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Bingo

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Altes Spiel neue Spieler

Glücksspiel für Frauen

Kirche und Bingo

Bingo wurde in Irland von der katholischen Geistlichkeit eingeführt ~ zum Entsetzen der protestantischen Kollegen. Als in den sechziger Jahren während des wirtschaftlichen Aufschwungs die Bevölkerungszahlen stiegen, mußten neue Kirchen gebaut werden. Das Geld dafür beschaffte sich der Klerus zum Teil durch Bingo. Heutzutage besitzt jede Kirchengemeinde ihre eigene Bingo-Halle. Wenn an einem Abend besonders hohe Gewinne ausgezahlt werden, setzten die Veranstalter Sonderbusse für die Leute aus den benachbarten Gemeinden ein.

Bingo ist ein Glücksspiel. Wer mitspielen will, muß vor Spielbeginn ein Bingo-Buch erstehen. Jede Seite gilt für ein Spiel und enthält sechs Kästchen mit je fünfzehn Zahlen. Der Spielleiter lost Zahlen zwischen eins und neunzig aus, und wer zuerst alle Zahlen in einem Kästchen abhaken kann, gewinnt. Das Spiel ist eine Domäne der Frauen. Viele gehen jeden Abend in die Kirche und danach zum Bingo. Erst die Pflicht, dann das Vergnügen.

In einigen Spielhallen in der Innenstadt Dublins, vor allem in der Moore Street, gibt es inzwischen elektronisches Bingo. Das ist jedoch nur ein schwacher Ersatz für die »Live-Atmosphäre« in den Kirchenhallen. Wer sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, muß entweder zur Messe gehen, weil dort Termin und Ort bekanntgegeben werden, oder sich in der nächsten Küsterei erkundigen.