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Sehenswertes

Den Flammen entronnen

Sightseeing in Turku

Für Turku wenigstens zwei Tage einplanen: es gibt so viel zu sehen. Montags sind die Museen geschlossen. Außerdem ist es nur ein Katzensprung nach Naantali!

  • Freilichtmuseum Luostarinmäki: Luostarinkatu 1. Vom 1. Mai bis 30. September zwischen 10 und 18h im Sommer bzw. 10-15h im Winter. Montags geschlossen. Studenten zahlen die Hälfte.

    Die Ansammlung alter Holzhäuser ist die am besten erhaltene, einheitlichste und älteste in ganz Finnland. Es handelt sich um ungefähr zwanzig Häuserblocks, die wie durch ein Wunder der großen Feuersbrunst im Jahre 1827 entgingen, bei der 2500 Häuser ein Opfer der Flammen wurden. Die damals von Fischern und Handwerkern bewohnten Gebäude vermitteln ein authentisches Bild von einer nordeuropäischen Stadt in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Die Zimmer wurden exakt nachempfunden, mitsamt ihrer Einrichtung und allen Haushaltsgegenständen. Von Zeit zu Zeit arbeiten dort sogar noch alte (oder junge) Handwerker und lassen so die Häuser wieder ein wenig lebendig erscheinen. Anekdote am Rande: vor einigen Jahren begann ein skrupelloser Bauunternehmer (wir entschuldigen uns für den Pleonasmus!), die hohen Bäume in der Umgebung abzuholzen, um Platz für seine Betonklötze zu schaffen. Die Bewohner des Viertels kämpften für die Bäume und gegen diese Greueltat, indem sie unter anderem folgendes anführten: die Bäume hätten schließlich damals, als der große Brand wütete, das Luostarinmäki-Viertel gerettet, indem sie wie eine schützende Mauer vor den Gebäuden standen, und daher ein so unrühmliches Ende nicht verdient. Kehren wir vor der Abreise auf alle Fälle noch einmal ins Café Kisälli ein, um eine Tasse Tee und Pulla (kleine hausgemachte Kuchen) zu probieren: am Eingang zum Museum, daher auch dieselben Öffnungszeiten wie dieses. Die Einrichtung ist altmodisch und gemütlich, und es verfügt über eine Terrasse.


  • Die Kathedrale (Tuomiokirkko): in der Nähe der Universität, zwischen Fluß und Hämeenkatu. Kann man gar nicht verfehlen, ihr Turm erhebt sich über der Stadt. Geöffnet von 9-17h unter der Woche, samstags von 9-19h und sonntags nach Beendigung des Gottesdienstes bis 16.30h (im Dom gibt es auch Toiletten).

    Die Kathedrale von Turku datiert aus dem 14. Jh. und wurde nach den verschiedenen Kriegen und Bränden ständig vergrößert und renoviert. Sie ist das Nationalheiligtum der Finnen und Bischofskirche. Die achteckigen gotischen Säulen, die hohen Fenster des Chors, die Galerie außenrum und die Seitenkapellen stammen aus dem 14. und 15. Jh. Besonders sehenswert sind die Grabkapelle mit ihren Sarkophagen, die sich rechts neben dem Eingang befindet, und die Johannes-Kapelle auf der linken Seite, mit mittelalterlichen Fresken verziert. Die übrigen Kapellen sind durchweg mit Skulpturen, Fresken und sonstigen architektonischen Gestaltungselementen ausgestattet. Im Chor Fresken aus dem 14. Jh.

    Im Obergeschoß ein kleines Museum für religiöse Kunst. Studenten zahlen einen ermäßigten Eintritt. Die ursprünglichen sich an den Dom schmiegenden Baulichkeiten fielen dem großen Brand im Jahre 1827 zum Opfer und wurden durch schöne Gebäude im Empire-Stil ersetzt. Überwiegend dienen sie heute der Schwedischen Universität als Räumlichkeiten. Auch einige Bürgerhäuser aus Holz.


  • Sibelius-Museum: Piispankatu 17. Tel. 215 4494; nur ein paar Schritte vom Dom. Einlaß täglich von 11-16h, mittwochs zusätzlich von 18-20h. Montags kein Publikumsverkehr.

    Wie unschwer zu erraten ein Musikmuseum, in dem ungefährt vierhundert alte Musikinstrumente aus aller Herren Länder ausgestellt sind, vom 16. Jh. bis in die Neuzeit. Kantele heißt übrigens das typisch finnische Instrument. Unter den Exponaten auch einige seltene Stücke, Partitursammlungen sowie zahlreiche Dokumente über den großen finnischen Nationalkomponisten – die berühmte »Valse triste« stammt bekanntlich aus seiner Feder. Kostenpflichtiger Eintritt; Ermäßigung für Studenten.

    Das Sibelius-Museum macht sich wegen seiner vortrefflichen Akustik auch als Konzertsaal sehr gut. Rufen wir uns ins Gedächtnis zurück, dass Jean Sibelius (1865-1957) sieben Symphonien und ein Violinenkonzert komponiert hat. Es heißt, jede seiner Kompostionen habe dem Meister eine senkrecht verlaufende Stirnfalte eingebracht. Na, da konnte er ja von Glück sagen, dass er keine fünfzig Symphonien zu Papier brachte.


  • Wäinö-Aaltonen-Museum: Itäinen Rantakatu 38. T. 262 0850. Am Fuße des Samppalinna-Hügels und der alten Mühle. Dem berühmtesten aller finnischen Bildhauer gewidmet, der in Turku das Licht der Welt erblickte. Offen Dienstag bis Sonntag 11-19h. Der Künstler wirkte selbst bei der Gestaltung des Museums mit. Ganz spannend, auch wenn seine Werke der klassischen darstellenden Schule zuzurechnen sind. Zeitweise werden auch zeitgenössische Werke von jungen Künstlern ausgestellt, darunter mehr oder weniger Gelungenes. Ermäßigung für Studenten; die Eintrittspreise nehmen sich aber auch ohne Nachlaß bescheiden aus.

  • Aboa Vetus & Ars Nova: Itäinen Rantakatu 4-6. Das Museum am Ufer der Aura wirkt von außen sehr modern, innen beherbergt es die ungewöhnliche Kombination der ältesten Ausgrabungsreste Turkus (Grundmauern eines mittelalterlichen Stadtviertels) mit einer wechselnden Ausstellung moderner finnischer Künstler. Museumspädagogisch vorbildlich bedient das archäologische Museum alle Sinne. Auch wenn die präsentierten Funde für mittelalterverwöhnte Deutsche nicht allzu spektakulär aussehen mögen - die Stadtgeschichte wird hier jedenfalls ziemlich interessant aufbereitet.

  • Schloß (Turun linna): Linnankatu 2. Imposantes Gemäuer aus grauem Granit an der Flußmündung; am rechten Ufer, 2 km von der Stadtmitte. Buslinie 1 für die Fußkranken. Öffnungszeiten: Mai bis September von 10-18h, im Winter von 10-15h. Studentenermäßigung.

    1280 erbaut, durchlebte das Schloß an der Aurajoki-Mündung alle Ereignisse in der wechselvollen Geschichte des Landes. Seine massiven Mauern hielten sieben Belagerungen und mehreren Bränden bzw. Plünderungen stand. Während dreier Jahrhunderte mußte es sogar als Munitionsdepot und Waffenlager herhalten, bis es in jüngster Zeit wieder auf Vordermann gebracht wurde. Keiner der gut zehn zu besichtigenden Säle hinterläßt einen bleibenden Eindruck. Wenig Mobiliar und eine Handvoll Porträts an den Wänden. In einigen Räumen ist das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht: Volkskunst und -tradition, Waffensammlungen, Möbel, Mittelalter-Saal, Rokoko-Saal, etc. Mit Führung gestaltet sich das Ganze gleich interessanter. Anschließend gönnen wir uns eine Pause im Hof, wo eine Cafeteria mit einigen Tischen uns wieder zu Kräften verhilft. Im Sommerhalbjahr findet samstags eine Reihe von Zeremonien auf dem Schloß statt.


  • Museum der Schönen Künste (Taidemuseo): Puolalanpuisto; am Ende der Aurakatu, in Bahnhofsnähe. T. 26 27 100. Geöffnet werktags von 11-19h, am Wochenende 11-17h. Imposantes Gebäude, das von einem Hügel die Stadt überblickt. Sehenswerte Sammlung finnischer Malerei, darunter einige Hauptwerke der beiden bekanntesten Maler des Landes: Edelfelt und Gallen-Kallela. Das Beste ist häufig nicht zu sehen, da die Gemälde im Wechsel ausgestellt werden. Auch die zeitgenössische Kunst kommt nicht zu kurz. Ermäßigung für Studenten.