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Dienstleistungen

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Geduld am Schalter

Schecks am Geldautomat

Kein Streikrecht für Angestellte

Geduld ist angebracht, wenn man es mit irischen Dienstleistungsbetrieben zu tun hat – sei es beim Besuch eines Arztes, dem man das Formblatt E 111 erklären muß, das man sich hoffentlich vor Reiseantritt von der Krankenkasse besorgt hat, weil es zur kostenlosen Behandlung berechtigt; sei es auf der Bank, wo man die Scheckkarte mißtrauisch mit dem Muster im Buch vergleicht. Im Normalfall wird es jedoch keine Probleme geben: Auch wenn die Arztpraxis vielleicht einen altmodischen Eindruck erweckt, so ist der Arzt dennoch ebenso qualifiziert wie in der Heimat. Und den Euroscheck löst jede Bank kostenlos ein. Braucht man nach 16 h Geld, wenn die meisten Banken geschlossen sind, oder sind die Bankangestellten gerade im Streik, so kann man sich mit der Euroscheck- oder Kreditkarte an einem Geldautomaten (»Hole in the wall«) bedienen, die in Dublin an jeder zweiten Ecke hängen. In nordirischen Automaten funktioniert die Euroscheckkarte jedoch nicht überall. Außerdem wird in Nordirland kein südirisches Geld akzeptiert.

Apropos Streik: In Irland gibt es kein gesetzlich festgelegtes Streikrecht, aber eine Art Straffreiheit für streikende Gewerkschaften. Nicht nur wegen Streiks, sondern vor allem wegen Krankheit gehen in Irland jedes Jahr Tausende von Arbeitstagen verloren, darunter auffällig viele bei der Montage. Um dem »Blaumachern« vorzubeugen, haben viele Arbeitgeber eine Regelung gegen den Willen der Gewerkschaften durchgesetzt, wonach bei kurzen Krankheiten der Lohn nicht fortgezahlt wird. Die Betroffenen müssen sich dann ans Sozialamt wenden, sofern sie nicht für mehr als zwei Wochen krankgeschrieben sind. In diesem Fall wird der Lohn weiterhin bezahlt. Viele, die wegen Erkältung oder Kater einen Tag das Bett hüten wollen, lassen sich nun gleich für 14 Tage krankschreiben, um keinen Lohn einzubüßen. Umgekehrt schleppen sich natürlich genauso viele trotz Krankheit zur Arbeit.