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Lokale und Restaurants in Madrid

Tapas zur kühlen Caña – das muss gelernt sein!

In Madrid preiswert zu essen ist ein Kinderspiel. Eine ganze Reihe von Restaurants bietet wirklich günstige Menüs an. Die Madrileños wird man sowohl mittags als auch abends eher beim Tapasessen an der Theke finden; sie gehen seltener richtig groß essen als z.B. die Franzosen. Für sie bedarf es meistens einer besonderen Gelegenheit oder sie gehen mit der ganzen Familie aus. Inzwischen haben die Tapas einen derart hohen Popularitätsgrad erreicht, dass man schon von einer eigenen Ernährungsgewohnheit sprechen kann. Eingefleischte Tapas-Esser pilgern von einer Bar in die andere, süffeln einen vino tinto (Rotwein) oder eine Caña (gezapftes Glas Bier) und nehmen im Stehen jede Menge kleiner Köstlichkeiten in Form von Vorspeisen zu sich, was sich bis spät in die Nacht hinziehen kann. Je nach Fantasie des Wirts handelt es sich um Sardellen auf Toast, Chorizo-Scheiben, Serrano-Schinkenstreifen, gemischte Salate, Mini-Paëllas, Sardinen, Pilze mit Knoblauch, Krevetten mit Zitrone, Calamares usf.

Madrid nimmt für sich in Anspruch, die Hauptstadt der Tapas-Bars zu sein. Zu Hause also schon mal stundenlanges Stehen üben; einen Tisch wird man in den meisten Fällen vergeblich suchen. Ist ja auch einleuchtend, da man sich ohnehin nicht lange in einem Lokal aufhält. Außerdem: verspeist man an der Theke seine Tapas, fühlt man sich beweglicher und eher zu einem Gespräch mit dem Nachbarn bereit. Lässig an die Bar gelehnt, schließt man mit einem unbekannten Esser nebenan einfach leichter Bekanntschaft, als wenn man allein am Tisch hockt. Erstaunlich, zu welcher Vollkommenheit die Madrileños die Nachtschwärmerei gebracht haben - und nicht nur die jungen Springer und Szenegänger!