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Vergangenheit

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El Pasado de Sevilla

Anmerkungen zur Vergangenheit Sevillas

Auch Sevilla hat seine Herren im Laufe der Jahre immer wieder gewechselt: von den Phöniziern fiel die Macht erst an die Griechen, dann an die Karthager und danach an die Römer, bis sich im 8. Jh. die Mauren dort niederließen, um aus der Stadt ein architektonisches Kunstwerk von in Europa unvergleichlicher Schönheit zu machen. Der Einzug der Christen und die Entdeckung Amerikas brachten neuerlichen Reichtum für Sevilla mit sich, denn etliche Familien bereicherten sich auf der anderen Seite des Ozeans, vor allem in den Goldminen, und stellten bei der Rückkehr ihren Reichtum zur Schau, indem sie prächtige Kirchen, großartige Häuser und prunkvolle Paläste errichten ließen ... zur großen Freude jedes Touristen der Gegenwart! Da finden sich maurische Ornamentik, der Mudéjarstil, eine Mischung aus gotischen und maurischen Elementen, die Farbintensität der Azulejos, die bezaubernde Harmonie zwischen Stein und Pflanzengrün (in den Gärten), die unerreichte Kraft des Lichtes und der Sonnenwärme in den Patios usw. Für die Anziehungskraft Sevillas gilt dasselbe wie für einen guten Wein: sie reift und vervollkommnet sich mit den Jahren.

Nach der Glanzepoche kam zwangsläufig der Verfall: neben anderen Miseren war in erster Linie die Pest schuld daran, die einen Großteil der Bevölkerung dahinraffte. Das Jahr 1936 ist ebenfalls ein bemerkenswertes Datum, stürmte doch damals die Armee Francos gnadenlos die Wohnviertel, um die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Aber heute hat Sevilla wieder Oberwasser: niemals zuvor hat der Flamenco eine solche Hochkonjunktur gehabt, sogar in Paris wird er schon kopiert. Was aus Andalusien kommt, beeinflußt Europa. Letzter Höhepunkt der Stadtgeschichte war die Weltausstellung im Jahre 1992.

Historisches Kuriosum am Rande: noch 1726 wurden Frauen, die im Fluß badeten, vom Erzbischof exkommuniziert. Wir verzichten auf ein Bad im Guadalquivir, wenn auch aus anderen Gründen ...