Piña colada und Museen
Downtown Subscription: 376 Garcia St. (von der Plaza aus die Cathedral St. und über die Brücke). Jenseits von Nepp und Rummel, in einem ruhigen Wohnviertel. Hier bestimmen Studenten das Bild: in der Buchhandlung, der Fotogalerie und im Café, das Ganze in einem Pressehaus. Großer Freisitz im Grünen. Alkohol wird nicht ausgeschenkt, dafür gibt´s zehn Sorten Kaffee. Passend dazu süße und salzige Kleinigkeiten.
Hore House: an der Plaza, Ecke San Francisco Road (Westseite). Im ersten Stock gewährt eine elegante Terrasse Ausblick auf den schönsten Platz des amerikanischen Westens. Tische und Stühle aus Schmiedeeisen, Azulejos als Blickfang. Und das Tollste: bei kühlem Wind sorgen Radiatoren für angenehme Temperaturen. Eine Piña colada oder ein Bier der Marke »Dos Equis« versetzt uns gedanklich nach Oaxaca. Trotz der für Innenstadtverhältnisse maßvollen Preise, sollte man es bei einem Glas bewenden lassen.
Club West: 213 Alameda. Bietet Livemusik.
Der Sonnenaufgang läßt sich am angenehmsten von der Terrasse des Luxushotels La Fonda (Ostseite der Plaza) bei Zakouski und Margarita erleben. Panoramablick über die Stadt.
Sehenswertes
Die Museen in Santa Fe kosten inzwischen Eintritt, aber es existiert ein Zwei-Tages-Paß, der Zutritt zu den vier städtischen Museen gewährt. Sie haben durchweg täglich von 10-17h geöffnet und bleiben nur in den Monaten Januar und Februar montags geschlossen.
La Plaza: dieser geschichtsträchtige Marktplatz, das touristische Herzstück von Santa Fe, geht noch auf die spanischen Eroberer zurück. Ein Denkmal wurde errichtet für jene tapferen amerikanischen Soldaten, die in den Kriegen gegen die »hinterlistigen« Indianer fielen. Dass auch einige Hopi und Navajo daran glauben mußten, scheint man dabei ganz vergessen zu haben. Beachten wir jedoch, dass ein Wort wohl aufgrund späterer Gewissensbisse auf dem Denkmal weggekratzt wurde. Welches wohl?
Vor den Andenkenläden und Cafes der Plaza spielt sich das Leben ab. Die Stimmung lädt ein zum Einfach-nur-dasitzen, wobei man den zahlreichen Straßenmusikanten lauschen kann.
Palace of the Governors (1610): auf der Plaza, T. 827-64 83. Ältestes öffentliches Gebäude in den Staaten: einst Sitz der Gouverneure, insbesondere auch von Lewis Wallace, der hier aus lauter Langeweile Ben Hur verfaßte. Heute Museum mit einer bedeutenden historischen Sammlung aus der spanischen Epoche mit Kleidern, Möbeln, Waffen und Werkzeugen. Die ungewöhnliche Privatkapelle der Gouverneure ist noch erhalten. Am Gouverneurspalast verkaufen Indianerinnen Keramik und nett anzusehenden, aber auch recht teuren, Schmuck.
Das Fine Arts Museum neben dem Gouverneurspalast, T. 827-44 68, ist der Kunst Neu-Mexikos gewidmet: Skulpturen, Keramik, Decken, Fotos etc. Hübscher Innenhof und einige interessante Bilder: Blue River, From the River, Light Blue, Spring Tree N° 1 von Georgia O´Keffee; Stiche von Will Shuster, Landschaftsgemälde von Williard Nash und Randall Davey. Bemerkenswerte Wechselausstellungen.
Chapel of San Miguel: am Old Santa Fe Trail. Das älteste christliche Gotteshaus der USA aus dem Jahre 1610. Hübscher Innenraum im reinsten mexikanischen Stil. Kostenloser Eintritt. Nebenan The Oldest House aus Stroh und Lehm, um 1200 n.Chr. errichtet und heute ganz selbstverständlich in einen Souvenirladen umgemodelt.
Saint Francis Cathedral: eine französische Enklave in diesem spanischen Gebiet, das von den Amerikanern kolonisiert wurde. Sie wurde im 19. Jh. errichtet und geht auf die Initiative eines französischen Bischofs, Mgr. Lamy, zurück, dem es am Herzen lag, den amerikanischen Ziegelsteingebäuden eine romanische Kirche entgegenzusetzen. Auf dem Kirchplatz wurde dieser gute Mann in Form einer Statue verewigt.
Institute of American Indian Arts: Cerrillos Road, rechts nach der Kreuzung mit dem St. Francis Drive. Es handelt sich um eine Schule für indianische Kunst, die Werke ihrer Schüler ausstellt und zum Verkauf anbietet. Interessante Dinge können zu annehmbaren Preisen erstanden werden, insbesondere Gemälde und Schmuck. Eine Gelegenheit, günstig einzukaufen und die kleinen Künstler damit zu motivieren.
Museum of International Folk Art: Old Santa Fe Trail, dann Camino Lego. Etwa 3 km von der City; gut ausgeschildert. T. 827-44 68. Es gehört zu den Museen, die im Museumspass inbegriffen sind. Am Eingang schnappt man sich die unentbehrliche Broschüre, in der sämtliche Vitrinen erläutert werden. Wir sagen das nicht nur so daher: es handelt sich wirklich um eines der schönsten Volkskunst-Museen, das wir in unserem museenreichen Leben aufgesucht haben.
In einer wunderbaren Umgebung werden hier Gegenstände, Stoffe, Spielzeug usw. aus fünfzig Ländern ausgestellt. Eine umfangreiche Sammlung an Talismanen, Amuletten und Votivbildern wird gezeigt sowie insbesondere spanische Kunst und die fabelhafte Girard-Sammlung. Dieser fanatische Ethnograph sammelte sein Leben lang Tausende von Puppen, Spielzeugen und Krippenfiguren, die Aufschluß über Rituale des Lebens und des Todes geben. Dazu kommt eine wunderschöne Sammlung von Miniatureisenbahnen, Rekonstruktionen chinesischer und mexikanischer Städte, Theatermodelle usw. Er vermachte alles dem Museum. Farbenfroh und voll Anmut ist diese Sammlung ein Fest für das Auge.
Museum of Indian Arts and Culture: neben dem vorigen, T. 827-89 41. Hier nun das vierte Museum des pass, das gänzlich der Indianerkultur gewidmet ist. Hinreißende Töpfer-, Korb- und Webarbeiten. Die Ausstellung ist zum einen chronologisch, zum anderen nach Stämmen geordnet: Apachen, Papago, Yavapai, Havasupai, Navajo und Hopi. Von montags bis freitags wird zwischen 11.30 und 14.30h ein preiswertes Mittagessen serviert.
Wheelwright Museum of the American Indian: dieses private Museum liegt nur einige hundert Meter vom vorigen entfernt und stellt eine gute Ergänzung für all jene dar, die Näheres über die Indianerkultur zu erfahren wünschen. Von 10-16.45, sonntags von 10-13h geöffnet; von November bis Februar montags geschlossen. T. 982-46 36. Vor der Tür stehen ansehnliche Skulpturen; im Innern werden dem Besucher pädagogisch geschickt herrliche Stoffe und Teppiche, Töpfer- und Korbwaren, indianischer Schmuck und anderes nahegebracht. Außerdem zu sehen: eine nette Case Trading Post.
Darüberhinaus sehenswert: das Indianerpueblo an der 590, in Tesuque; T. 983-26 67.
Upper Canyon Road: ehemalige Handelsstraße, die sich heute zur pittoresken Künstlermeile mit zahlreichen Malerateliers gemausert hat.
Santa Fe Ski Valley: auf halben Weg anhalten und den Ausblick auf Santa Fe genießen. Erst von hier oben wird man sich des einheitlichen Baustils der Lehmhäuser so richtig bewußt. Nach weiteren fünf Meilen bergauf erreicht man den Santa Fe National Forest (s.u.).
Jubel, Trubel ...
Großes, drei Tage andauerndes, Stadtfestival in der ersten Septemberhälfte. Jubel, Trubel ...
Navajofestival und Jahrmarkt: im allgemeinen Mitte August. Ausstellung mit Schmuck, Türkisarbeiten, Keramik und anderem Kunsthandwerk. Leider nichts für schmale Geldbeutel.
Im Juli und August Saison der Oper von Santa Fe. Begehrte Freiluftoper vor der natürlichen Kulisse eines Canyons und mit Sängern aus aller Welt; T. 982-38 55. Stehplätze kosten nur 5 $! Lohnt wirklich. Jeden Abend Vorstellungen, die zwar regelmäßig ausverkauft sind, aber einen standing room ergattert man meist doch noch. Man kauft die Karte gleich an Ort und Stelle, nachdem man sich tunlichst über das Programm erkundigt hat. Im Sommer normalerweise Beginn um 21h, aber besser trotzdem nachprüfen. Anfahrt: sieben Meilen nördlich der Stadt, über die Straße nach Taos zu erreichen. Links zeigt ein Schild »Opera« an. Wird unter Garantie ein toller Abend!
Stiefel geschnürt?
Turquoise Trail: gemeint ist die alte, einst von den Türkissuchern (Zink und Blei) benutzte Straßenverbindung von Santa Fe nach Albuquerque. Sich in Richtung Madrid bewegen, eine Kleinstadt am Ende der Welt, dann bis Cerillos. Als Endpunkt bietet sich Sandia Crest an, der nächstgelegene Wintersportort hoch über der Stadt Albuquerque.
River Trip in der Umgebung Santa Fes: von April bis September täglich, halb- oder ganztags. Näheres bei Rio Bravo River Tours, 1412 Cerillos Road, T. 988-11 53. Sich vor einer verbindlich Anmeldung vergewissern, ob der Rio Bravo aus genügend Wasser führt sonst ähnelt die Unternehmung eher einer beschaulichen Kaffeefahrt.
Santa Fe National Forest: etliche Zeltplätze und eine Ranger-Station auf 3000 m Höhe. Eignet sich im Sommer für Wanderungen und im Winter als Standquartier für Skifahrer im Ski Valley.