HOBRO

Am Tor zum Himmerland

Haa do wot i Hobrow? (Bist Du jemals in Hobro gewesen?): mit diesen Worten soll einmal ein aufgebrachter Däne einen Weggenossen mit der Faust niedergestreckt haben, und zwar anläßlich einer lebhaft geführten Diskussion um die Frage, welche wohl die schönste Stadt Europas sei. Das Ganze ereignete sich in Zürich, in der Schweiz also, und wurde nach Dänemark kolportiert. Ein berühmter Clown nahm die Frage in sein Repertoire auf und verschaffte ihr somit Popularität. Nebenbei bemerkt: auch wenn Hobro schwerlich die schönste Stadt Europas ist, so tut das seinen Qualitäten keinen Abbruch. Es liegt nämlich eingebettet im längsten dänischen Fjord, dem Mariager Fjord, c. Horbro ist besonders für Fyrkat, eine ungewöhnliche Wikinger-Burg in freundlicher Umgebung, bekannt.

— Verkehrsamt: Store Torv. T. 98 52 56 66.

Unterschlupf

— Gattenborg Camping: Skivevej; T. 98 52 32 88. Herrliche Aussicht auf die Stadt und den Fjord.

Tips für Unternehmungslustige

— Wikingerfeste Fyrkat: 3 km südwestlich des Städtchens. Zusammen mit Trelleborg, Nonnebakken und Aggesborg eine der vier bedeutendsten dänischen Wikingerburgen, meist Winterlager für das stehende Heer und Ausbildungslager für neu ausgehobene »Marineinfanteristen«. Um das Jahr 1000 herrschte Fyrkat über den Onsild-Fluß – der damals etwas breiter gewesen sein muß – und kontrollierte somit auch den gesamten Fjord. Die Wikinger verstanden es meisterhaft, Strategie und Lebenskunst miteinander zu verbinden – der Ort ist nämlich traumhaft: sanft gewellte, grüne Hügel, Wälder und Bäche ... Kein Vergleich mit unseren heutigen Kasernen! Der Durchmesser der Anlage beträgt ungefähr 120 m. Die äußeren Festungswälle, zwölf Meter breit und vier Meter hoch, sind zu den vier Himmelsrichtungen von Toren durchbrochen. Die zentrale Grundfläche war in vier Abschnitte gegliedert, wobei jeder aus vier karreeförmig angeordneten Gebäuden für mindestens fünfzig Krieger bestand. Die Burg konnte demnach 800-1000 Männer unterbringen. Fyrkat kann in den Sommermonaten unter fachkundiger Anleitung besichtigt werden. Sich dazu an das Verkehrsamt wenden.

In der Nähe wurde ein Wikingergebäude originalgetreu wieder aufgebaut. Das wäre nicht notwendig gewesen, hätten nicht aufgebrachte Bauern Anno 1086 die Burg in Schutt und Asche gelegt: die sahen nämlich keinerlei Anlaß, mit Knud dem Heiligen gegen Engelland zu fahren. Die Idee finden wir nachahmenswert, möchten sie aber lieber nicht weiter ausführen ...

— Archäologisches Museum: Vestergade 21. In einem alten Fachwerkhaus sind das Gros der Fundsachen aus dem Wikinger-Kastell und aus den Hügelgräbern (Tumuli) der Umgebung zusammengetragen.