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Erkundungstips

Wer es sich zeitlich und finanziell nur irgend leisten kann, buche einen Ausflug per Boot oder Geländewagen. Ab Moab kann man genauso gut einen halben Tag auf dem Colorado verbringen oder sich in vier Tagen bis zum Lake Powell treiben lassen.

Auch die Pisten im Canyonlands halten einige Überraschungen parat. Bis 1964 spielte das Gebiet des Nationalparks eine nicht unwichtige Rolle in einem Stück, das unter dem Namen »kalter Krieg« in aller Munde war: allerorten buddelte man nach Uran. Die kurvenreichen Pisten im NP wurden also nicht für unsereins, sondern für Techniker, Geologen usw. angelegt. Hätte uns ja auch gewundert. Aber keine Bange: Canyonlands ist eine der außergewöhnlichsten Landschaften in den USA geblieben.

  • Dead Horse Point und Island in the Sky: die US 191 nach Norden, dann links in die 313 Richtung bis Dead Horse Point, wo früher die Cowboys ihre Pferde einpferchten. Es handelt sich um ein, nur über eine enge Gratstraße erreichbares, atemberaubendes Plateau rund 400 m über dem Colorado, so dass es genügte, diesen Zugang zu versperren, um die Tiere am Weglaufen zu hindern. Eines Tages vergaßen die Cowboys, Wasservorräte mitzunehmen, und die ganze Herde verendete. Dieses Ereignis gab der Stelle ihren Namen.

    Der Blick in die Tiefe steht dem im Grand Canyon um nichts nach.

    Über die 313 anschließend nach Island in the Sky, 51 km von Moab. Die »Insel im Himmel« hat ihren poetischen Namen verdient. In The Neck, gleich hinter dem Besucherbüro, verbindet ein rund hundert Meter langer Streifen Island in the Sky mit dem »Festland«. Auch diese geographische Besonderheit machten sich Indianer und Cowboys zu Nutze, um ihre Hirsch- oder Kuhherden sicher unterzubringen.

    Nur schlappe Waden erkunden diesen Teil des NP mit dem Auto, um anschließend Grand View Point Overlook und Green River Overlook anzusteuern, aufregende Aussichtspunkte über dem Colorado bzw. Green River. Am Grund des Canyons sind noch die Pisten zu erkennen. Bis diese Spuren menschlichen Einwirkens verschwunden sind und die Natur wieder die Oberhand gewinnt, gehen sicher noch hundert Jahre ins Land.

  • Wanderung: den Upheaval Dome Trail rechts herum zum Green River abwärts. Wenn man feststellen sollte, seit dem letzten Regen als erster hier umherzustapfen, wird man bald mit einer der vielfältigsten Schlangenansammlungen der Vereinigten Staaten Bekanntschaft machen. Also, festes Schuhwerk an und, wenn man die Nerven behält, zu Hause die schärfsten Urlaubsfotos herumzeigen.
  • The Needles: Eingang zu den Needles 121 km von Moab; die US 191 Richtung Süden, dann rechts ab auf die 211. Nach der Gabelung einen Blick auf den Newspaper Rock werfen. Vor fünf Jahrhunderten meißelten die Freemont- und Pueblo-Indianer gar seltsame Zeichen auf dessen Oberfläche, die kein Mensch zu entziffern vermag. Drum nennen die Navajos den Felsen auch »den Geschichtenerzähler«.
    Weiter auf der 211, erreicht man bald den Eingang zu den Needles. Dieser Teil des Nationalparks eröffnet eine ganze Reihe Möglichkeiten zu lohnenden Kurzwanderungen. Sich zuvor zum Preis von 50 Cents die Broschüre mit allen notwendigen Erläuterungen besorgen. Mehrere Trails halten mehr, als sie versprechen.

    Der Roadside Ruin Trail z.B. bietet eine Einführung in die typische Pflanzenwelt des Parks und läßt uns einen Vorratsspeicher der Anasazi-Indianer entdecken. Amüsant auch der Cave Spring Trail: die wackeligen Möbel in der Höhlung gehörten einst den Cowboys der John Albert Scorup Cattle Company. Ein Hund, dieser John Albert! Man stelle sich nur vor, dass alles Land, soweit das Auge reicht, ihm gehörte. Zwischen dem Natural Bridge National Monument und The Needles war alles in seinem Besitz. Macht das Doppelte der Fläche von Rhode Island! Hundertschaften von Cowboys hatten da alle Hände voll zu tun, um 10.000 Weidetiere beisammen zu halten.

    Etwas weiter ist Naturfreunden der Pothole Trail zu empfehlen. Die Potholes genannten Strudellöcher bergen eine Vielzahl mikroskopisch kleiner Eier. Beim ersten Regenguß brechen diese auf und entwickeln sich innerhalb weniger Stunden. Ganz Mutige marschieren oder fahren weiter zum Confluence River (16 km hin und zurück), bis zur Mündung des Green River in den Colorado. Nur für Geländefahrzeuge machbar.