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Altstadt Teil 5

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Sehenswertes in Madrid

Sehenswürdikeiten in der Altstadt Teil 5

Ermita de San Antonio de la Florida: am gleichnamigen Platz, am Ende des Paseo de la Florida. Metro: Norte. Oder mit Buslinie 46 ab Calle de Alcalá, Ecke Gran Vía. Besichtigungszeiten: vom 1. Juli bis 30. September täglich 10-13h und 16-19h; den Rest des Jahres 10-14h und 16-20h. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen nur vormittags. Montags geschlossen. Die Höhe des Eintritts hält sich in Grenzen.

Seltsamerweise ist diese mit Fresken von Goya geschmückte Kapelle aus dem ausgehenden 18. Jh. kaum bekannt, stellt aber tatsächlich eines der Juwele Madrids dar. Der Maler ist hier beigesetzt. Seine Fresken erzählen Szenen aus dem Leben des heiligen Antonius von Padua und sind 1798 entstanden. Was ihre Einzigartigkeit ausmacht, sind der bewußt einfache Stil und die kräftigen Farben. Goya porträtierte bis ins Detail die Madrider Gesellschaft seiner Zeit mit ihren Adligen, Großbürgern und Repräsentanten der Halbwelt einerseits und dem armen einfachen Volk andererseits. Die Bedürftigen sehen aus, als verlangten sie Rechenschaft vom heiligen Antonius über die Ungerechtigkeit der Welt. Oh ihr Bedürftigen, laßt alle Hoffnung fahren, denn die Kirche ist mit den Mächtigen! Die Gesichter sind erstaunlich ausdrucksstark, ja, lassen sogar hier und dort Beunruhigung erkennen. Zeitig eintreffen, um die Kapelle in aller Stille erleben zu können.

Rastro: Metro: Latina. Der riesige Flohmarkt wird jeden Sonntag bis 14h auf der Ribera de Curtidores abgehalten. Die Antiquitätenläden bleiben freilich unter der Woche auch geöffnet. Aber nur sonntags erobern die Stände auch alle Bürgersteige. Wer also ernsthaft auf der Suche nach Antiquitäten ist, verlege sich auf einen Wochentag, stöbert in aller Ruhe herum und wird auch nicht mit den üblichen Touristen in einen Topf geworfen. Geht´s uns dagegen nur um die quirlige Atmosphäre, dann führt am Sonntagvormittag kein Weg vorbei. Vor Taschendieben können wir nicht eindringlich genug warnen: die Jungs verstehen ihr Handwerk! Handtaschen also besser im Hotelzimmer, bzw. -safe lassen.

Massen von Menschen drängen sich an den Ständen vorüber, besonders zur Mittagszeit schiebt man sich im Schneckentempo voran. Straßenhändler aller Art bieten Klamotten, Trödel und Kunsthandwerk feil, darunter recht hübsche Sachen. Schlendert man die Ribera de Curtidores ein Stück weit hinunter, entdeckt man linker Hand den Hunde- und Vogelmarkt. Hinter Nr. 29 verbergen sich die Galerias Piquer, Antiquitätengeschäfte, die einen Patio umrahmen. Die Sachen sind allerdings nur zum Anschauen, da unerschwinglich. In dem Laden Iglesia gibt es schöne alte Postkarten, aber leider zu Wucherpreisen. Der Flohmarkt dehnt sich übrigens auch auf die angrenzenden Straßen aus und reicht bis zur Plaza Campilo Mundo Nuevo. Alle angrenzenden Straßen (Calle del Carnera, Calle de Carlos Arniches) sind gesäumt von kleinen Spezialgeschäften. In letzterer stößt man auf einen weiteren Hof mit Antiquitätenhändlern. Hier taucht auch wieder die Ausbeute der jungen Strolche mit den langen Fingern auf: Autoradios, Uhren usw. Ist der Wagen schon aufgebrochen, sich nicht wundern, wenn einem das eine oder andere Stück vertraut vorkommt.

Unterwegs passiert man die Bierschwemmen Bobia und Campaña de Malaga, genau das Richtige für eine Stärkung (s. auch Kapitel »Kneipen«; »Sonntags vor und nach dem Rastro«).