Geschichte und Kultur in Cádiz

Cádiz in der Geschichte

Nachdem die Siedlung am Golf von Cádiz im 9. Jh. v. Chr. von den Phöniziern mit Beschlag belegt worden war, gaben sich die Eroberer in der Folgezeit die Klinke in die Hand: erst die Karthager - sie begaben sich von hier aus auf Atlantikfahrt - dann die Römer - Folge des Zweiten Punischen Krieges - danach die Westgoten und Mauren und später die Normannen, bis im 13. Jh. Alfons X. das Zepter übernahm. Geraume Zeit später warfen die Briten ein Auge auf den Hafen, der ihnen den Weg nach Amerika ebnen sollte, und bemächtigten sich schließlich seiner. Bis 1823 schließlich stand Cádiz unter französischer Vorherrschaft. Im Freiheitskampf gegen Napoleon tat es sich dann besonders hervor.

Kulturelles

Falls nicht übermäßig viel Zeit bleibt, beschränke man sich auf einen Altstadtbummel.
Kathedrale: wahrlich kein Meisterwerk. Von vorne sieht sie aus wie ein massiger neoklassizistischer Klotz. Den schönsten Anblick bietet sie eigentlich von hinten, und zwar wegen der großen majestätischen Kuppel, deren Gold allerdings schon etwas abgeblättert ist. Im Innern verdienen in erster Linie das Chorgestühl, eine »Unbefleckte Empfängnis« von Murillo und eine hübsche Monstranz Beachtung. Wegen der Gefahr von Steinschlägen hat man weite Netze über den Köpfen der Prediger ausgespannt, nachdem es bereits zu bedauernswerten Zwischenfällen gekommen war. Notwehr des Heiligen Geistes?

Zwischen der Kathedrale und der Plaza San Juan de Dios erstreckt sich ein malerisches Altstadtviertel mit blumengeschmückten Häusern und romantischen Patios. Folgt man der Calle San Martin, so passiert man eine ansehnliche Barockfassade mit Balkon.
Museo de Bellas Artes: Plaza de Mina. T. 21 22 81. Einlaß täglich 10-14h und 17.30-20h. Achtung: nachmittags können sich die Zeiten ändern. Samstags 10-14h, sonntags geschlossen.

Das neue, moderne und lichte Museum birgt im Erdgeschoß hauptsächlich archäologische Funde sowie Statuen aus der Zeit der Phönizier und der Karthager. Damals hieß Cádiz Gadir. Die Säle der oberen Etage sind der zeitgenössischen spanischen Malerei gewidmet. U.a. hängen hier Gemälde des Landschaftsmalers Carlos de Haes. Außerdem bekommt der Besucher Werke von Murillo, Rubens und Zurbarán zu sehen. Der letzte Raum zeigt schließlich Marionetten.

Museo Historico Municipal: Calle Santa Inès 9. T. 22 17 88. Zutritt werktags von 9-13h und 17-20h, samstags und sonntags nur vormittags. Montags geschlossen.

Prunkstück der Sammlung ist ein Modell der Stadt aus dem 18. Jh. Ansonsten sind diverse Bilder und Dokumente ausgestellt, die über die Stadtgeschichte informieren. Eine Fundgrube für jeden, der sich für spanische Geschichte erwärmen kann.