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Chueca

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Lokale und Restaurants in Madrid

Im Chueca-Viertel

Eine Traumgegend! Keine zehn Fußminuten von der Puerta del Sol, mit anderen Worten: dieses Viertel hat die Puerta gleich vor der Tür. Hier tummeln sich junge Leute, vornehmlich im Alter zwischen achtzehn und dreißig Jahren und die Homosexuellen der Szene. Da geht natürlich die Post ab!

Ribeira d´O Miño: Calle Santa Brigida 1. Gemeint ist eine Gasse zwischen der Calle Fuencarral und der Calle Hortaleza. T. 521 98 54. Metro: Chueca oder Tribunal. Täglich geöffnet, allerdings montags und den ganzen August hindurch geschlossen. Eine bekannte Anschrift, aber bis jetzt nur in Einheimischenkreisen. Vor allem am Sonntag strömen Scharen hungriger Menschen herbei, um die köstlichen Meeresfrüchtegerichte zu verkosten, denn hier bekommt man sie so günstig wie sonst nirgendwo. Das gilt´s auszunutzen. Man weiß das erst zu schätzen, wenn man die Preise für einfache Krabben in anderen Restaurants kennt! Den äußeren Rahmen bilden saalartige Räume, in denen es lebhaft zugeht. Die günstigsten Tage sind natürlich die, an denen die Fische frisch gefangen werden, also Mittwoch und Freitag. Aber auch sonst sind die Zutaten immer frisch. Ein Tip für Leser mit schmaler Brieftasche: die Mariscada de la casa (Meeresfrüchte) reicht locker für zwei. Gönnen wir uns dazu einen Schluck Vino de Ribeiro, einen nur schwach vergorenen Weißwein mit milchiger Färbung. Keine schlechte Wahl sind auch die galicischen Spezialitäten Callos a la Gallego (Kutteln), Pulpo à feira (Tintenfisch), Empanada lacón con grelos oder Parillada pescados. Einen würdigen Abschluß der Mahlzeit bildet die Queimada con orujo, ebenfalls nach galicischem Brauch zubereitet. In einem Steingutgefäß wird Alkohol mit Zitrone und viel Zucker flambiert. Mindestens fünf Minuten lang wird das Ganze gemischt, indem man mit einem Schöpflöffel den Alkohol immer wieder aus zehn Zentimeter Höhe herunterfließen läßt.

Tienda de Vinos: Calle Augusto Figueroa 35. T. 521 70 12. Metro: Chueca. Ideal, um nach einem Aperitif in der Bar Angel Sierra (siehe Kap. »Kneipen«) etwas Herzhaftes zu verzehren. Sonntagabends geschlossen. Inmitten all der modernen Etablissements hat dieses alte Restaurant sich ganz gut gehalten. Das Interieur ist garantiert seit einer Ewigkeit nicht mehr erneuert worden. Einfallsreiche und preiswerte Küche in netter Atmosphäre.

Eine Note schicker

Carmencita: Calle Libertad 16. T. 231 66 12. U-Bahnstation: Chueca. Sonntags Ruhetag. Diese beliebte alte Taverne, schon seit 1850 im Geschäft, wurde unlängst in ein Nobellokal verwandelt, allerdings ohne dass sich der neue Besitzer an dem schönen Interieur vergriffen hätte. Das Parkett mit Einlegearbeiten, die Azulejos, die schon patinaüberzogenen Wände und die alte Theke sind geblieben. Die Fleischgerichte munden vorzüglich, aber der Fisch kommt uns überteuert vor.

Intellektuelle und Freunde anspruchsvoller Filme sollten in folgende Lokale unbedingt einen Blick werfen, die beide dem Tänzer Antonio Gades, dem männlichen Star aus Carlos Sauras Carmen und der viel besseren, aber unbekannteren Bluthochzeit (Bodas de Sangre) gehören. Da wäre zunächst die Casa Gades, Calle Conde de Xiquena 4, T. 522 75 10: ziemlich unpersönlich die Bedienung, aber das Essen gut und eben noch erschwinglich. Adrettes, gemütliches Interieur. Zur Wahl stehen hauptsächlich italienische Gerichte. Zu beachten auch die hübsche Azulejo-Fassade vis-à-vis. Für einen Kaffee oder einen Verdauungsschnaps nach dem Essen wird man dann vielleicht in das gegenüberliegende Café Nuovo Oliver, Calle Conde de Xiquena, Ecke Calle Almirante, einkehren. Die Einrichtung erinnert ein bißchen an einen literarischen Salon, ist aber ausgesprochen behaglich, vor allem wegen der weichen, einladenden Sessel. Die kuschelige Atmosphäre eignet sich hervorragend für den erfolgreichen Ausklang eines ersten Rendezvous ... bis 2.30h morgens. Dann kann man ja immer noch weiter sehen.