Skandinavische Lebensart - sauberer Norden, dreckiger Süden ...

Baden

Können wir nur empfehlen, da hervorragend in der Wirkung: überaus erfrischend und belebend. Jedoch sollte man ein paar Dinge beachten: ob man nun in Flüssen, Bergbächen oder im Meer badet, sich nie länger als fünf bis zehn Minuten darin aufhalten und vor allem nicht dort schwimmen, wo man nicht stehen kann. Es ist ein gräßliches Gefühl, wenn plötzlich alle Muskeln versagen.

Sauna

Die Sauna kommt ursprünglich aus Finnland – böse Zungen behaupten, dies erkläre auch die vielen Herzinfarkte dort – und präsentiert sich auf vielfältige Weise: in den Städten finden sich Saunen sowohl in Hotels als auch in Wohnhäusern, daneben gibt es öffentliche und private Saunen sowie Club-Saunen. Auf dem Lande unterhalten Bauernhöfe und Ferienhäuser ihre Saunen am Wasser. Auch auf Campingplätzen und sogar in JHs findet man häufig eine Sauna.

Ziel der Sauna ist es, durch abwechselnde Hitze und Kälte den Blutkreislauf anzuregen. Zuerst läßt man ein heißes Dampfbad von 80°-100° C über sich ergehen, noch verstärkt durch das Übergießen heißer Steine. Um sich schnell wieder abzukühlen, springt man anschließend in einen See oder ins Meer, oder man duscht kalt. Die Sauna wird stets aus Holz und mit mehreren Stufen gebaut, wobei es auf der höchsten Stufe am heißesten ist. Die Qualität des Ofens ist von größter Bedeutung, denn er regelt Luftkreislauf und Feuchtigkeitsgehalt. Zu heiße und zu trockene Saunen auf jeden Fall meiden. Ein Sauna-Bad sollte niemals in einen Durchhaltewettbewerb ausarten, sondern eine Art Entspannung sein.

Skandinavische Sauberkeit

Abgesehen von einigen seltenen Ausnahmen fällt in Norwegen und Finnland und vor allem in Schweden die überaus große Sauberkeit öffentlicher Plätze auf, womit auch Toiletten gemeint sind. Deshalb sparen wir uns bei den Hotels z.B. auch Hinweise auf den Reinlichkeitszustand – ein »sauberes schwedisches Hotelzimmer« käme einem weißen Schimmel gleich ... Übrigens: Skandinaviern gilt die Mitte Europas (nicht erst die Mittelmeerstaaten und Frankreich) pauschal als schmutzig und ungepflegt. Eine Ausnahme macht ihrer Meinung nach lediglich die Schweiz. Es scheint eine Art psychologischen Naturgesetzes zu sein, dass der Süden allgemein als schmutziger angesehen wird – je nach eigenem geographischen Standpunkt also Deutschland, Frankreich, Italien, Tunesien usf.

Jedermannsrecht ...

... ist Jedermannspflicht. Die nordeuropäische Natur ist trotz aller Umweltbelastungen (saurer Regen, Zelluloseindustrie, Bergbau usw.) bisher in großen Teilen unzerstört erhalten geblieben. Sie darf von jedermann frei betreten werden – allerdings mit Verantwortungsgefühl und Rücksicht auf andere Menschen, auf Tiere, Pflanzen und Naturräume. Die Grundregel lautet daher: nicht stören oder zerstören!