Diebstahl im dänischen Museum

Geschichte der Goldhörner

Dänische Hörner in Jelling erneut gestohlen

Jeder Däne kennt die Geschichte der berühmten Goldhörner und ihres Diebstahls vor nahe zweihundert Jahren. Als historische Reliquien sorgen sie auch heute noch für Aufregung, so z.B. durch den zweiten Diebstahl im Jahr 2007.

Das erste Goldhorn wurde 1639 auf einem Feld entdeckt, etwa ein Jahrhundert danach ganz in der Nähe das zweite. Man zahlte dem zweiten Finder Erik Lassen zweihundert Reichstaler und legte beide Hörner in die Schatzkammer. 1802 geschah der erste Raub durch den hoch verschuldeten Goldschmied Niels Heidenreich, der die Kostbarkeiten einschmolz. Ein Jahr benötigte die Polizei, um ihm dem Gericht zu übergeben, das ihn zu nahe vierzig Jahren Gefängnis verdonnerte. Aus dem Schmuck auf Goldhornbasis stellte man Münzen her.

Seitdem sind die Goldhörner nur noch Kopien aus vergoldetem Silber, ihr Wert somit rein historisch. Dänen erinnern sie an eine glanzvolle Vergangenheit, weshalb der zweite Raub für großes Aufsehen sorgte.

In Jelling, nahe der deutschen Grenze, waren die Hörner in der sichersten dänischen Vitrine ausgestellt. Am Morgen des 17. September sprengten die Räuber diese in die Luft und entkamen schließlich in einem schwarzen Volvo. Sie stahlen noch anderen Schmuck, was jedoch eher wenig interessierte. Hubschrauber, Straßensperren, Alarmierung der deutschen Polizei - mit großem Trara suchte man die Täter und fand sie auch überraschend schnell, nämlich keine zwei Tage später.

Auskünfte der Bevölkerung halfen der Polizei auf die Sprünge, so dass sie die Goldhörner bei einer Hausdurchsuchung in Horsens entdeckte. Verhaftet wurden zwei Frauen und zwei Männer.

Vermutlich hatten die Diebe nur wenig Rauberfahrung, denn sie ließen u.a. Äxte und Leiter am Tatort liegen. Zudem schienen sie nicht zu bedenken, dass aufgrund der großen Berühmtheit kaum Aussichten auf Verkauf der Hörner bestanden.