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In Gracia 1

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Essen und Trinken in Barcelona

Zu Gast in Gracia

Dieses malerische Viertel ist genau das Richtige für einen Verdauungsspaziergang. Gràcia hat eigentlich nichts Spektakuläres zu bieten, nimmt uns aber dank seiner Atmosphäre, einiger liebenswerter Kleinigkeiten und seiner tollen Jugendstilhäuser sofort für sich ein. Und dann befinden wir uns hier im Dunstkreis der Modelokale; nirgendwoanders als hier hat nämlich die Movida à la Barcelona derzeit ihre Zelte aufgeschlagen.

El Gran Bodega: Calle Valencia 193; In der breiten Avenida zwischen Mallorca und Arago. Jeden Tag bis 1 oder 2h morgens geöffnet. Abend für Abend wogt ein dichtes Gedränge unter dem Sammelsurium von Flaschen und Fundstücken vom Sperrmüll: Fernseher, Ventilatoren, Volièren ... Hauptattraktion ist die beachtliche Auswahl an Tapas , darunter die leckersten der Stadt: Meeresfrüchte, knuspriges Ölgebackenes, Wurst, gemischte Salate, Knabbereien, Gebäck, Bocadillos , Enquilados oder einfach nur Oliven ... Im Hintergrund einige heiß umkämpfte Tische, an denen Gegrilltes verzehrt wird.
Bilbao: Carrer del Perril 33; T. 258 96 24. Metro: Diagonal. Nach Verlassen der U-Bahn erst in die Córsega, um dann links in die Carrer Menendez Pelayo einzubiegen. Die Perril ist die zweite Straße auf der rechten Seite. Sonntags geschlossen, sonst bis 23h warme Küche. In den Sommermonaten besser vorher anrufen. Das nette, kleine Lokal ist genau nach unserem Geschmack: gemütlich, voll besetzt und quicklebendig. Seite an Seite genießen hier Arbeiter, Geschäftsleute und Leute mit Geld die baskischen und katalanischen Gerichte des Wirtes. Über die Preise kann man sich sowenig beklagen wie über das Menü. Da stets viel Andrang herrscht, hat man eventuell auch mal eine Weile zu warten und kann so die Zeit nutzen, um einen Blick auf die diversen Karikaturen zu werfen, die ein paar Künstler als Entgelt fürs Essen hinterlassen haben. Wir empfehlen Pollo ajillo (Hähnchen mit Knoblauch), Escaixalda de bacallá (Kabeljausalat mit Paprika und Oliven), Habas catalunya (Bohnen in Weißwein mit Minze und Lorbeerblättern), Chipirongitos salteados (kleine Tintenfische) und Navjas plancha (»gegrillte Messer«). Hmmm! Allein von der Aufzählung wird uns das Mäulchen wässrig!

La Troballa: Riera de Sant Miguel 69. T. 217 34 52; Metro: Diagonal. Küche bis 23.30h unter Dampf; sonntagabends und an Feiertagen bleibt der Laden geschlossen. Abfolge mehrerer kleiner Räumlichkeiten auf verschiedenen Ebenen, was dem schicken Restaurant eine persönliche Note verleiht. Die Preise sind sehr reell, und das Publikum besteht vornehmlich aus entspannten Dreißigern. Die wenig umfangreiche Karte versteht es ausgezeichnet, katalanische Speisen mit kulinarischen Elementen der Nouvelle Cuisine zu kombinieren. Unter anderem sollte man vom »Tintenreis« kosten - und am Wochenende die Tischvorbestellung nicht vergessen.
Taverna Can Punyetes: Carrer de Maria Cubi 189, Ecke Carrer d´Amigo (Estación Grácia). T. 200 91 59. Täglich Einlaß 12-16h und 19-1h. Urgemütliche kleine Taverne mit schlichtem Interieur, die es nicht nötig hat, sich herauszuputzen, um echt zu wirken. An preiswerten Häppchen - Wurst, Brot und Tomaten - herrscht kein Mangel. Außerdem ist die Taverne Anlaufstelle für junge Szenegänger, die hier ihren Authentizitätsbedarf befriedigen, indem sie sich unter die einfachen Leute aus dem Viertel mischen. Danach geht´s dann auf Tour durch die postmodernen Bars. Ideal für den kleinen Hunger zwischendurch. Auf das Gedränge am Wochenende würden wir verzichten.