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Route de la Traversée

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Lehrpfad

Route de la Traversée (D 23)

Natur zum Anfassen

Diese 26 km lange Panoramastraße durchquert das urwaldartige Innere Basse-Terres von Ost nach West und ist immer wieder Ausgangspunkt für spannende Erkundungen zu Fuß im Herzen des Naturparks. Sie führt ziemlich steil nach oben, durch dichte tropische Vegetation, zu den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten und Haltepunkten. Ihre Aufgabe erschöpft sich nicht in der verkehrsmäßigen Anbindung der »Küste unter dem Wind«, sondern zielt auch auf die touristische Erschließung des Bergregenwaldes, von der ONF tatkräftig unterstützt durch Picknickplätze, Naturhäuser (»Maison de la Forêt«, »Maison du Bois«, »Maison du Volcan«) sowie Wander- und Waldlehrpfade.

Zoologischer und botanischer Garten (450 m): an der »Route de la Traversée«; auf der linken Seite, nach sechs Kilometern. Tel. 98 83 52. Einlaß von 9 bis 17 Uhr. Das dazugehörige Restaurant ist montags geschlossen. Unser Hinweis auf diesen Park erfolgt nur der Vollständigkeit halber, denn es gibt hier nicht sonderlich viel zu sehen, und den Eintritt (5 Euro, Kinder die Hälfte) halten wir für überteuert. Daran ändert auch das kostenlose Getränk nichts. Ein Dutzend Käfige, in denen heimische Tiere ihr trauriges Dasein fristen: Molocoi-Schildkröte, Manguste, Wasserratte, Feldhuhn oder »Agouti« (eine Mischung aus Hase und Ratte). Bezüglich des botanischen Gartens ist anzumerken, dass man im »Maison de la Forêt« (s. unten) mehr lernt über die heimische Flora.

Morne à Louis: etwa anderthalb Kilometer hinter dem Zoo die Abzweigung nach links (ausgeschildert) einschlagen. Lohnt bei besonders schönem Wetter wegen des grandiosen Panoramas von diesem 745 m hohen Vulkankegel.

Col des Mamelles (586 m): hier oben, am höchsten Punkt der »Traversée«, finden wir den »Gîte des Mamelles«, jetzt ein Holzrestaurant mit Tischen im Freien. Tel. 26 16 75. Hier wird ausgezeichnet nach Art der Antillen gekocht. Lambismuscheln, Kraken (»Chatrou«) und Krabben (»Kabalou de crabes«) probieren und mit ca. 25 Euro rechnen. Zimmer gibt´s keine, dafür aber jede Menge Aussicht.

Der sonderbare Namen des Passes (»Mamelle« = weibliche Brust) rührt übrigens von zwei wohlgeformten Vulkankuppen, die beide in einer bzw. anderthalb Stunden über steile Pfade zu besteigen sind.

Maison de la Forêt: das »Forsthaus« ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet und eine Besichtigung wert, wenngleich die Ausstellung in erster Linie Fachleute begeistern wird. Kostenloser Eintritt. Hier erfahren wir alles über die Entstehung des Tropenwaldes, seinen Zustand und die damit verbundenen Probleme. Außerdem nehmen hier drei herrliche Fußmärsche (deren Dauer zehn Minuten, zwanzig Minuten und eine Stunde beträgt) ihren Anfang. Verlaufen ist nicht drin, denn die Wege sind gewissenhaft markiert. Schreiten wir also über eine schmale Hängebrücke und dringen dann in den dichten Tropenwald ein. Wir bewegen uns sozusagen in einem grünen Delirium mit riesenhaften Lianen. Hinweistafeln nennen die verschiedenen Baumarten beim Namen, so dass wir fortan eindeutig den »Marbri« vom »Sapotill«-Baum (mit seinen apfelgroßen, süßen Früchten unter brauner Schale) und Stachelannonen (»Corossolier«) von Guavebäumen unterscheiden können, ferner »Bois Brésilette«, »Mapou Baril«, »weiße Cotelette«, »Raisinier Grand Bois« und ... »Bauhinia-Splendens Caesalpin« (eine wurstförmig geringelte Liane). Zurück geht es entlang eines Bergbachs.

Einen Kilometer nach dem »Maison de la Forêt« kommen wir an dem Wasserfall »Cascade aux Écrevisses« vorbei (zehn Minuten Fußweg). Nichts Überwältigendes, aber immerhin mit Picknicktischen und Bänken an einem Bach.