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Altstadt Teil 2

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Sehenswertes in Madrid

Sehenswürdikeiten in der Altstadt Teil 2

Kloster Descalzas Reales: Plaza San Martin. Metro: Sol. Nur einen Katzensprung von der Puerta del Sol. Öffnungszeiten: täglich außer montags und Freitag nachmittag 10.30-12.30h und 16-17.15h geöffnet. Sonntags und an Feiertagen Einlaß 11-13.15h. Außer mittwochs ist eine Eintrittsgebühr zu entrichten, die auch für den Convento de la Encarnación gilt. Besichtigung mit Führung - auf spanisch!

Wer würde hinter der vornehmen aber nüchternen Fassade des Klosters derartige Kunstschätze vermuten? Es wurde im 16. Jh. von einer Tochter Karls V. in einem ehemaligen Palast gegründet und nahm vor allem Töchter aus Adelsfamilien auf. Die kostbaren Geschenke, die diese Familien dem Kloster im Laufe der Jahrhunderte zukommen ließen, geben heute eine wertvolle Kunstsammlung ab. Der Rundgang führt uns zunächst zu einem außergewöhnlichen, vom Boden bis zur Decke mit Fresken ausgemalten Treppenhaus. Eine imposante Steintreppe verbindet das Erdgeschoß mit der oberen Galerie des Kreuzgangs, die wiederum kostbar ausgestattete Kapellen säumen. Sie bieten einen Überblick über die Entwicklung der christlichen Kunst. Der schöne Kapitelsaal enthält geschnitztes Chorgestühl, während eine weitere Kapelle Heiligenschreine und Reliefbilder aus Perlmutt und Koralle beherbergt. Ferner ist das Kloster im Besitz zahlreicher Meisterwerke von Rubens, Zurbarán, Brueghel d.Ä., Tizian sowie einiger flämischer Gobelins, die nach Zeichnungen von Rubens angefertigt wurden.

Wer noch nicht genug von den Kunstschätzen hat, hängt einfach noch einen Besuch im Convento de la Encarnación gleich neben dem Königlichen Palast, der Plaza Isabel und der Plaza de Oriente, dran: Plaza de la Encarnación, 1; Metro: Opera. Folgende Öffnungszeiten gilt´s zu beachten: dienstags bis samstags 10.30-12.45h und 16-17.30h. Nachmittags startet die erste Führung allerdings erst um 16.30h. Bei starkem Andrang, sollte man eine halbe Stunde zuvor zur Stelle sein. Freitags Einlaß nur vormittags und sonntags zwischen 11 und 13.30h. Montags stehen Besucher vor verschlossenen Türen, mittwochs wird kein Eintritt erhoben. Alle dreißig Minuten eine halbstündige Führung in spanischer Sprache.

Königin Marguerita, Gattin Philipps II., ordnete 1611 die Schaffung einer unterirdischen Verbindung mit dem königlichen Palast an. Die Gestaltung der Fassade folgt klassischen Vorbildern. In der Klosterkirche ist ein ansehnlicher Altaraufbau zu bewundern. Einen Besuch verdient in erster Linie jedoch das Museum mit Vertretern der Madrider Schule. Ribera, Carreño und Bartolomeo Ramán finden besondere Beachtung. Besonders gefallen hat uns die florentinische Madonna aus dem 16. Jh. im Chor des Klosters. Der eigentliche Clou jeden Besuchs: der Reliquiensaal, wo mehrere hundert Kästchen in allen Formen und aus den unterschiedlichsten Materialien die Wände bedecken. Soviele Dornen hätte nicht einmal ein ganzer Gestrüppwald hergeben können, wie auf der ganzen Welt als Reliquien verehrt werden. Daselbe gilt für Nägel - mit denen Christus angeblich ans Kreuz geschlagen wurde, obwohl dies unüblich war - allerlei Knochen, Schwämme, Kittelreste und dergleichen Plunder mehr. Originellere Truhen und skulptierte Gefäße haben wir kaum je gesehen. Über dem Altar die Heilige Familie, ein ansprechendes Gemälde auf Holz von Bernardino Luini aus der Schule Leonardo da Vincis.