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Landesinnere

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Landesinnere

Fort-de-France bis Morne-Rouge

Begeben wir uns nun auf die Route de la Trace, die zu den »wildesten« gehört, da sie durch den tropischsten Teil Martiniques führt. Die Straße wurde im 18. Jahrhundert von den Jesuiten angelegt und stellt einen der ältesten Verbindungswege zwischen Fort-de-France und Morne-Rouge dar. Die Vegetation sprengt jede Vorstellungskraft. Baumriesen beschatten die Straße mit ihren dichten Kronen. Die Landschaft hat viel mit Dominica gemeinsam. Wer in Fort-de-France losfährt, kommt an folgenden Orten vorbei:

- Der Kirche von Balata (siehe dazu auch »Fort-de-France. In der Umgebung«).

- Dem Garten von Balata (s. »Fort-de-France. In der Umgebung«).

- Etwa zehn Kilometer nördlich von Balata führt die kleine Alma-Brücke über den »Weißen Fluß« (Rivière Blanche). Picknicktische und Spazierweg entlang des Ufers.

Die schmale Straße tastet sich weiter in den Tropenwald vor. Eine unglaubliche Vielfalt von Baum- und Pflanzenarten, die Undurchdringlichkeit der an Formenreichtum und Gigantismus nicht zu übertreffenden Regenwaldvegetation nehmen alle Sinne gefangen. Schließlich erreicht man den schlecht markierten Aufstieg zu den Pitons du Carbet.

Die Pitons du Carbet: schwieriger, mangelhaft markierter Aufstieg. Der Weg beginnt am Plateau du Boucher. Wer unbedingt hinauf möchte, spricht am besten mit einem Führer. Die Wanderung dauert etwa sechs Stunden. Deshalb gehören Wasser, Essen, feste Schuhe, Regenzeug und eine gute Wanderkarte ins Gepäck. Bei Regenwetter lieber auf das Vergnügen verzichten. Die steilen Wege werden dann nämlich glitschig und gefährlich. Die Route führt über den Piton Boucher (1.070 m), den Piton Lacroix (1.196 m) und den Piton de l´Alma (1.105 m). Großartige Landschaft und Artenvielfalt. Näheres bei der Forstbehörde (»Office National des Forêts«).

Der Trace des Jésuites (Jesuiten-Weg): dreistündige Wanderung für echte Naturfreunde. Kurz nach dem Plateau du Boucher kreuzt die N 3 die D 1. Etwa zwei Kilometer weiter markiert ein Parkplatz den Beginn des »Trace«. Wir kommen irgendwann an der D1, der Straße nach Gros-Morne, wieder heraus.

Die Wanderung kostet wenig Anstrengung und belohnt uns mit bukolischen Eindrücken. Der Weg beginnt mit dem Abstieg und endet mit dem Aufstieg, also gerade verkehrt herum. Bei regnerischem Wetter ist der aufgeweichte Boden freilich unangenehm. Unterwegs wundervolle Aussichtspunkte auf das Pelée-Gebirge. Dann verschwindet der Weg im dichten Urwald zwischen Magnolien, Farnen, Begonien, Gummibäumen, Kastanien, Lianen und anderem Kraut.

Wir überqueren das Flüßchen »Rivière du Lorrain« auf einer Hängebrücke, die etwas Beweglichkeit voraussetzt. Ein angenehmer Rastplatz lockt hier vor dem Aufstieg, der etwa eine Stunde lang bis zur D 1 in Anspruch nimmt. Großartige Panoramen erwarten uns auch hier. Es bleibt jedem einzelnen überlassen, ob er von der Straße aus zurücklaufen oder heimtrampen will.

Noch ein Stückchen weiter auf der N 3 nach Norden – dann endet diese wunderschöne Strecke in Morne-Rouge (s. oben).