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Historia

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Geschichte Rondas

La historia de la ciudad

Geschichten aus der Geschichte

Weil es so geschützt auf seinem Felsen thront wie ein Vogelbauer an der Stange, waren schon viele Armeen scharf darauf, Ronda zu erobern. Allen voran die Römer, die den Ort in ein wichtiges Handelszentrum verwandelten. Die Araber verliehen der Stadt dann den Status eines Emirats. Nicht lange, da rückte Ferdinand der Katholische an, und nach zwanzig Tagen heldenhafter und ritterlicher Kämpfe fiel Ronda in seine christlichen Hände. Im Jahre 1808 machten schließlich die Truppen Napoleons hier Station. Der Kathedrale haben sämtliche Eroberer ihren Stempel aufgedrückt. In Ronda hat übrigens ein gewisser Pedro Romero die Regeln der Corrida festgelegt. Über fünftausend Stiere sind seiner Mordlust zum Opfer gefallen. Ohne ihn wäre der heutige Stierkampf nicht denkbar. In Ronda spielt die Corrida eine so bedeutende Rolle, dass man an der hübschen Plaza de Toros ein Museum eingerichtet hat.

Ronda darf sich auch einer illustren Dame rühme: Carmen! Hier spielte sich nämlich die höchst authentische Tragödie um die lebenslustige Fabrikarbeiterin ab, lange Zeit, bevor Bizet seine Oper schrieb; außerdem spielt die ja bekanntlich in Sevilla. Der Regisseur Francisco Rosa, dem sehr an Realitätsbezug gelegen war, reiste eigens nach Ronda, um hier die Außenaufnahmen für »seine« Carmen zu drehen. Schlußendlich soll unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten bleiben, dass Orson Welles seine sterblichen Überreste hier beisetzen ließ und dass Ronda Zeugin jenes Ereignisses war, das Hemingway zu seinem Roman »Wem die Stunde schlägt« inspirierte. Fürwahr eine geschichts- und kulturträchtige Stadt!