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Innenstadt & Plaza Mayor

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Lokale und Restaurants in Madrid

In der Innenstadt rund um den Plaza Mayor

Unbedingt in eines der Mesones in der Calle Cuchilleros einkehren. Mesón bedeutet nichts anderes als »Herberge«. In besagter Straße zählt man ein halbes Dutzend davon, und jedes pflegt seinen eigenen Stil und zaubert etwas Besonderes auf den Tisch bzw. die Theke. Jedenfalls fehlt es keinem an einem gerüttelt Maß Lokalkolorit, unterstrichen durch ein oder zwei Musikanten und eine urtümliche Einrichtung. Für eine leckere Sangria, für Tapas oder Wurstspezialtäten oder für alles zugleich ist man hier an der richtigen Adresse. Freitags und samstags nachts droht die Gasse vor Betrieb aus allen Nähten zu brechen. Zehn bis vierzig Spanier hocken dann an einem Tisch zusammen. Unter der Woche geht´s zwar ruhiger zu, unverwechselbar spanische Klänge dringen aber in jedem Fall auf die Straße. Ein wenig mißtrauisch sollte man als »Reingeschmeckter« schon sein und sich die Preise, mangels Speisekarte, zuvor nennen lassen. Wie schnell wird man über den Tisch gezogen! Welche der Mesones nun besonders lohnt, ist schwer zu sagen. Erwähnen möchten wir immerhin das Mesón de la Tortilla, das Mesón de la Guitara und das Mesón de los Champiñones.

El Cuchi: Cuchilleros 3, T. 266 44 24. Täglich geöffnetes mexikanisches Restaurant neben einem Treppenaufgang. Wer abends nicht vorbestellt, hat das Nachsehen. Richtig burlesk kommt die Fassade daher: alle Bronzetafeln sind nur vorgetäuscht und verleihen dem Lokal irgendwelche Fantasieauszeichnungen. Begibt man sich erst in die Obhut der Bedienung, fühlt man sich auf der Stelle mütterlich umsorgt. Bereitwillig demonstrieren die Kellner uns ungeschickt hantierenden Nordlichtern, wie man den leckeren Fajitas ans Leder geht. Abends legt sich dann ein Studentenorchester mit folkloristischen Weisen ins Zeug, während rundherum emsig getafelt wird. Zum krönenden Abschluß der Mahlzeit bekommt man im Cuchi einen süffigen Kaffeeschnaps und bald darauf die - zum Glück alles andere als übertriebene - Rechnung.

El Chinchonete: Calle de Conde, Ecke Calle del Cordón (Hausnummern 6-8), unterhalb der Plazuela del Cordón. U-Bahnstation: Latina. Mitten im Labyrinth der Gäßchen zwischen der Plaza Mayor und der Calle de Segovia. Den August über geschlossen. Ein nettes kleines Lokal, wo bevorzugt Angestellte der umliegenden Bürogebäude und Ministerien einkehren. Zivile Preise. Empfehlenswert sind die Callos (Kutteln) a la madrileña. Igitt - sieht so komisch aus? Sollte man aber unbedingt mal ausprobieren.
Doro´s Bistro: Calle de Toledo 7-9. T. 265 91 25. Metro: Tirso Molina. Gleich hinter der Plaza Mayor. Das winzige Restaurant bietet zahlreiche köstliche Gerichte zu überraschend niedrigen Preisen.

Etwas schicker

La Chata: Cava Baja 24, T. 266 14 58. Metro: Latina. Als wahrer Augenschmaus erweist sich die azulejoverkleidete Fassade mit Blumenmotiven und Szenen aus dem 19. Jh. Im Restaurant geht´s etwas steif zu, was man aber wegen des Cordero (Lammkeule) in Kauf nehmen sollte. Über der Theke baumeln Schinken, und die Wände sind übersät mit Fotos mehr oder weniger berühmter Torreros. Auch die Tapas sind nicht von schlechten Eltern; außerdem steht jeder Tag im Zeichen einer Spezialität: montags etwa Estofado de carne de toro - wenn der Torero wieder mal Erfolg gehabt hat. Ja, und wenn der Toro mal gewinnt?
Posada de la Villa: Cava Baja 9. T. 266 18 60. Metro: Latina. Im Erdgeschoß fällt sofort ein imposanter runder Steinofen auf, auf dem bereits das Lammfleisch schmort. Großzügig angeordnete Tische, rote Tischdecken, Sitzgelegenheiten aus Holz: da fühlen sich dreißigjährige Beschlipste ebenso wohl wie lebenslustige Mittvierziger. Werfen wir einen Blick auf die Karte: die Preise sind ja ganz schön gesalzen, aber die Callos - zu deutsch: Kutteln - auf Madrider Art lohnen den Griff ins Portemonnaie. Dasselbe gilt für die Setas (Pilze) à la Parilla. Den richtigen Einstieg erwischt, wer vorab eine Sopa de cazvela ordert: uns läuft heute noch das Wasser im Mund zusammen!

Casa Paco: Puerta Cerrada 11. T. 266 31 66 und 68. Metro: Sol oder Latina. Im August sonntags geschlossen! Zentral, unweit der Plaza Mayor, am unteren Ende der Calle Cuchilleros. Hübsch, das Interieur mit seinen Azulejos. Mittags viele Geschäftsleute, so dass es ohne Tischvorbestellung vorkommen kann, lange warten zu müssen. die Casa Paco genießt vor allem wegen ihrer Fleischgerichte einen gewissen Ruf. Mittwochs halte man sich an die Kutteln à la madrileña. Nicht gerade geschenkt, aber auch nicht übertrieben teuer.
Casa Botin: Calle de Cuchilleros 17. T. 266 42 17. U-Bahnstation: Tirso de Molina. Das älteste Madrider Restaurant verbirgt sich in einem Gebäude aus dem 18. Jh. Neugierige dürfen auch den Herd bestaunen und beim Zubereiten von Lamm und Schwein zuschauen. Die Küche: ein Gedicht!