Gesundheit

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Quacksalber für jeden Anlaß

Von einer Magenverstimmung bis zur Pest

Reisen in ferne Länder können oft mit Strapazen einhergehen. Ob Sie sich in der Mongolei wohlfühlen, hängt davon ab, ob Sie »Heiß- oder Kaltblüter« sind. Der eine wollte diese Kombination aus trockener Luft und extremen Temperaturen schon immer mal erleben. Dem anderen könnte man damit den ersehnten Urlaub ordentlich vermiesen.

Das trockene, kühle Klima und die geringe Bevölkerungszahl machen die Mongolei generell zu einem »gesunden Land« ' außer im sehr kalten Winter. Zugleich ist sie aber ein schlechter Ort, um krank zu werden. Zwar gibt es auf dem Papier mehr Ärzte als in vielen europäischen Länder, doch der Niveau ihrer Ausbildung ist sehr gering. Weit verbreitet sind homöopatische Mittel, Akupunktur und Massage, die auf tibetische Vorbilder zurückgehen.

Sollten Sie in der Mongolei ernstlich krank werden, begeben Sie sich umgehend nach Peking. Dort stehen ausgezeichnete Krankenhäuser für Ausländer.

Impfungen

Für einen Besuch der Mongolei sind keine Impfungen vorgeschrieben, es sei denn, man kommt aus einem Gelbfiebergebiet.

Empfohlen werden allerdings Schutzimpfungen gegen Tetanus, Diphterie, Polio, Typhus, Pocken, Cholera und Hepatitis.

Krankenversicherung

Bei Überschreiten der Grenze endet der Versicherungsschutz Ihrer Krankenkasse. Die Auslandskrankenversicherung sollte ärztliche Behandlungen, Operationen, Medikamente und Krankenrücktransport abdecken. Die Behandlung eines lokalen Arztes ist sofort in bar zu bezahlen, aber die Kosten werden in der Regel nach der Rückkehr erstattet.

Medizinische Versorgung

In jeder Aimak-Hauptstadt findet man ein Krankenhaus oder Erste-Hilfe-Stationen. Ausländische Patienten müssen alle Behandlungs- und Medikamentkosten selbst tragen (in US-Dollars).

Die meisten Ärzte sprechen nur Mongolisch und/oder Russisch, einige wenige auch Deutsch. Eine Liste zuverlässiger Ärzte erhält man bei den Botschaften. Über jede Polizeiwache ist ein Notarzt zu erreichen.

In den meisten Krankenhäusern gibt es Apotheken (Emijn San). Allerdings ist die Auswahl sehr gering. Deshalb wichtige Medikamente auf jeden Fall selbst mitbringen.

Krankenhäuser In Ulaan Baatar

Krankenhaus Nr. 2, Ench Taiwny (Friedensstraße) unweit der britischen Botschaft, T. 350 129 und 350 487, Ambulanz T. 350 230 und 350 554.

Russische Poliklinik, Friedensstraße, T. 350 240.

Das Krankenhaus Nr. 1 ist nicht empfehlenswert.

Krankheiten

Häufig treten Brucellosis, Durchfall, Verstopfung, Giardia (durch unsauberes Trinkwasser), Tetanus, Hepatitis A, Hepatitis Non-A-Non-B, Tollwut, Augeninfektionen und Erkältungen auf.

Pest

Die Mongolei ist eines der letzten Länder, in denen die Pest fast in jedem Jahr ausbricht. 1992 starben in entlegenen Provinzen drei Personen den »Schwarzen Tod«, 1300 hatten sich infiziert. Der Ausbruch der Krankheit hängt wahrscheinlich mit der Murmeltierjagd zusammen. Das Murmeltier gilt als Delikatesse der Sommerküche, ist aber Träger des Pestbazillus.

Aids

In der Mongolei ist Aids (noch) kein Thema. Aber auch hier sollte man sich bei sexuellen Kontakten vorsehen. Ungeschützter Geschlechtsverkehr, vor allem mit Prostituierten, birgt immer ein Risiko.

HIV wird auch durch unsterile Spritzen und Nadeln übertragen. Achten Sie darauf, dass bei etwaigen medizinische Eingriffe originalverpackte Einmalspritzen und Einmalnadeln verwendet werden.

Informationen über die aktuelle Verbreitung von Aids erteilen die Gesundheitsämter.