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Museen Teil 8

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Museen in Madrid

Museo Real Academia de Bellas Artes de San Fernando und Lazaro Galdiano-Museum

Museo Real Academia de Bellas Artes de San Fernando

Alcalá 13; T. 522 14 91. Metro: Sol oder Sevilla. Einlaß von 9-19h; sonntags, montags und an Feiertagen von 9-15h. In der Zeit von Mitte Juli bis Mitte September täglich nachmittags geschlossen. Zwei Abteilungen gliedern das Museum: hinter dem Portal rechts die höchst sehenswerten Wechselausstellungen, gewöhnlich 10-14h und 16-18h zu besichtigen. Links führt eine Treppe hinauf zu den Gemälden und Skulpturen. Eine der bemerkenswertesten Kunstsammlungen nach dem Prado, meinen wir. Zu Gesicht bekommt man hier Werke, welche zeitlich die Periode vom 16. bis zum 19. Jh. abdecken.

Saal 1, mit vorbildlichen Lichtverhältnissen, ist den Gemälden des 18. Jhs, unter anderen dem Franzosen Fragonard, gewidmet. Saal 2 wiederum Goya und dessen Zeitgenossen. Neben einem ausdrucksstarken Selbstporträt lohnt das zugleich lustige und traurige Werk »Entierro de la Sardina« (Beerdigung der Sardine).
Trotz ihres strengen Gesichtsausdrucks, ist La Tirana nur der Spitznamen der Künstlerin Maria Rosario Fernandez, seit diese den Schauspieler Francisco Castellanos geheiratet hat. Dieser spielte in Filmen gewöhnlich den Despoten.

In Saal 3 Gemälde von Zurbarán, Murillo und Ribera.
In Saal 7 Keramiken moslemischer Herkunft (Persien und Syrien), darunter zwei außergewöhnliche Schalen, deren Grund mit Tieren und Personen bemalt ist, was Seltenheitswert besitzt. Auch chinesische Jade- und Emailleexponate aus der Ming-Dynastie.

Sodann, in Saal 8, folgen die Vertreter des 17. Jhs: Van Dyck und Jans Jansen, dessen Darstellung der elterlichen Liebe vor Zärtlichkeit überströmt. Von Rubens stammt »San Augustin entre Cristo y Virgen«.

Beim Weiterschlendern stoßen wir in der Capila de Academias auf eine bemerkenswerte Christusdarstellung aus dem 17. Jh. In Saal 16 schließlich die Malerei des 20. Jhs.

Begeben wir uns in die zweite Etage: zwischen Porzellansammlungen hier eine ganze Serie von Picasso-Zeichnungen unter dem Thema: die Beziehung zwischen Maler, Bildhauer und seinem Modell. Wirklich sehenswert.

Lazaro Galdiano-Museum

Calle Serrano 122. Metro: N. de Balboa oder Rubén Dario. T. 561 60 84. Besichtigungszeiten: täglich außer montags 10-14h. Den ganzen August über geschlossen.

Wer von der Malerei noch nicht genug und noch einige Euro im Portemonnaie hat, findet hier eine außerordentlich gut bestückte Sammlung als weitere Ergänzung zum Prado vor. Ein reicher Geschäftsmann, zugleich hochkarätiger Literat und Kunstliebhaber, hat dem spanischen Staat und somit der Nachwelt 1947 diese kostbare Gemäldesammlung hinterlassen. Die breite Palette und der kunsthistorische Rang der Exponate, ob Gemälde oder Skulpturen, machen einen Pflichtbesuch im Museum notwendig. Getrübt wird dieser Eindruck vom Fehlen ausführlicher Erläuterungen - die Ausgaben für den Museumsführer machen sich bezahlt! - und von der kaum angepaßten Beleuchtung. In der ersten Sälen liturgische Emailminiaturen und kostbare Schmuckstücke. Darunter auch goldbesetzte Emailtruhen aus dem französischen Limousin, fein ziselierte Elfenbeinarbeiten aus dem 15. und 17. Jh., ein leicht beschädigter Bergkristallkelch des Kaisers Rudolf II. und Leonardo da Vincis »El Salvador« mit glatten Haaren, dessen Blick sich in der Ferne verliert.

Bitten in die oberen Etagen folgen: hier hängt die ganze Palette der Malerei aus dem 16. bis 19. Jh.; daneben Möbel, Pendeluhren, Rüstungen und Schreibutensilien. In Saal 20 der »San Juan« von Bosch; Saal 23 wartet auf mit Zurbaráns »Diego de Alcalá« und Grecos »San Franciso de Asis« mit seinem lichtstarken Himmel. Auch Verehrer Riberas kommen auf ihre Kosten. Einige Säle beherbergen auch Vertreter der spanischen Malkunst aus der ersten Hälfte des 16. Jhs. Auch die englische Malerei kommt nicht zu kurz: Hoppner, Gainsborough, Reynolds usw. Das schöne »Bildnis der Saskia« ist Rembrandt zuzuschreiben. Saal 30 im zweiten Stock widmet sich ausschließlich Goya, was die Vielfältigkeit seines Oeuvres verdeutlicht. Greifen wir nur ein Beispiel heraus: in der »Verhexungsszene« erhöhen blaue und schwarze Farbtöne die dramatische Dimension. Im dritten Obergeschoß teilen sich religiöse Kunstobjekte - u.a. dekorative Stickereien aus dem 16. Jh. - und eine Waffensammlung aus dem 16. Jh. den Raum, deren Exponate aus verschiedenen europäischen Ländern zusammengetragen wurden: Arkebusen oder Hakenbücksen, italienische Stoßdegen, mit Schnitzwerk verzierte Pistolen, gotische Messer usf. Weniger kriegerisch, der letzte Saal mit einer Reihe von Fächern aus dem 19. Jh. mit Abbildungen von Alltagsszenen.