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Expo 92 & danach

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Exposition in Sevilla

Expo 1992 und was davon geblieben ist

Vom 20. April bis zum 12. Oktober 1992 fand in Sevilla die ehrgeizige Weltausstellung statt. Sie stand unter dem Motto »Das Zeitalter der Entdeckungen« und sollte alle vorhergehenden Weltausstellungen in den Schatten stellen. Die Veranstalter schlugen einen weiten Bogen von der »Entdeckung« Amerikas durch Kolumbus zur Welt von morgen und hegten hochfliegende Hoffnungen: das frühere Armenhaus Spaniens, Andalusien, wurde von Werbetextern noch während der Bauphase als »Kalifornien Europas« bejubelt. Dabei lebt die spanische Südprovinz nach wie vor in erster Linie von Landwirtschaft und Tourismus und leidet unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit. Zwar nahmen im Vorfeld der Expo die Investitionen zu - Sevilla ist inzwischen von Madrid und Barcelona aus auf einer vierspurigen Autobahn erreichbar und der Hochgeschwindigkeitszug AVE verbindet die andalusische Metropole in knapp drei Stunden mit der Hauptstadt - die Vorstellung eines »Silicon Valley« auf dem Expo-Geländer mußte jedoch bald begraben werden.

Auf den 415 ha der Cartuja-Insel, auf der die Ausstellung stattfand, waren hundertzehn Länder vertreten. Fünf thematische Pavillons widmeten sich dem 15. Jh., den Entdeckungen, der Seefahrt, der Natur und der Zukunft. Die Expo zählte über vierzig Millionen Besucher. Wer dabei war, wird sich an die endlosen Warteschlangen und das überwältigende Programm erinnern.

La Cartuja und der Pavillon des 15. Jhs

Herz und Symbol der Weltausstellung (wie weiland der Eiffelturm anno 1889 in Paris) ist die alte Kartause, wo Christoph Kolumbus mehrfach weilte (s. oben) und die 1841 zur Porzellanfabrik umfunktioniert wurde. Inmitten der Kapellen und Obstbäume erkennt man noch die großen flaschenförmigen Kamine. Hier befindet sich nun ein Kolumbus gewidmetes Museum und der Pavillon des 15. Jhs, der uns in das Jahr 1492 zurückversetzt. Spezialeffekte, Schauspieler und Roboter beherrschen die Szene und vergegenwärtigen dem Besucher die Kulturgeschichte des präkolumbianischen Amerika - immerhin! - des islamischen Afrika, des Fernen Ostens und Europas. Am Ausgang stolpert man in einen Nachbau der Landschaft der Neuen Welt, so wie Kolumbus sie in seinem Tagebuch beschreibt. Kurz, man verbringt hier konzentrierte dreißig Minuten.