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Besichtigungen

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Streifzug durch Oulu

Grünen Eilande

Wie bereits angekündigt, hat Oulu durchaus etwas zu bieten.

— In der Fußgängerstraße Rotuaari, im Herzen der Stadt und stets belebt, haben moderne Kunstwerke eine Bleibe gefunden. Hier konzentriert sich das städtische Leben, und daran sind die beiden beliebtesten Pubs sicher nicht unschuldig.

— Markt: am Platz gleichen Namens, vor dem kleinen Hafen, am westlichen Ende der Kauppurienkatu (Kauppatori). Wird täglich außer Sonntag um 14h hier abgehalten. Zwar ist nicht der Bär los, aber ein Bummel lohnt allemal. Nicht zuviel von den Ständen mit lokalem Kunsthandwerk erwarten! Der überdachte Mark (ebenfalls am Marktplatz) ist in jeder Beziehung besser sortiert. Stände mit Eßbarem, wenngleich dünn gesät, halten regionale Spezialitäten feil wie Rieska, eine Art Kuchen, oder Leipäjuusto, ein kuchenförmiger Käse, der aus dem Ofen kommt und pappsatt macht. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, probiert noch vom Räätilimp, einer schweren aber leckeren Brotsorte, und hält sich an Neunaugen und Sumpfbrombeeren.

Was es mit dem massig-weißen, modernen Gebäude rechts des Marktplatzes auf sich hat? Es handelt sich um ein Kulturzentrum bzw. Theater. Architekonisch nicht mal übel, wenn auch für unseren Geschmack etwas plump.

— Oulun Taidemeseo (Kunstmuseum): Kasarmintie 7, T. 24 39 00. Der Eintritt kostet nicht die Welt. Zehn Fußminuten von der Stadtmitte. Einlaß dienstags, donnerstags, freitags und sonntags von 11-18h, mittwochs und samstags 11-16h. Montags kein Publikumsverkehr.

Kein alltägliches Museum mit einer Abteilung für finnische Malerei des frühen 20. Jhs, die sich durchaus sehenlassen kann (Werner, Yrjö, Vilho usw.). Modern, durchdacht, hell und luftig. Im Erdgeschoß Wechselausstellungen. Mal die Art und Weise würdigen, wie der Architekt seinen Museumsneubau mit den existierenden Backsteinmauern verband (im hinteren Bereich des Museums).

— Pohjois-Pohjanmaan Museo (Ostbottnisches Museum des Nordens): auf der Insel Ainola, nördlich der Stadtmitte und nur drei Minuten vom Taisemuseo. Am Ende eines hübschen Parks. T. 126 24. Öffnungszeiten: im Sommer montags, dienstags und donnerstags von 10-18h, mittwochs von 10-17h, samstags 10-15h und sonntags 11-18h. Freitags kein Einlaß.

Das nach Außen hin strenge Gebäude läßt kaum den Wert der Sammlungen im Inneren vermuten. Dabei rollt es die gesamte Stadtgeschicht und die Vergangenheit der Region auf. Auf drei Stockwerken ganze Zimmereinrichtungen, Kleidung aus unterschiedlichen Jahrhunderten, Gebrauchsgegenstände mit Bezug zur Jagd oder zum Fischfang, Mobiliar aus dem 8. bis 19. Jh., und zu guter Letzt noch eine Abteilung zur Kultur der Lappländer. Didaktisch aufgebaut, daher besonders lehrreich und auf keinen Fall auszulassen!

— Tietomaa: Nahkatehtaankatu 6. T. 22 79 11. Ein Park der Wissenschaft und Technik, der von Anfang Juni bis Mitte August täglich von 10-18h geöffnet hat. Gleich vorweg: die Eintrittstarife sind exorbitant! Planetarium und Aussichtsturm. Können wir guten Gewissens auslassen, zumal wir zu Hause besseres gewohnt sind.

— Die Kathedrale in der Stadtmitte aus dem 18. Jh. ist keinen Pfifferling wert.

— Park Hupisaaret: nördlich der Stadtmitte, hinter dem Oulu Taidemuseo. Ganz nett zum Flanieren. Dort auch das Freilichttheater, ein Spielplatz und ein botanischer Garten.

— Vom Hafen aus führen kleine Brücken zu den Nachbarinseln, auf denen es nette Plätzchen zu entdecken gilt. Besonders gut gefallen uns die von Wasserläufen zerschnittenen, grünen Eilande.