicht das Boot ab Kingston nehmen, das nicht wirklich bis zu den 1000 Inseln fährt, sondern ab Gananoque, einem Nest 16 km östlich von Kingston. Alles weitere bei Gananoque Boat Line, T. 382-21 44. Dauer: drei Stunden. In der Zeit von 9 bis 17h legt /96während der Urlaubssaison, etwa bis Mitte Oktober, stündlich ein Boot ab. Im Spätjahr hängt dagegen alles von der Lust und Laune des Kapitäns ab: da kommt es schon mal vor, dass das Unternehmen wegen etwas Wind abgeblasen wird. Wo bleibt da die Berufsehre?. Von der Ortsmitte aus den Pfeilen folgen.

Für eine Insel braucht man genau zwei Bäume und 3 qm² Erde. Es kommt vor, dass die Häuser größer sind als die Insel, auf denen sie stehen. Etliche der Eilande verkauften die Indianer an den Staat, der sie für ein oder zwei Dollar wieder veräußert hat. Heute pflegen die reichen amerikanischen Senatoren hier eine kleine Residenz ihr eigen zu nennen. Auf der dreistündigen Fahrt passiert man auch Boldt Castle, ein unvollendetes Schloß, das der Besitzer des Waldorf Astoria in New York errichten ließ. Darüber hinaus ist die Gegend auch das reinste Anglerparadies.

Von Gananoque aus folgt man am besten dem Parkway in östlicher Richtung, einem Sträßchen, das sich auf 35 km Länge am Sankt-Lorenz-Strom entlangschlängelt. Tolle Ausblicke.

Sankt-Lorenz-Parks: von Gananoque zurück nach Montreal durchquert man eine idyllische Landschaft mit zahlreichen Zeltplätzen. Parkverwaltung Sankt-Lorenz: T. 543-37 04. Eine Broschüre ist auch beim Tourist Office in Kingston erhältlich. Die Parkverwaltung findet man einige Kilometer östlich von Gananoque, am Parkway.

Allerlei Sehenswertes

Old Fort Henry: ein paar Kilometer östlich von Kingston, am Highway 2. Einfach den Schildern nachfahren. T. 542-73 88. Öffnungszeiten: 9.15 bis 18h. Hoher Eintritt.

Fort Henry wurde 1832 errichtet, um den Zugang zum Rideau-Kanal zu bewachen, zu einer Zeit, als es um die Beziehungen zwischen England und Amerika nicht unbedingt zum Besten stand. Wie bei militärischen Bauwerken häufig der Fall, kam das Fort niemals zum Einsatz. Heute birgt es bedeutende Sammlungen historischer Uniformen und Waffen sowie Offiziersquartiere aus der Zeit um 1867. Gruppen von Studenten stellen pausenlos das Leben im Fort in der damaligen Zeit nach. Dass sie dies mit vollem Ernst tun, hat seinen Grund: wer eine Parade verpatzt, hat mit Konsequenzen zu rechnen. So ganz zwecklos war der Festungsbau übrigens doch nicht: immerhin logierten hier ein paar Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg. Die "schwedischen Gardinen" waren allerdings nicht ganz dicht: die Gefangenen entkamen auf einem Umweg über die Toiletten.

Bellevue House: Center Street 35. T. 542-38 58. Geöffnet von 9 bis 18h. Eintritt frei. Die Villa im toskanischen Stil, ursprünglich im Besitz eines Unternehmers, der dann pleite ging, war von 1848 bis 1849 bewohnt von Sir John A. MacDonald, einem unbekannten Anwalt, der es später zum Premierminister der neugeschaffenen Kanadischen Konföderation bringen sollte. Kurzer Dokumentarfilm. Bellevue House spiegelt das bürgerliche Leben im 19. Jahrhundert wider.

Marine Museum of the Great Lake: Ontario Street 55. Täglich Zutritt von 10 bis 17h. Schiffsmodelle, Strandgut, Navigationsinstrumente und eine Fotoausstellung zum Schiffbau an den Großen Seen, dessen Zentrum in der Mitte des 19. Jahrhunderts Kingston hieß. Im Eintrittspreis inbegriffen eine Stippvisite auf dem Eisbrecher Alexander Henry, heute Bed & Breakfast-Agentur (s. "Schlafstätten").

Für Flaneure am Wasser nicht zu verfehlen, der gedrungene Martello-Turm, der zu Verteidigungszwecken errichtet wurde.

In der Umgebung

Morrisburg

Morrisburg: am Macdonald-Cartier-Freeway 401 (Toronto-Montreal), also am Lorenzstrom zwischen Kingston und Montreal, 139 km nördlich von Kingston.

Die Gegend um Morrisburg wurde als eine der ersten von Siedlern erschlossen (s. Upper Canada Village in Morrisburg). Mit der Schiffbarmachung des Sankt-Lorenz stieg hier der Wasserspiegel im Laufe der Jahre an, so dass die Häuser an ihrer ursprünglichen Stellen naße Füße bekamen, abgetragen wurden und am neuen Flußufer wiederaufgebaut werden mußten. Nach dem Vorbild der in Amerika so beliebten "lebenden Museen" wurde hier ein richtiges Dorf mit Mühle, Sägewerk, Schmiede, Kirche, Schule usw. zusammengestellt, belebt von Dorfbewohnern in historischen Kleidern ... (Park Chrysler Farm Battlefield, 11 km östlich von Morrisburg am Highway 2; vom 15. Mai bis zum 15. Oktober täglich zu besichtigen). Busverbindung nach Morrisburg. Durch und durch touristisch zwar, aber professionell aufgezogen.

Blue Heron: bei Pierrette Leblanc, Lakeshore Drive. T. 652-26 01. Freundliches Bed & Breakfast, 10 km vom Upper Canada Village.

Weiterfahrt ab Kingston

Anhalter sollten sich nicht darüber wundern, dass sie hier etwas länger als üblich ihren Daumen gen Himmel strecken. Kingston ist nämlich stolzer Besitzer von sechs (!) Gefängnissen. Eine Gefangenendichte pro Quadratkilometer, die sonst nirgendwo in Kanada erreicht wird! Anhalter mit gestreiften Pullovern warten daher besonders lange ...

Apple Route (Route Nr. 2): verläuft parallel zum Highway 401 in Richtung Toronto. Apfelbaumpflanzungen soweit das Auge reicht. Im Herbst säumen Verkaufsstände die "Apfelstraße", an denen Apfelsaft, Apfelmarmelade (Apple butter genannt) und andere Apfelerzeugnisse verkauft werden. Zentrum des Obsthandels ist die Ortschaft Brighton.

Die grossen Prärien

Von Ontario bis zu den Rocky Mountains im Westen erstreckt sich eine schier unendliche Weite, die unser Vorstellungsvermögen als Mitteleuropäer sprengt. Hier verlieren sich gerade mal 4,5 Millionen Seelen, die meisten in den großen Städten Winnipeg (Manitoba), Regina (Saskatchewan), Calgary und Edmonton (Alberta), und welche Entfernungen liegen dazwischen! Im Sommer wölbt sich ein tiefblauer Himmel über die Ebene, die in zahlreiche Parzellen aufgeteilt ist und von Ost nach West vom Transkanada-Highway durchzogen wird.



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