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Lohnende Viertel

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EINIGE LOHNENDE VIERTEL

Luxus, Boulevards und Tätowierer

Außer jenen Vierteln, die man zwangsläufig im Laufe der Zeit kennenlernt, führen wir noch andere auf: ungewöhnlichere, aber mit einer speziellen Ausstrahlung versehene, und solche, die einem die ganze Vielfalt Kopenhagens genießen lassen. Die Vorschläge auf dem Stadtplan des Fremdenverkehrsvereins finden wir auch nicht übel:

— Ströget: langgezogene Fußgängerzone, zwischen Rhadhus Pladsen (Plan: B5) und Kongens Nytorv (Plan: C4). Übrigens darf sich Kopenhagen der ersten Fußgängerzone Europas rühmen. Heutzutage, da immer mehr Gemeinden in ihren Innenstädten kein Blech mehr dulden, wäre das kaum noch anders vorstellbar. Luxusboutiquen, Läden mit Kunsthandwerk, Straßencafés und die dazugehörigen Menschenmengen der großen Boulevards bestimmen das Bild. Im Sommer wimmelt es nur so von Unseresgleichen (den lästigen Touristen). Der Ströget durchquert Gammeltorv, einen hübschen Platz mit Häusern im Barock- und Renaissance-Stil, und zieht sich dann bis zur Heilig-Geist-Kirche aus dem Jahre 1672 hin. Etwas weiter eines der ältesten herrschaftlichen Stadthäuser mit der Königlichen Porzellan-Manufaktur, und, im ersten Stock, einem bescheidenen Porzellan-Museum. Unweit davon, auf vier Etagen, das Internationale Zentrum für Design (Eintritt frei). Die Fußgängerzone endet im östergade-Viertel, das zahlreichen Intellektuellen, die hier einst wohnten, seine Bekanntheit verdankt: Andersen, Kirkegaard, Drachmann und dem schwedischen Dichter Strindberg.

— Das Studentenviertel setzt sich aus einigen Fußgängerbereichen rund um die Universität und die Kathedrale (Plan: B4) zusammen. Prachtvolle Altbauten in Purpur und rosa Farbtönen. Ecke Nörregade, Sankt Pederstraede die Sankt Petri Kirke, ältestes Gotteshaus in Kopenhagen, deren kunstvoll ausgearbeitete Turmspitze gen Himmel strebt.

Auf der Köbmagergade gilt es, das wohl älteste Studentenwohnheim der Welt zu entdecken: Regensen, aus der ersten Hälfte des 17. Jhs. Von da aus ist es nicht mehr weit bis zum Runden Turm, der aus der gleichen Zeit stammt und den Astronomen an der Universität als Observatorium diente. Hoch oben bietet sich ein wunderbares Stadtpanorama. Kostenpflichtiger Zutritt 10-20h, sonntags ab 12h. Das gesamte Viertel mit seinem altmodischen Charme eignet sich hervorragend für romantische Nachtspaziergänge.

— Nyhavn: einer der lebendigsten Stadtteile Kopenhagens – im Sommer auch einer der überlaufensten. Historische Gebäude säumen beide Seiten des Kanals: sie werden heute von der städtischen Mittelschicht bewohnt. Ankernde Boote verleihen dem Viertel etwas Pittoreskes. Hier vermischen sich die Matrosen noch mit der normalen Bevölkerung und den Touristen. Namentlich in den Kneipen spürt man Seemanns-Romantik. Szenen wie aus einem Roman, in dem arbeitslose Matrosen, Prostituierte und Betrunkene die Hauptrolle spielen. Am Wochenende treffen sich hier junge Leute zum Trinken in ausgelassener Stimmung.

Hans Christian Andersen lebte einige Jahre im Haus mit der Nummer 67. Im »Haus aller Nationen«, einer der schmutzigsten Bars in der Stadt, können wir ein Gläschen auf ihn heben. Übrigens: Nyhavn ist auch das Viertel der Tätowierer.