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Auto

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Autofahren nur etwas für Hartgesottene

Temperamentvoll voran

Man darf´s ruhig laut sagen: wer sich im eigenen Auto durch Rom quält, muß verrückt sein. Wer Wert darauf legt, sich in einem Stau zu bewähren, Geschrei und Hupkonzerte zu ertragen und sich bei Dunkelrot über die Ampel wagen will, zerknittertes Blech also nicht fürchtet, wage sich wenigstens nicht mit der eigenen Kiste ins Getümmel; lieber die vom Vater oder Kumpel nehmen. Seltsamerweise scheinen Unfälle auf die Römer entspannend zu wirken. Und vor allen Dingen nichts im Auto herumliegen lassen, nicht mal im Kofferraum.

Der römische Autofahrer ist ein gefährlicher Geselle, dem eine rote Ampel nichts anhaben kann. Einbahnstraßen sind für ihn nicht besonders verbindlich und Fußgängerzonen tun gut daran, schwarz von Menschenmassen zu sein, wenn sie respektiert werden wollen. Was die Autos selber angeht, so wechseln sie in Rom in einem solchen Tempo den Besitzer, dass dieser es häufig kaum mitkriegt.

Anno 1986 schickte sich Gian Franco Amendola, Richter von Beruf, an, eine historische Entscheidung zu treffen: nämlich allen Privatfahrzeugen die Zufahrt in die Altstadt zu verbieten – und das gegen den Willen der städtischen Behörden, die für eine solche Maßnahme nicht den nötigen Mumm aufbrachten. Dazu muß man wissen, dass gerade die Ergebnisse einer Untersuchung über die römische »Atemluft« auf seinen Schreibtisch geflattert war. Eine fürwahr haarsträubende Geschichte: die mit den Meßarbeiten beauftragten Fachleute schickten ihre Meßgeräte nach den ersten Erhebungen an die Herstellerfirma zwecks Überprüfung zurück. Die angezeigten Daten schienen ihnen nicht mit der Wirklichkeit vereinbar zu sein. Die Apparate funktionierten aber zum Schrecken aller einwandfrei. Die Stadtverwaltung hatte vier Jahre zuvor Sondergenehmigungen ausgegeben, und zwar an Anlieger in der Stadtmitte und an alle, die auf ihr Auto wirklich angewiesen waren. Ein Schuß in den Ofen: jeder Römer hat einen guten Bekannten in der Verwaltung, so dass am Ende alle Welt eine Sondergenehmigung vorweisen konnte. Daher der Vorstoß des Richters, um den »fortgesetzten Verstößen gegen die öffentliche Gesundheit« Einhalt zu gebieten ... Aber Rom ist und bleibt unsere große Liebe!

Falsch parken

Wer ungeachtet unserer Warnungen doch im eigen Auto anrückt und dieses vor eventuellem Vandalismus bewahren möchte, vertraue seinen fahrbaren Untersatz dem bewachten Parkplatz neben dem römischen Bahnhof Termini an:
Autorimessa Minerva: Via Paulina 19/A; Tel. 48 57 05. Neben der Chiesa Santa Maria Maggiore und fünf Minuten zu Fuß von der Piazza dei Cinquecento, wo man alle möglichen Busanschlüsse hat.

Falschparkende Fahrzeuge werden in letzter Zeit von der römischen Verkehrspolizei gnadenlos abgeschleppt. Sollte sich das Auto daher eines Tages in Luft aufgelöst haben, erst einmal hier anfragen:
Commando dei Vigili Urbani: Via della Consolazione 4, Tel. 676 98 38.

»Tröstung« (it. consolazione) wird man nötig haben: bevor man seinen regelwidrig abgestellten fahrbaren Untersatz abholen darf, ist ein saftiges Bußgeld zu entrichten (richtig so!). Nach wie vor beliebt zum Einfangen von Falschparkern sind auch Reifenkrallen, an das verwaiste Fahrzeug angelegt, so dass man nicht mehr wegfahren kann. Wer würde denn sonst schon den Strafzettel bezahlen, wenn er jenseits der Grenze zu Hause ist ... Es soll allerdings Touristen von schlechtem Charaker geben, die im Kofferraum eine Eisensäge mit sich führen.

Taxis

Nur in die mit Zähler einsteigen und nicht mehr als den darauf angezeigten Preis zahlen, außer wenn man Gepäck mitführt, zu mehr als drei Personen unterwegs ist oder bei Nacht resp. an einem Feiertag ... in welchem Fall wir zum Handeln raten, will man nicht nach Strich und Faden aufs Kreuz gelegt werden. Sich den Versuch sparen, ein Taxi per Telefon zu bestellen; wenn doch, dann nehme man die Gelben Seiten zu Hilfe. Mit dem Bus ist man mindestens genauso fix bedient, und der Streckenplan für die Stadtmitte befindet sich in denselben Gelben Seiten; so gesehen ...