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Schwarze Frau vom Nil
Königliche Nubierin
Realistisches Bild des antiken Ägypten
Schwarze Frau vom Nil | Droemer Knaur Verlag | 511 Seiten | 9,90 Euro | von Brigitte Riebe
Sahti ist eine geborene Kuschitin, was dem heutigen Nubien entspricht. Das Gebiet liegt zwischen Assuan in Ägypten und Karima im Sudan. Da das altägyptische Wort "Nub" für Gold steht, geht man dafür aus, dass Nubien von den Ägyptern einst "Goldland" genannt wurde. Brigitte Riebe greift diesen umstrittenen Begriff auf und spinnt ihre Geschichte rund um eine junge Frau aus Kusch.
Sathi ist ein Kind von kaum zehn Jahren, als sie beim Anblick der Beschneidung ihrer Schwester in Panik aus ihrem Dorf flieht und in der Wüste von einigen ägyptischen Soldaten aufgegriffen wird. An diesem Punkt endet ihr Leben in Kusch und sie wird als Sklavin über den Nil nach Ägypten verfrachtet. Mit Erlaubnis des Pharaos kann Sahti bei einem kinderlosen Paar unterkommen, bei dem sie glücklich und sorglos lebt, bis sie 14 Jahre alt ist. Nach dem Tod ihrer beiden Stiefeltern findet sie sich bald in der zweifelhaften Obhut eines nekrophilen Totengräbers wieder.
Doch sie kann fliehen, auch wenn dies bedeutet, dass sie zur Mörderin wird. Sie wird erwachsen und heiratet, doch bald steht sie wieder alleine da. So gerät sie schließlich in den Palast des jungen Pharaos Kamose, der sich unsterblich in die schöne Schwarze verliebt. Ägypten aber steht vor einem Krieg und auch innerhalb der Familie gibt es missgünstige Neider, denen Sahti ein Dorn im Auge ist und die gerne einen Anderen auf dem Thron sehen wollen. So muss Kamose eine folgenschwere Entscheidung treffen...
"Ein fesselndes, betörendes Frauenbuch", steht auf dem Buchrücken. In der Bezeichnung "Frauenbuch" schwingt jedoch ein etwas schaler Beigeschmack mit, der auf dieses Werk keinesfalls zutrifft. Zumindest, wenn man den Epilog nicht mitliest. Dieser dient zwar allen Liebhabern eines Happy Ends (zu denen ich mich ungeniert zähle), ist aber der unwirklichste Teil des Buches. Trotzdem: Ein faszinierender historischer Roman, der ein lebhaftes und klares Bild des antiken Ägypten vermittelt.