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Unternehmungen

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Unternehmungen

Ausflüge

Zu heißen Quellen wandern

Strand von Anse Chastenet: Anfahrt s. oben (»Restaurants«). Liebe auf den ersten Blick! Ein dunkler Sandstreifen zwischen zwei Hügeln, nicht gerade leicht zugänglich, aber die Sache lohnt sich wirklich. Zum noblen Hotel von Anse Chastenet, dessen Zimmer raffiniert im Grünen verstreut liegen, gehört ein Tauchclub am Strand. Die Preise sind natürlich exorbitant. Lieber eigene Taucherbrille und Schnorchel mitbringen, um die Unterwasserflora bewundern zu können.

Falls jemandem von einem Elefanten berichtet werden sollte, der angeblich hier gelebt habe: der Erzähler hat nicht zu tief ins Pusch-Glas geschaut, er hat recht! Leider ist das Tier im April 1993 verblichen. Ein verschrobener Engländer soll ihn als Souvenir aus Indien mitgebracht haben. Der Mann selber ist angeblich schwer reich und lebt irgendwo auf Saint-Lucia in einer Hütte, wie ein armer Schlucker. Es kursieren ganze Legenden über ihn. Der Elefant, so berichten andere, sei für eine Filmproduktion hierher verfrachtet worden, und als die Aufnahmen im Kasten waren, habe das Team den Dickhäuter einfach zurückgelassen, weil man nicht wußte, wie man ihn mitschleppen sollte. Wie auch immer, der Elefant lebt hier in der Erinnerung fort.

Krater und Schwefelbäder: rund drei Kilometer weiter südlich führt die Straße zum Eingang eines alten Kraters des Soufrière-Vulkans. Kostenpflichtiger Zutritt mit Führung. Schon am Eingang stinkt´s gewaltig nach Schwefel. Innerhalb weniger Minuten erreicht man die Schwefelbecken. Rundum kocht die Erde, und der blubbernde Schwefel verströmt seinen beißenden Geruch. Noch im 19. Jahrhundert wurde von hier Schwefel tonnenweise exportiert. Die hiesigen Schwefelquellen stellen sozusagen eine rund um die Uhr arbeitende »Alarmanlage« des Vulkans dar. Solange die Gase austreten, droht keine Gefahr. Wenn dies jedoch nicht mehr der Fall wäre, hätte sich eine gefährliche Druckkammer im Vulkaninneren gebildet. Seitdem wir das wissen, kann´s uns gar nicht genug »schwefeln« ...

Inmitten dieses Höllenbezirks sind Mangan-, Kohlenstoff- und Schwefelschichten erkennbar sowie eine Mischung aus Süß- und Salzwasser. Die Temperatur erreicht 170°C. Man fühlt sich an die gute alte Zeit der Stinkbomben im Klassenzimmer erinnert. In einer der Schwefelquellen dürfen Touristen sich ein bißchen beizen lassen. Dennoch: man erwarte nichts Sensationelles.

Diamond Mineral Bath and Botanical Garden (Mineralbad und botanischer Garten): außerhalb, etwa achthundert Meter in Richtung Vieux Fort. Eingang zum botanischen Garten auf der rechten Seite. Täglich von 10 bis 17 Uhr Einlaß, gegen Entrichtung einer Eintrittsgebühr wahlweise für einfaches Durchgehen oder Besuch einschließlich Baden. Im Park wachsen herrliche tropische Blumen mit komplizierten Namen. Von den einfachsten haben wir uns folgende gemerkt: Paradiesvögel, Helikonien, roter Ingwer, Hibiskus ... Am Ende des Weges stoßen wir auf historische Bäder, die auf Geheiß Ludwigs XVI. hier eingerichtet wurden. Ein gewisser Baron von Laborie hatte Wasserproben von hier nach Frankreich geschafft, und man machte die Feststellung, dass sie dieselbe Heilkraft besaßen wie das Wasser von Aix-les-Bains. Darauf bestimmte der treusorgende König der Franzosen, dass sich seine müden Truppen in diesen Bädern entspannen mögen. Die neueren Becken gehen auf das Jahr 1966 zurück. Etwas weiter plätschert ein kleiner schwefelhaltiger Wasserfall; hier auf keinen Fall baden!

Wanderungen im Rain Forest (Regenwald): da es wenig markierte Wege in diesem Wald gibt, ist man auf einen einheimischen Führer angewiesen. Nähere Auskünfte bei Marshall, Tel. 454 73 90. Schon morgens aufbrechen. Übrigens muß man für die zahlreichen Erläuterungen des Rangers dankbar sein, der uns am Parkeingang in Empfang nimmt. Der Spaß ist zwar nicht ganz billig (ca. 60 Karibische Dollars pro Nase), aber dafür werden Besucher Papageien und sogar Boas mit ein wenig Glück in ihrem angestammten Lebensraum beobachten können.

Anregungen für Wanderlustige

Edmond Forest: Tageswanderung über die Insel von Soufrière nach Micoud; für rüstige Marschierer.
Indigene Forest: vierstündige Waldwanderung ohne Schwierigkeiten.
Mont Gimie: schwieriger Aufstieg, ohne Führer nicht zu bewältigen. Schöne Wanderung oder vielmehr Bergtour, aber der Wald wuchert so dicht auf dem Berggipfel, dass man nicht allzuviel sieht.
Gros Piton: los geht´s an der Anse l´Ivrogne. Um einen Führer kommt man nicht herum. Sechs Stunden Gehzeit insgesamt. Eine traumhafte Aussicht entlohnt uns für die Mühe.