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Im Zentrum

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Diskotheken in Madrid

Nachtleben im Zentrum

El Sol: Calle Jardines 3. Metro: Gran Vía. Täglich abends geöffnet. Hier zunächst ein älterer Laden, den es schon bei den ersten zarten Regungen der Movida gegeben und der seither manchen Newcomer überlebt hat. Niemand braucht also zu befürchten, mit seinen Eintrittsgroschen die Katze im Sack zu kaufen. Hinab gelangen wir über einen roten Teppich, und bald umfängt uns die Atmosphäre der Goldenen Fünfziger: eher karg ausgestattet aber behaglich. Dank rosafarbener Neonleuchten, schwarzer Kissen und einer kleinen Zwischenetage, wo man sich einen Überblick verschaffen kann. Die Räumlichkeiten bieten nur wenig Platz, was der Intimität zugute kommt. Darauf scheint ein gewisses locker-schickes Publikum seit jeher Wert zu legen. Die Spreu vom Weizen sondert man hier mit preispolitischen Maßnahmen ab: Tarife wie in New York oder Tokio! Dennoch scheint alles darauf hinzudeuten, dass dem Sol eine lange Lebensdauer beschieden ist und die Inhaber in seinen Räumen alt werden können. Zuspätkommen wird hier ausnahmsweise belohnt!

Joy Eslava: Calle Arenal 11. Metro: Sol. Allein wegen der Unmenge von Leuten, die sich jeden Abend in diesem umgebauten ehemaligen Theater auf die Füße treten, ist mächtig was los. Wir sind tatsächlich in »den« Laden gestolpert, der im Augenblick den Ton angibt. Drei verschiedene Theken, Lasershow, Auftritte und klassische Tanzabende jeden Donnerstag umwerben das Publikum. Na, da sind wir doch dabei!
Rick´s: Calle del Clavel, Ecke Calle del Infantas; Metro: Chueca. Die Gesichtskontrolle verläuft in einem freundlichen Ton. Obendrein kann man seine Geldbörse zunächst steckenlassen und braucht nur seinen Verzehr zu bezahlen. Fast fühlen wir uns unter den extrem jungen, aber mächtig schicken Leuten wie ältere Herrschaften. Was soll´s: am Wochenende herrscht hier ein Gedränge wie auf dem Frankfurter Hauptbahnhof zur Rushhour und dann bemerkt´s sowieso niemand. Da es sich in einer Sardinenbüchse ohnehin schlecht tanzen läßt, machen wir lieber auf Schau.

In derselben Ecke stoßen wir auf eine ganze Reihe weiterer amüsanter Clubs:
Black and White: Calle de Gravina, Ecke Calle de la Libertad; Metro: Chuca. Klassische »Männerdisco!« Aber Frauen sind natürlich auch gerne gesehen.
Le Moulin Rose: Dirección: Calle Hernán Cortés 12, Metro: Tribunal, Täglich geöffnet von 16 bis 3.30 Uhr. Einer der wenigen Nachtlokale im Herzen Chuecas, in denen sich vornehmlich Heteros treffen.
El Taboo: Calle San Vicente Ferrer 23, Metro: Tribunal. Täglich geöffnet von 22:30 bis 6 Uhr. Die In-Discothek der Viertel Chueca und Dos de Mayo, Hetero und Schwul tanzt und trinkt hier in trauter Glückseeligkeit Seite an Seite zu den heißen afrikanischen Rhythmen im Technostil.

Voltereta: Princesa 5 (Metro: Plaza de España); im Untergeschoß eines Einkaufszentrums, wenige Schritte von der Plaza de España. Unser Rat: sich bei Passanten nach dem Weg erkundigen. Der ist nämlich nicht so ohne weiteres ausfindig zu machen. Im Voltereta findet das Finale einer gelungenen Madrider Nacht statt: vor 4h morgens hier einzutreffen, kann man sich sparen. Übrigens herrscht dank einer Felsendekoration Höhlenatmosphäre. Es empfiehlt sich, kurz einen Blick hineinzuwerfen, »um nachzusehen, ob die Kumpels schon drin sind«. An bestimmten Abenden liegt das Lokal nämlich einsam und verlassen. Warum also Geld zum Fenster hinauswerfen?
O Madrid: von der Innenstadt aus nach acht Kilometern linker Hand an der Straße nach La Coruna. Der absolute Clou, wo man einfach gewesen sein »muß« und wo ein jeder hinpilgert. Ein Teil des Nachtlebens spielt sich unter freiem Himmel oder im Swimmingpool ab. Wenn die Treibhausluft in Madrid unerträglich wird, treibt es die chicos scharenweise hierher. Die schwitzen in ihrem edlen Tuch allerdings ebenso wie andere Menschen. Beruhigend.