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Kalifornische Restaurants

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California Cuisine - Exotik um jeden Preis

Die stinkende Rose

Kastanien in weißem Trüffelhonig

Californian Cuisine wurde 1971 im berühmten Restaurant »Chez Panisse« in Berkeley kreiert und ist seit seiner Geburtsstunde ein umstrittenes Thema. Der Schwerpunkt kalifornischer Küche liegt auf der Verwendung frischer Zutaten aus der Umgebung, die durch Anwendung verschiedener Kochkünste und Zuhilfenahme von Rezepten aus aller Welt zu einzigartigen kulinarischen Kompositionen zusammengestellt werden. Inwieweit die Ergebnisse den Gaumen verwöhnen oder nicht, darüber gehen die Meinungen stark auseinander. Mit Sicherheit aber handelt es sich um Gerichte, von denen nur wenige gehört haben.

Die California Cuisine Restaurants, wie das The Stinking Rose oder Square One, um nur zwei bekannte Repräsentanten aufzuführen, sucht überwiegend die junge finanzkräftige Elite auf. Das hat seinen Grund. Die Yuppies sind die Trendsetter, und wenn es ein Wort gibt, das in Kürze das Phänomen der »Californian Cuisine« am besten umschreibt, dann ist es »trendy«. Mindestens alle zwei Jahre pfeift der Modewind in eine andere Richtung, und wer »up to date« sein will, der weiß, welches Restaurant gerade am populärsten ist. Um einige Beispiele zu nennen: wenn vor kurzem Räucherfisch und Kaviar der letzte Schrei waren, so tobten sich zwei Jahre später die Köche dieser neuesten Kochrichtung an italienischen Rezepten aus.

Wer etwas auf sein Image hielt, mußte also mindestens einmal im Basta Pasta, dem Ciao oder im Prego getafelt haben. Momentan konzentriert sich die California Cuisine auf die Küche Mexikos und den amerikanischen Südwesten (Arizona, New Mexico, Texas etc). Das Zuni-Restaurant, benannt nach einem Pueblo-Indianerstamm im Südwesten der USA, ist momentan eines der Toprestaurants. »The Stinking Rose«, das mit raffinierten Knoblauchgerichten keine Langeweile in Sachen California Cuisine aufkommen läßt, gehört zweifelsohne dazu. Also, Exotik um jeden Preis. Das ist wortwörtlich zu nehmen.

Fog City Diner

1300 Battery St., Ecke Lombard St., T. 982-2000.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden in diesem Gebäude Marinesoldaten beköstigt. Heute steht die Küche für rund 450 Zivilisten pro Tag unter Volldampf. Die Besitzer des Fog City Diners tüftelten drei Jahre an der Umgestaltung der Räumlichkeiten, und zwar mit Erfolg. Sich selbst überzeugen! Übrigens: möge sich dieses Gedicht von Nachspeise niemand entgehen lassen! Butterscotch Sundae (Vanilleeis mit Butterscotchsirup und gerösteten Pecannüssen).

Stinking Rose

325 Columbus St., bei Broadway St., T. 781-7673.

Dieses Restaurant hat mit dem ehemaligen Café Americain nicht nur die Anschrift gemeinsam; auch die Mannschaft, das Ambiente und die Kundschaft blieben größtenteils gleich. Das Café Americain war in seinen besten Zeiten der Trendsetter schlechthin und typischer Ausdruck der eigenwilligen Eßkultur San Franciscos. Was viele wahrscheinlich durch die Namensgebung bereits vermuteten, wird am Eingang zur Gewißheit: es dreht sich (fast) alles um Knoblauch. Kunstvoll angebrachte Knoblauchzöpfe zieren das Schaufenster, und die Speisekarte läßt keinen Zweifel aufkommen, dass man sich nach dem Besuch dieses Restaurants von seinen Mitmenschen irgendwie unterscheiden wird. Spaß beiseite – ob in Salaten, Pastas, Fisch- und Fleischgerichten: Knoblauch wird natürlich nur vorsichtig eingesetzt, und dazu reicht man süffige Weine.

Zuni´s

1658 Market St., zw. Franklin u. Gough Sts., T. 552-2522.

Nach einem Indianerstamm in New Mexico benannt, weist dieses Lokal eine gelungene Einrichtung im rustikalen Stil der Südstaaten auf. Was die Gerichte angeht, so können wir garantieren, dass noch niemand etwas Derartiges gegessen haben. Dieser ausgefallene Stil ist insbesondere unter den Yuppies beliebt. Wer zur »in-crowd« zählen will, hat in Kalifornien schon mit saftigen Preisen zu rechnen. Die Portionen werden übrigens bescheiden ausfallen. Mal den Mississippi Mud Cake kosten, ein besonders leckeres Dessert.

Pluto´s

3258 Scott Street bei Chestnut St., T. 7-PLUTOS.

Eine Wand in diesem modern eingerichteten Restaurant enthält lauter Adjektive, die das Essen beschreiben. Unsere Auswahl lautet: reichlich, preisgünstig und lecker. Die Atmosphäre ist durch die reiche Marinagegend etwas yuppielastig, aber nett. Die Salatbar wird dem Motto dieses Lokals gerecht: »Fresh food for a hungry universe!«

Lulu

816 Folsom Street bei 4 th Street, T. 495-5775.

Im SoMa Destrikt gelegen, mit seiner Mischung aus kalifornischer, italienischer und französischer Küche eines der beliebtesten der Stadt. Als Vorspeise empfehlen wir fritierte Artichockenherzen mit Parmesankäse oder gröstete Kastanien in weißem Trüffelhonig.