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18. Arr. Hotels

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Mitten im Montmartregetümmel

Sex-Shops, Peep-Shows und lärmende Touristen

18. Arr. Hotels

Alcove et AgapesT. 0144 85 06 05, info@bed-and-breakfast-in-paris.com, www.bed-and-breakfast-in-paris.com, zw. 9-11h, Sprachen Franz., Ital., Engl., kein Publikumsverkehr, 5-25 % Nachlaß bei Vorlage des Buchs, Babybett oft kostenlos

In einer herrschaftlichen Pariser Wohnung zu logieren – wär das nichts? Jedenfalls handelt es sich um eine originelle Alternative. Im Angebot Zimmer „bei Leuten“, d.h. man teilt für 55 bis 100 Euro allein oder zu zweit das Bad und das Frühstück mit den Wohnungsinhabern. Mit getrenntem Bad ca. 70-110 Euro. Leistet man sich den Luxus, in ein Patrizierhaus einzuziehen, ein Künstleratelier von innen kennenzulernen, ein Haus mit Garten oder mit unvergleichlicher Aussicht auf den Eiffelturm oder über die Dächer der Stadt, so sind allerdings schon ca. 110-200 Euro hinzublättern. Frühstück ist drin und die „normalen“ Bewohner sind auch da, die haben aber, wie Sie, ihr eigenes Bad.

Hotel des Arts, 5, rue Tholoze, T. 0146 06 30 52, Fax: 0146 06 10 83, contact@hotel-des-arts.net, hotel.arts@wanadoo.fr, www.hotel-des-arts.net, Metro Blanche

Mitten im Montmartregetümmel und vom Zimmer 63 Traumblick über die Stadt, das sollte man sich einmal geben. Fröhliche, sonnengelbe Zimmer zwischen 76 und 91 Euro und das pralle Leben Tag und Nacht vor der Tür.

Übrigens: »Mehr Ruhe auch für Pigalle« hat der sozialistische Bürgermeister Bertrand Delanoe bei seinem Amtsantritt den Anwohnern versprochen. Allenthalben fangen seine Verkehrsberuhigungen an zu greifen, hoffen wir das Beste auch für Pigalle, wo schon allein der Begriff doppeldeutig ist! Sex-Shops, Peep-Shows und lärmende Touristen sollen sanft verdrängt werden, dafür »retour aux sources« – Besinnung auf die Wurzeln. Die sahen freilich nie so ganz beschaulich aus, schließlich wurde das legendäre Kabaret »Moulin Rouge« schon Ende des 19. Jhs gegründet. Damals allerdings lag es inmitten der von der »Butte« herunterreichenden Künstlerkolonie, biederen Cafés und Bars. Wenn Bill Ramsey die Gegend als »die große Mausefalle mitten in Paris« besang, ging es um andere, lukrativere Geschäfte: Prostitution im großen Stil brachte lichtscheuen Individuen in den 60er und 70er Jahren des 20. Jhs das dicke Geld. Das Schlimmste blieb dem Viertel zum Glück erspart: Drogenhandel und organisiertes Verbrechen nisteten sich ein Stück weiter nordöstich, gleich hinter der »Butte« ein. Delanoes Maßnahmen werden von der Bürgermeisterei im 18. Arr. positiv gesehen, glaubt man dort doch bereits eine vorsichtige Hinwendung »netter« junger Leute ins Viertel zu spüren, hat man sogar die eine oder andere Szenekneipe geortet. Ganz anders schätzt man die Situation im »Moulin Rouge« ein: jeden Abend sind die 850 Plätze dort zweimal zu mindestens 80% besetzt. 90% dieser Zuschauer werden mit riesigen Reisebussen oder Taxen angekarrt. Nachdem der dazu benutzte bd. de Clichy zweispurig (verkehrsberuhigt) wurde, hat das zwangsläufig monströse Staus zur Folge. Die mag weder der Pariser noch der Tourist. Pigalle im Umbruch: Wir plädieren für die Zukunft für den goldenen Mittelweg: Rotlicht raus, Pariser und Pariserisches Amusement für »nette« Touris rein. Die Show im Moulin Rouge wird übrigens durchaus Familien mit Kindern ab 6 Jahren empfohlen. Ein betörender Rausch von Musik, Farbe, Lichteffekten, Körperbeherrschung, Rhythmus und spärlichen, aber faszinierenden Kostümen – ein Fest der Sinne.

Hotel Bonséjour, 11, rue Burq, T. 0142 54 22 53, Fax: 0142 54 25 92, Metro Abbesses

Bescheiden aber mit erstklassigem Preis/Leistungsverhältnis. 22-35 Euro mit Dusche auf dem Gang, 39–57 Euro mit Dusche im Zimmer und für 3 Personen, Zusatzbett 11 Euro, Frühstück nur 4 Euro und die Taxe ist auch noch mit drin. Die Zimmer 14, 23, 33, 43, und 53 haben kleine Balkons mit Blick über das muntere Treiben auf der Butte. Keine Angst, denn sie haben auch Isolierglas.

Hotel Utrillo, 7, rue Aristide-Bruant, T. 0142 58 13 44, Fax. 0142 23 93 88, adel.utrillo@wanadoo.fr, www.hotel-paris-utrillo.com, Metro Abbesses, 10 % Nachlaß bei Vorlage des Buches

Eine rechte Patronne läßt sich doch nicht verleugnen. Ihre Hand ist hier an allen Ecken zu spüren. Einmal beim liebevollen, ein ganz klein wenig plüschigen Dekor (eine Utrillo-Kopie ziert jedes Zimmer), zum zweiten beim Frühstücksbüffet (6, 50 Euro) und drittens natürlich gleich beim Empfang. Alle Zimmer (Nr. 61 und 63 haben Traumblick bis hin zum Eiffelturm) mit TV, Bad, Dusche, WC, Minibar, Fön zwischen 70 und 95 Euro. Zur Entspannung bietet sich eine Sitzung in der Haussauna an. Dazu kommt drum herum das ganze quirlige Montmartre-Leben. Nicht auf die Touristen achten. Unter den Einheimischen finden sich besonders viele interessante Typen.

Hotel Sofia, 21, rue de Sofia, T. 0142 64 55 37, Fax: 0146 06 33 30, sofia.hotel@wanadoo.fr, Metro Barbès, 5% Nachlaß bei Vorlage des Buches

Vor kurzem renoviert, schallisoliert, ruhiges, erholsames Ambiente mit Garten zwischen Nordbahnhof und Sacre-Coeur, das genügt doch völlig zum Wohlfühlen und Genießen. EZ 36 Euro, DZ 59 Euro, 3-Bett 72, 50 Euro, 4–Bett 87 Euro. Frühstück 3, 50 Euro (!), Privatparkplatz zu 16 Euro, Vierbeiner willkommen.

Le Village Hostel, 20, rue d`Orsel, T. 0142 64 22 02, Fax: 0142 64 22 04, bonjour@villagehostel.fr, www.villagehostel.fr, Metro Anvers, 5 % Nachlaß bei Vorlage des Buches

Treffpunkt netter junger Leute aus aller Herren Länder zwischen Bruchsteinmauern und dicken Balken, blumengeschmückter Terrasse mit Sacré-Coeur Dekor (in Echt). Im Sommer ist für dieses Vergnügen 26, 50 Euro im 6-Bettzimmer und 29 Euro im Zweier hinlegen, im Winter nur 25 Euro bzw. 28 Euro. Vorsicht: Weihnachten und Silvester gelten hier als Sommer. Ein paar Spielregeln sind zu beachten: von 11 bis 16 Uhr sind die Zimmer geschlossen, Gepäck kann in dieser Zeit gelagert werden. Um 2 Uhr wird abgesperrt, wer nicht da ist – tant pis, Pech gehabt. Bettwäsche kostet 2, 50 Euro, Handtücher 1 Euro. Das hier kein Aufzug ist, haben wir uns fast gedacht, dafür gibt es für unsere Leser einen Begrüßungskaffee gratis, nett, oder?