Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Kalifornischer Wein

Body: 

Im Tal des Weines

Die Wurzeln des Weins sind europäisch

Reblaus pendelt hin und her

Hauptanbaugebiet ist das vierzig Kilometer lange und rund acht Kilometer breite .i.Napa Valley; zwischen den Highways 29 und 121, ungefähr eine Stunde per Auto im Norden der Stadt.

Es wird immer Zeitgenossen geben, im Zweifelsfall Franzosen, die behaupten, der kalifornische Wein sei ungenießbar. Na ja, die können dann ja Cola trinken. A propos, Coca-Cola ist übrigens seit 1979 mit seiner Tochterfirma »Taylor« der bedeutendste amerikanische Weinhändler. Weitere im Weinbau engagierte Unternehmen: Seagram, Nestlé, Getty Oil und Pepsi.

Kalifornischer Wein besitzt einen höheren Alkoholgehalt und ist lieblicher als unserer. Bei der hohen Sonneneinstrahlung nicht verwunderlich. Die Gefahr, dass man gar nicht merkt, wieviel man davon schon intus hat, ist durchaus gegeben, und darum sollte man sein Fläschchen auch nur in Fußmarschentfernung vom Hotel entkorken. Unserer Meinung nach gehören der schwarze Pinot und der Emerald Grey zu den besseren Weinen, und die guten trockenen Weißweine sind im großen und ganzen den französischen durchaus ebenbürtig. Wegen der Gesundheitswelle seit einigen Jahren werden nun leichtere Weine erzeugt, häufig als Aperitif getrunken. Dringend notwendig, denn wenn die Entwicklung sich fortsetzte, blieb nur die Ausfuhr nach Europa. Eingeführt hat 1770 Pater Junipero Serra die ersten Reben, für den Meßwein natürlich, was sonst? Später trieb Suter den Weinbau voran, gefolgt von dem Ungarn und »Vater« des kalifornischen Weins, dem Ungarn Agoston Haraszthy,, der 1861 hunderttausend Stecklingen diverser Sorten aus Europa anschleppte. Sogar berühmte Leute wie der Eisenbahnmagnat Leland Standford und der Zeitungszar Hearst versuchten sich im Weinbau. Sämtliche Hurra-Patrioten Europas und andere Ignoranten, die sich maßlos entsetzt zeigen, wenn auf den Etiketten »Burgunder«, »Beaujolais«, »Chablis«, »Sauvignon« etc. prangt, sollten wissen, dass die amerikanischen Weine eben größtenteils von europäischen Rebsorten stammen.

Und dann haben wir es ohnehin Kalifornien zu verdanken, dass wir überhaupt noch Wein trinken. Denn die viel robusteren amerikanischen Rebstöcke, die man auf unsere Rebsorten pfropfte, retteten unsere Rebpflanzungen, nachdem sie 1875 von der Reblaus fast völlig vernichtet worden waren. Aber schließlich wurde diese ja auch ursprünglich aus den Staaten eingeschleppt. So wäscht eine Hand die andere. Ein weiteres Rebbaugebiet liegt übrigens südlich der Bay Area bei Monterey.