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Altstadt Teil 3

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Sehenswertes in Madrid

Sehenswürdikeiten in der Altstadt Teil 3

Plaza de la Villa (U-Bahnstation Opera): an diesem gemütlichen Platz - fast provinziell, präsentiert er uns drei verschiedene Stilrichtungen - erheben sich mehrere sehenswerte Bauten: zunächst das Rathaus, das eine für Habsburg charakteristische Architektur aus dem 16. Jh. aufweist - ein Gebäudeteil mußte bereits als Gefängnis herhalten. Sodann der Torre de los Lujanes mit ihrer wappengeschmückten, gotischen Seitentür. In diesem Turm, der deutlich maurischen Einfluß erkennen läßt, wurde Franz I. von Frankreich nach seiner Niederlage bei Pavia gefangengehalten. Auf der Seite der Calle Sacramento schließlich die platereske Casa de Cisneros mit einem hübschen Fenster aus dem 16. Jh.

Etwas weiter unterhalb die Kirche San Miguel mit ihrer schmalen Fassade im italienischen Barockstil. Unweit von hier auch die zauberhafte Plaza del Cordon und Plaza de San Javier sowie die Kirche San Pedro mit ihrem Mudejárturm. Wem sind in diesem Viertel noch nicht die dekorativen Straßennamen auf Azulejos aufgefallen? In der Calle Segovia Nr. 9 lädt das freundliche Café Nuncio zu einer Verschnaufpause ein. In unmittelbarer Nähe: Cava Baja und Cava Alta, die Straße mit den ältesten Herbergen in ganz Madrid, von denen etliche zu schicken Speiselokalen umgebaut wurden. Damals war die Ecke unter Reisenden dafür bekannt, dass man nirgendwo anders in der Stadt seinen Brotbeutel für weniger Geld auffüllen konnte

Die erfinderischen Mauren trieben übrigens Stollen in den Untergrund dieser Gassen, mit deren Hilfe sie in die befestigte Stadt einzudringen gedachten.

Wo wir schon einmal in der Gegend sind, hier einige Kirchen links und rechts des Weges, die uns bei unserem Bummel als Orientierungshilfen dienlich sein können. Was, wer glaubt da, wir seien schlechter Laune, weil wir sie so in einem Satz abhandeln? Nun, um nicht lange drumherum zu reden: die Madrider Kirchen haben uns tatsächlich nicht vom Hocker gerissen.

Beginnen wir mit der bedeutendsten, San Francisco El Grande, an der sich in letzter Zeit die Restaurateure zu schaffen machen (Metro: Latino oder Puerta de Toledo). Sie besitzt eine klassische, ein hohes Maß an Strenge ausstrahlende Fassade. Tatsächlich sehenswert sind lediglich die ausladende Kuppel und eine Kapelle: es handelt sich um die erste links, die von Goya ausgestaltet wurde. Die Capilla del Obispo, zu deutsch Bischofskapelle, wird nun schon seit Jahren restauriert. An die San Andrés-Kirche angebaut, hat sie Besuchern einen hübschen polychromen Altaraufbau und ein skulptiertes Grabmal zu bieten. Auf der kleinen Plaza de la Paja (Strohplatz) wurde früher das Stroh für die Stadt angeliefert. Die Kathedrale San Isidro, südlich der Plaza Mayor, hinterläßt von ihrer Architektur einen massigen Eindruck ... und das ist fast auch schon alles.

Von der Plaza Mayor aus etwas in nördlicher Richtung: über die Calle Bardadores erreichen wir die Kirche San Ginés. Unter anderen wurden hier Cervantes und Lope de Vega getauft, seines Zeichens Schriftsteller und schreibfreudiger Poet, welcher der Nachwelt über achtzehnhundert Komödien hinterlassen hat. Die Kirche mozarabischen Ursprungs hat mehrere bauliche Verwandlungen mitgemacht. Im Innern wartet sie mit zwei kunsthistorischen Leckerbissen auf: »Jesus verjagt die Händler aus dem Tempel« von Greco - heute verführe er mit den meisten Pfaffen sicher genauso - und einem prächtigen elfenbeinernen Christus aus dem 17. Jh.