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Vergnügungen

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Macau, das »Monte Carlo Südostasiens«

Das Glücksspiel, 1850 vom damaligen Gouverneur Francisco Guimaraes in Macau eingeführt, und der Fremdenverkehr, den es nach sich gezogen hat, machen ungefähr ein Viertel der Einkünfte der Insel aus. Entscheidenden Aufschwung erfuhr der Spielbetrieb im Jahre 1934, als die Regierung das Monopol darauf an den chinesischen Tai-Hing-Verband verpachtete. Seit 1962 gehören die sieben größten Spielhöllen der mächtigen Gesellschaft Sociedade de Turismo et Diversoes de Macau, die auch die Jetfoil-Linie, das Hotel Lisboa und weitere einträgliche Unternehmen innehat.

Vorbei sind zwar die Zeiten, da die portugiesische Kolonie als Spielhölle im großen Stil Furore machte und die ideale Kulisse für ungezählte Kriminalromane abgab; einige Spielhallen und größere Kasinos – rund um die Uhr in Betrieb – ziehen aber auch heute noch den Spielern das Geld aus der Tasche. In den schummrigen Sälen herrscht nicht die Maßlosigkeit kalifornischer Millionäre, die in Las Vegas mit erhabener Gestik setzen oder ihren hübschen Gewinn einstreichen. In Macau läuft das Spiel fast lautlos, und nicht einmal das berühmte chinesische Lächeln verrät den Seelenzustand des Spielers oder, prosaischer, den Füllungszustand seiner Brieftasche.

Andere Vergnügungen »made in Macau«

Der Große Preis: am dritten Wochenende eines jeden Novembers ist in Macau der Bär los. Man braucht nicht lange, um den Grund dafür herauszufinden: alles fiebert bei den Grand-Prix-Rennen mit. Es finden Motorrad-, Tourenwagen- und Formel-3-Wettbewerbe statt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Hotelzimmer für diese Tage mindestens ein Jahr im voraus zu buchen.

Windhundrennen finden im Canidrom Yat Yuen (Hunderennbahn) statt, Av. General Castelo Branco, und zwar jeweils um 20 Uhr an Wochenenden und Feiertagen nach dem Hongkonger Kalender. Dass es bei den Wetten ordentlich zur Sache geht, brauchen wir wohl nicht zu betonen. Es handelt sich schließlich um das höchstdotierte Windhundrennen der Welt, mit vier Millionen Patacas Gewinnsumme. Eintritt zwei Patacas, Mindesteinsatz bei den Wetten fünf Patacas. Wettannahmestellen im Erdgeschoß des Hotel Lisboa, im Jai-Alai-Palast und im Kasino Macau Palace.

Jai Alai: im Stadion; Nähe Fähranleger für die Hydrofoil-Boote und Reservatório de Agua. Hinter der exotisch klingenden Sportart verbirgt sich nichts anderes als die baskische Pelota, eines der schnellsten und ältesten Ballspiele überhaupt. Die Chinesen wetten hier allabendlich ab 19 Uhr auf die Spielergebnisse; am Samstag-, Sonn- und Feiertag bereits nachmittags ab 13.30 Uhr. Man nimmt im Stadion auf einer Bambustribüne Platz.

Der bereits erwähnte Dr. Stanley Ho läßt an Bord seiner Hydrofoil-Boote oder seiner neuen, schnelleren Fähren in internationalen Gewässern Tombolas und Lotterien ausrichten. Da können wir nur Hals- und Beinbruch wünschen: Mr. Ho zählt nämlich zu den reichsten Männern der Welt, und das ist sicher kein Zufall ...