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Weiterreise

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Weiter durch die Rockies bis Cripple Creek

Am Lake State Park vorbei auf der US 17 kerzengrade bis Mineral Hot Springs. Bei Hooper ist die einzige Krokodilfarm Colorados zu besichtigen. Der Weg nach Salida führt über den 9010 ft hohen Poncha-Paß. Bei Salida tauchen wir in ein Kerngebiet des Wilden Westens ein, wo dereinst Goldgräber den Ton angaben. Die US 50 schlängelt sich schließlich bis zur Royal Gorge Bridge am Arkansas River entlang. Links und rechts die schönsten Felsformationen.

Die Straße wird übrigens noch von einer Eisenbahnlinie gesäumt. Besagte Brücke über den Arkansas River, mit 1053 ft angeblich die höchste der Welt, wurde in einer Rekordzeit von nur sieben Monaten erbaut und gilt als technisches Meisterstück. Kein Wunder, dass sie kräftig vermarktet wurde und in einen »Touristenpark« mit vielfältigen Attraktionen verwandelt wurde. Dies wird bereits auf dem Weg zur Brücke deutlich

Knapp zwei Meilen davor erreichen wir Buckskin Joe , eine »original« nachgebaute Westernstadt aus der Zeit um 1850. Tatsächlich wurden hier Gebäude aus den verschiedenen Westernstädten Colorados aufgestellt und restauriert. Herzstück der Westernstadt ist, wie sollte es anders sein, der Saloon, wo das Bier bei Country- und Westernmusik besonders gut die Kehle hinunterfließt. In meist stündlichen Abständen beginnen auf der Mainstreet Stuntvorführungen, die häufig in wilden Schießereien enden. In Buckskin Joe darf man übrigens auch mal sein Glück als Goldwäscher versuchen (wir fordern schon mal den zehnten Teil!)

  • Royal Gorge Park: der Eintritt fällt nicht zu knapp aus, beinhaltet aber eine Vielzahl von Vergnügungen rund um die Gorge Bridge: so hat man Gelegenheit, mit einer Zahnradbahn bis an den Arkansas River unterhalb der Brücke zu zuckeln; auch eine Seilbahn überquert die Schlucht und beschert einen Traumblick auf die Brücke; ein Shuttle schaukelt Besucher von den Parkplätzen auf die gegenüberliegende Seite der Brücke; last not least verkehrt eine Minieisenbahn in einer knappen halben Stunde durch den Park.
  • Zeltplätze: an Campgrounds herrscht im Bereich der Gorge Bridge kein Mangel, z.B. KOA, keine halbe Meile vor Buckskin Joe (mit Fun Country für die Kleinen und Pool). Daneben ein Reitstall mit ein- oder mehrstündiger Ausrittmöglichkeit an den Rand der Schlucht, in unmittelbarer Nähe der Gorge Bridge (in Begleitung eines Führers).
  • The Gold Rush Way: von Royal Gorge über den unbefestigten Highland Parkway (US 9) zur 30 Meilen entfernten, einstigen Goldgräberhochburg Cripple Creek . Der Weg ist das Ziel: in einer beispiellosen Berg- und Talfahrt geht´s vorbei an Farmen und verstreut liegenden Wohnhäusern. Nach einem Golfplatz dann Cripple Creek, eine friedliche Einöde. Keine Lebensmittelmärkte, dafür aber Kasinos zuhauf – die moderne Art der Goldgräberei und garantiert genauso ruinös.

    Wer sein Glück in diesem Las Vegas en miniature versuchen möchte, nutze die Fun Books, mache sich im Visitor Center schlau und stürze sich sodann ins Glücksspiel. Das Imperial Hotel and Casino, 1896 erbaut, war einst das glitzernde Wahrzeichen der Goldgräberstadt.

    Cripple Creek bietet aber mehr als nur Kasinos: z.B. die Cripple Creek-Victor Narrow Gauge Railroad durch das ehemalige Minengebiet im Umkreis der Stadt – der Dampfzug verkehrt von Mai bis Oktober alle 45 Minuten und legt rund vier Meilen zurück – oder die Mollie Kathleen Gold Mine, die 1992 ihren Hundersten feiern durfte. Anderthalb Meilen außerhalb Cripple Creeks, an der US 67, kann man 300 m tief in die Erde einfahren und sich von der Schufterei in einer Goldmine um das Jahr 1800 ein Bild machen (Mai-Oktober).

    Von Cripple Creek bis Colorado Springs

    Die schöne Bergwelt Colorados erreicht im Pikes Peak (14.110 ft) einen ihrer Höhepunkte. Bequeme Zeitgenossen fahren mit dem Auto bis zum Gipfel und lassen sich vom Ausblick auf die Rocky Mountains überwältigen. Alle anderen mieten sich ein MTB oder lassen sich per Van auf den Gipfel hieven, um von dort mit dem Bergrad wieder hinunterzusausen.

  • Manitou Springs: kleines Bergdorf unterhalb des Pikes Peak, mit guten Restaurants und Läden. Sich einen Stadtbummel hier nicht entgehen lassen. Manitou Springs eignet sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Pikes-Peek-Region.
  • Manitou and Pikes Peak Cog Railway: die höchstgelegene Eisenbahnstrecke der USA verbindet Manitou Springs (auf 6.751 ft) mit dem Gipfel des Pikes Peek (14.110 ft). Von Mai bis Oktober tagsüber alle 80 Minuten ein Zug.
  • Manitou Cliff Dwelling Museum: Felsbehausungen der Anasazi-Indianer westlich von Manitou Springs. Vorführungen wie Töpfern, Steinarbeiten usw. sowie Erläuterungen zu Bauweise und Architektur.
  • Cave of the Winds: wer keine Gelegenheit zur Besichtung der Carlsbad Caverns hatte, sollte sich diese Höhle bzw. die Lasershow im Inneren nicht entgehen lassen.
  • Buffalo Bill Wax Museum: 404 Manitou Ave., in Manitou Springs. George Custer, Kid Carson, Wyatt Earp und über hundert weitere legendäre Gestalten des Wilden Westens sind hier von Juni bis August in Wachs gegossen zu begutachten. Dass viele von ihnen ausgemachte Schurken waren, wissen wir ja bereits.