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Chelly Canyon

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Heiliger Canyon (Vorwahl: 602)

Schlechte Erinnerungen an Kit Carson

Einer der reizvollsten Winkel im Westen der USA, der noch nicht von Touristen überlaufen ist. Mitten im Navajoreservat gelegen, ist der Chelly Canyon ein heiliger Ort für die Indianer. Hier gewann der niederträchtige Kit Carson die letzte Schlacht gegen die Navajos, nachdem er sie ausgehungert hatte.

  • Verkehrsamt: am Eingang des Parks, geöffnet von 8-18h, T. 674-54 36. Nebenan ein kleines Indianermuseum und eine traditionelle Navajo-Behausung (hogan).
  • Justin´s Horse Rental: am Anfang des South Rim Drive, T. 674-56 78. Stundenweise Vermietung von Indianerpferden für wunderbare Ausritte im Canyon. Möglichst am Vortag buchen.
  • Canyon Hiking Service: in Chinle (P.O. Box 362); T. 674-53 26. Eine Viertel Meile vom Visitors´ Center. Ernest Jones ist ein offizieller Fremdenführer des National Park Service, hat den Canyon ins Rangerherz geschlossen und begleitet Wanderer auf ihren Streifzügen durch das Canyongebiet. Abmarsch um 9h, 17h und nachts. Ohne Anmeldung läuft nichts. Preisgünstig.

    Übernachtung

  • Cottonwood Campground: 1 km südlich des Verkehrsbüros. Kostenloser schattiger Platz mit Tischen, keine Reservierung. Wer zuerst kommt, muß wieder mahlen oder wie das heißt, während alle anderen wohl Müßiggang pflegen dürfen. Vorbildlich gepflegte sanitäre Anlagen. Im Sommer allerdings suchen Mückenschwärmen den Platz heim, und es gibt keine Dusche. Man darf sich jedoch im Chapter House in Chinke, eine Meile vor dem Verkehrsamt duschen. Allabendlich Auftritte von Indianern, die niemand versäumen sollte.

    Schon ´was Besseres

  • Holiday Inn: BIART 7, Chinle, Arizona 86503; T. 674-50 00, Fax 674-56 87. Von Chinle her gesehen, 500 m vom Visitors´ Center. Dem Thunderbird Lodge wegen des Schwimmbads vorzuziehen. Neuerer Bau, aber im indianischen Stil, den auch Restaurant und Laden respektieren. Picknick auf Anfrage (am Vortag). Montags bis freitags um 19h Navajo-Tänze; die Ausführenden stammen aus dem Dorf.
  • Thunderbird Lodge: Box 548, Arizona 86503; 1 km südlich des Verkehrsbüros. Die Lodge ist billiger als das Motel, entspricht aber immer noch im Preis einem Drei-Sterne-Hotel. Im Sommer empfehlen wir jedem wärmstens, sein Zimmer vorauszubuchen. T. 674-58 41.
  • Chelly Canyon Motel: in Chinle; T. 674-58 75. Mit allem Komfort, u.a. einem Schwimmbad. Billiger als das Thunderbird, aber eben auch häufig ausgebucht. Restaurant im Hause.
  • Alles belegt? Dann weiter bis Gallup (s.o.) kutschieren.

    Wenn der Magen knurrt

  • Cafeteria des Thunderbird Lodge: qualitativ hochstehendes Selbstbedienungsrestaurant mit klassischen Gerichten und einigen Navajorezepten. Bedauerlicherweise eher teuer. Geöffnet von 7-20.30h. Im Laden nebenan sollte man sich die »Sandtische« nicht entgehen lassen. Es war Brauch bei den Navajos, dass der Medizinmann mit verschiedenfarbigem Sand magische Motive zeichnete, die nach der Zeremonie wieder ausgewischt wurden.

    Sehenswertes

    Den Nationalpark durchziehen zwei Canyons, die im Westen zusammenlaufen: der Canyon del Muerte (North Rim Drive) und der eigentliche Chelly Canyon (South Rim Drive).
    Alles in allem bieten sich drei Besichtigungsmöglichkeiten an; der Park ist zwar weitläufig, aber kein Vergleich mit dem Grand Canyon.

  • View points: einer der beiden Straßen (der 64 oder der 7) rund um den Canyon folgen und sich mit den Aussichtspunkten bescheiden: ist zwar am einfachsten, birgt aber den entscheidenden Nachteil, dass man mit den Anasazi-Ruinen nur durch ein leistungsstarkes Fernglas Bekanntschaft schließen kann. Von den Felszeichnungen ganz zu schweigen.
  • Wer alleine bis auf den Grund des Canyons hinuntersteigen möchte, darf nur den White House Trail benutzen, von der Route 7 abgehend. Hin und zurück in ungefähr zwei Stunden machbar. Der wunderbare Pfad von 3 km Länge führt hinunter zu einem Fluß. Man durchquert diesen an einer Furt und erreicht eine der schönsten Ruinen im Chelly Canyon: das White House, eine an der Felsflanke der Schlucht klebende, historische Indianerbehausung. Kein anstrengender Marsch, sich trotzdem mit Wasser und Sonnenhut bewaffnen. Unbedingt den Verbotsschildern Folge leisten – ringsum ist Betreten verboten. Und die Navajo-Ranger sind wachsam!
  • Kostspieliger zwar, aber vielversprechender: die Teilnahme an einer von Navajos geführten Gruppenbesichtigung. Nur so bekommt man wirklich beide Canyons zu Gesicht, in denen Touristen der Aufenthalt ohne Führer verwehrt ist (bis auf den weiter oben beschriebenen Trail). Und das aus zwei Gründen: zum einen leben noch Navajo-Familien auf dem Grund des Canyons, wo sie teilweise das Land beackern; zum zweiten, und dies wiegt schwerer, haben Plünderungen der Ruinen und Felszeichnungen die heilige Stätte der Indianer in Gefahrt gebracht. Seither unterliegt diese der Überwachung durch die Navajos.

    Die Führung geschieht entweder auf Pferderücken (s. Adresse in den einleitenden Bemerkungen), oder per Allradantrieb (eher ein Laster ohne Dach). Zwei Touren stehen zur Auswahl: die halbtägige (dreieinhalb Stunden Piste) erschließt etwa die Hälfte des Canyon del Muerte und ein Viertel des Chelly Canyons. Ein Dutzend Anasazi-Dörfer bekommt man zu Gesicht und nicht wenige Felszeichnungen. Was will man mehr? Der Spaß kostet ca. 34 $ pro Nase (Sonnenhut nicht vergessen! Wasser wird gestellt). Die Ganztagestour erlaubt es, beide Canyons ganz kennenzulernen, einschließlich des Spider Rock. Dieser erstaunliche Felsen bewacht den Grund des Chelly Canyon.

    Die Touren im Allradfahrzeug werden in Regie der Thunderbird Lodge durchgeführt. Im Sommer rechtzeitig buchen (s. »Übernachtung«).