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Kopenhagen

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Auf nach Kopenhagen!

Londons Reichtum trifft auf Amsterdamer Toleranz

Köbenhavn, eine Stadt, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Für Kopenhagen alleine lohnt sich bereits die Reise nach Dänemark. Es präsentiert dem Besucher eine ausgewogene Mischung aus dem kulturellen Reichtum Londons und Amsterdamer Toleranz. Altstadtviertel, Fußgängerwege, belebte Plätze, überall Fahrräder, herrliche Baudenkmäler, gemütliche Kneipen und stets hilfsbereite Einwohner prägen das Erscheinungsbild der sympathischen dänischen Hauptstadt. Hier spürt man deutlich, dass Dänemark der Süden Skandinaviens ist, und das gefällt uns.

Natur und Kultur in Dänemarks Hauptstadt

Wo die kleine Meerjungfrau wohnt

Dänemark, das kleine, stark zerklüftete Land in Nordeuropa, das stolze 443 Inseln sein Eigen nennt, liegt recht unauffällig zwischen seinen mächtigen Nachbarn. Etwas südlich lockt die Elbmetropole Hamburg, südwestlich zieht es den Besucher ins niederländische Amsterdam, und im Norden versprechen Schwedens bekannte Städte und lichte Laubwälder skandinavisches Urlaubsvergnügen.

Dabei hat die dänische Hauptstadt so viel zu bieten – wie mittlerweile auch die Touristen bemerkt haben. Der so genannte „Kaufmannshafen“ (von mitteldänisch Køpmannæhafn) zählt heute zu den meistbesuchten Metropolen Nordeuropas. Und was hat die Stadt, außer der berühmten Kleinen Meerjungfrau (dän. Den lille Havfrue) zu bieten?

Da ist zum Einen die Architektur: großzügig, lichtdurchflutet, mit viel Holz und Glas, wie im von Jørn Utzon entworfenen Einrichtungshaus Paustian, der auch schon die Oper von Sydney konzipierte. Sehr dänisch ist auch die mit einem Michelin-Stern versehene Küche des im Einrichtungshaus integrierten Restaurants: Sommertrüffel, Frühkartoffeln mit pochiertem Ei, Malzbrot frisch aus dem Ofen.

Neben schlichter, harmonischer Wohneleganz legt der Däne nämlich auch Wert auf schnörkellose, erstklassige Küche. Was dabei herauskommt, wenn man Tradition und Moderne ganz unprätentiös mixt, zeigt sich bei einer Mahlzeit im Café der Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen. Was erhält man, wenn man Smørrebrød und Sushi miteinander verheiratet? Smushi natürlich, stilecht auf vergoldetem königlichem Porzellan serviert.

Derart gestärkt, kann man sich zu einem Bummel durch die von Wasser und Grün geprägten Stadt aufmachen – oder man schnappt sich eines der 2000 kostenlosen Leihräder, die an 110 Stationen auf Besucher warten. Mit einem Pfand von 20 Kronen, was derzeit ca. 2,68 € entspricht, kann man das Rad nutzen, so lange man möchte, bevor man es bei der nächsten Leihstation wieder abgibt. Derart umweltfreundlich bewegen sich übrigens rund 40 Prozent der Dänen durch die Stadt – was auch die saubere Luft erklärt.

Welches Ziel man nun mit dem Rad ansteuert, bleibt einem selbst überlassen: Kunstbegeisterte lenken ihren Drahtesel ins ehemalige Rotlichtviertel Vesterbro, wo sich neben Schlachtern und Lastwagenfahrern die kreative Bewegung in innovativen Kunstgalerien und angesagten Clubs trifft. Zu nennen wäre beispielsweise die Karriere, eine von Jeppe Hein entworfene Bar mit skurriler Toilette, wandernder Bar und Leihgaben aktueller Künstler.

Architekturfans klappern die Gebäude ab, die das Stadtbild prägen – beispielsweise das umstrittene Opernhaus von Henning Larsen, das der Stadt vom Milliardär McKinney-Møller geschenkt wurde. Unter Kritikern wird das 335 Millionen Euro teure Gebäude mit einem Maulkorb, einem gewaltigen Kühlergrill oder der Maske eines Eishockeyspielers verglichen. Uneingeschränkt geliebt wird aber das neue Königliche Theater, das sich mit einer 150 Meter langen Promenade aus Eichenholz auf Stelzen über dem Wasser erhebt und mit seiner Kombination aus flachen Backsteinen, Stahl und Unmengen Glas perfekt den dänischen Zeitgeist einfängt.

Dieses Material regiert auch Kopenhagens Unterwelt – eine Fahrt mit der Metro hat definitiv futuristischen Charakter: Bahnsteig und Wagons sind komplett verglast, und alles ist so lichtdurchflutet, dass man nie auf den Gedanken käme, sich 20 Meter unter der Erde zu befinden.

Wer nach einem Besichtigungstag voller neuer Reize eine Pause benötigt, setzt sich mit einem Bier zu den relaxenden Dänen auf die Kaimauer, flaniert durch das von Kanälen durchzogene Viertel Christianshavn oder füllt in Skandinaviens größtem Shoppingcenter Fields mit einem Kaffee seine Energiespeicher wieder auf. Das ist dolce vita auf Dänisch!