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Gibraltar

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Gibraltar

Bizarre Stadt zwischen reizlos und potthäßlich

Gibraltar, wir sagen es ganz offen, ist nicht nur völlig reizlos, es ist im Urteil einiger Leser sogar potthäßlich. Einzig von Belang ist die bizarre Mischung dreier denkbar unterschiedlicher Kulturen: der englischen, der spanischen und der marokkanischen - die hiesigen Händler sprechen oft alle drei Sprachen. Leider kann man nicht gerade behaupten, dass von jeder das Beste in diese Mischung eingegangen sei. Also, warum drängen sich die - überwiegend englischen - Touristen zuhauf in den engen Gassen? Vielleicht, weil man hier zollfrei einkauft und der Sprit um die Hälfte billiger ist als in Spanien. An der Seilbahn ist ein ausreichend großer Parkplatz vorhanden. Wer in Gibraltar nichts Wichtiges zu erledigen hat, sollte sich den Besuch schenken.

Rückblick

Gibraltar wird seit 1704 von den Engländern besetzt gehalten. Die am Eingang zum Mittelmeer stationierten englischen Kanonen können die Meerenge vollständig blockieren. Diese beachtliche strategische Bedeutung bestätigte sich während des Zweiten Weltkriegs, als die Alliierten dort ihre Flotten konzentrierten, um in Nordafrika zu landen.

1966 schloß Franco die Grenze in der irrigen Überzeugung, auf diese Weise die Engländer vertreiben zu können. Doch da kannte er die Briten schlecht! Gegenwärtig haben sich die Spannungen jedoch wieder verringert, und die Grenze ist seit geraumer Zeit offen. Diejenigen Spanier, die auf dem für sie ausländischen Felsen beschäftigt sind, kehren abends wieder in ihr Heimatland zurück. Zu dieser Tageszeit ist Gibraltar so englisch wie sonst nie: erbärmliches Essen in den Restaurants, lärmende Pubs und Bobbies an jeder Straßenecke.