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Castries bis La Soufrière

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Nach Süden: von Castries nach La Soufriere

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Wir finden diese Strecke auf Saint-Lucia unerreicht. Unterwegs freundliche Dörfchen, üppigerer und wilderer Pflanzenwuchs sowie lohnende Aussichtspunkte. Bis Anse La Raye ist die Straße gut ausgebaut. Bei Regen kommt man hier nur mit Geländefahrzeugen durch. Ein Hauch von Abenteuer! Rechts geht´s laut Wegweiser steil hinunter nach Marigot Bay, einem Paradies für Sportsegler.

Marigot Bay

Eine rundum geschützte Bucht, fast ein Fjord; idealer Hafen mit geschützten Plätzen für Jachten. Eine Straße führt zu einer kleinen Anlegestelle. Von dort setzt uns ein Kahn kostenlos zur anderen Seite der Bucht über. Die Landschaft hier, mit ihrem Wildwuchs in saftigem Grün, das mit dem Blau des Meers kontrastiert, wird jeden entzücken.

Auf geht´s zu einer Tasse Tee bei Sonnenuntergang zu Doolittle´s. Doolittle´s? Jawohl, allen Kinofreunden sei´s gesagt: genau an diesem Ort wurde der Walt-Disney-Film »Dr. Doolittle« gedreht, jedenfalls teilweise. Nicht nur aus diesem Grunde ist der Aufenthalt hier göttlich. In der Nähe ein Hotel für wohlhabende Touristen, diskret im Busch versteckt.

Restaurant

J.J.´s Paradise Restaurant & Bar: auf dem Weg nach Marigot Bay, linker Hand, etwa fünf Minuten Fußweg von der Bucht entfernt. Tel. 451 40 76. Obwohl seine Reputaion ein wenig gelitten hat, gehört das Lokal noch immer zu den ersten Adressen auf Saint-Lucia. J.J´s gehört einem Weltumsegler aus der Mannschaft der »Vendredi 13«, der hier Anker geworfen hat. Er empfängt seine Gäste mit offenen Armen. Am Mittag nicht zu spät auftauchen. Wer gerne tanzt, kehrt hier am besten samstagsabends ein. Man berappt einen Fixpreis, und dann hört das Schlemmen gar nicht mehr auf. Am besten einfach einen Mix bestellen, eine Zusammenstellung von Meeresfrüchten, nach karibischer Art zubereitet. Cocktail-Liebhaber nehmen ihren ganzen Mut zusammen und wagen sich an einen »Zombie«: der zieht einem förmlich die Schuhe aus! Eine Mischung aus sieben Sorten Alkohol, das braucht schon Gottvertrauen ...

Anse-la-Raye

Der Weg nach Anse-la-Raye führt über die größte Bananenplantage der Insel. Eine Augenweide erwartet uns: ein idyllisches Fischerdorf in einer hübschen Bucht, mit kunterbunten Holzhäuschen – entlang gerader, reinlicher Gassen aufgereiht – einem Waschzuber für die ganze Dorfgemeinschaft, so wie es früher auch bei uns üblich war, frisch hergerichteten naiven Wandgemälden mit Alltagsszenen sowie hölzernen Verkaufsbuden, wie man sie sonst kaum noch zu sehen bekommt. Obendrein stahlen die Dorfbewohner eine Menge Lebensfreude aus und zeigen sich gesprächsbereit. Ihre Bescheidenheit läßt sie jedoch nicht vermuten, dass der Besucher ihretwegen gekommen ist: sobald er seine Schritte verlangsamt, eilen mehrere Leute herbei, weil sie glauben, man habe sich verirrt und müsse den Weg nach La Soufrière gewiesen bekommen.

Anse Jambette

Die Straße zwischen Anse-la-Raye und der Jambette-Bucht gewährt traumhafte Ausblicke auf die glitzernde Karibische See. Dann erscheint plötzlich ein Wegweiser: Anse Jambette. Das Auto stehenlassen, denn der Weg zur Bucht ist nicht befahrbar, und in etwa einer Viertelstunde zum gemütlichen schwarzen Sandstrand hinabsteigen, wo uns ein erfrischendes Bad erwartet. Ein kleines Restaurant bewirtet einmal wöchentlich die Taucher von Anse Chastenet. Man schone seine Kräfte für den Rückweg!

Canaries

Fast das Ebenbild von Anse-la-Raye – vielleicht etwas größer und wohlhabender: dicht gedrängte Holzhütten, deren Bewohner zwischen Tür und Angel leben. Die Frauen waschen, die Männer diskutieren und die Rastas spielen Fußball.

Die Straße führt ihr kurzweiliges Ballet fort zwischen den Vulkankuppen (Mornes) mit ihrer breiten Palette an Baumarten. Von den überwucherten Gipfeln bietet sich eine unvergeßliche Aussicht: im Hintergrund zeichnet sich La Soufrière ab mit seinem stolzen Doppelkegel. Weit dahinter erstrecken sich die offenen, kahlen Täler von Castries. Hier dagegen halten wir uns im verschachtelten, geheimnisvollen Süden auf.