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Stadtmitte

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Kneipen und Bars in Madrid

In der Stadtmitte

Rund um den Plaza Santa Ana: Metro: Sol. Durch das Gewirr belebter Gäßchen rund um den Platz strömen zwar Massen von Touristen, aber sie mischen sich unter die alteingesessenen Einheimischen und fallen nicht mehr so penetrant auf. Beim Bummel sollte man einige Dinge genauer betrachten, so zum Beispiel die mit Azulejos geschmückten Fassaden einiger Geschäfte. Besonders prächtig die Villa Rosa, Calle Nuñez de Arce, mit einer Darstellung u.a. von Sevilla, Córdoba und Granada auf ihrer Fassade. Nr. 15 in derselben Straße, die Casa de la Guadalajara, besitzt einen mit Azulejos verkleideten Eingang und eine hübsche Treppe.

Hinter Nr. 6, in der Calle de la Victoria, verbirgt sich die Farmacia Emilio Santos mit ihrer altertümlichen, malerischen Innenausstattung. Im Schaufenster sind nur selbstfabrizierte Produkte ausgestellt. Nr. 9 ist die »Plaza de Toros Billetes«, wo Eintrittskarten für die Corrida einen Tag oder eine Woche früher und vor allem auch zwanzig Prozent billiger als an anderen Verkaufsstellen in Madrid ausgegeben werden.

Los Grabieles: Calle Echegaray 19. Metro: Sevilla. Die Azulejo-Dekoration im Innern dieser alten Taverne ist eine der schönsten in Madrid. Das Nebengebäude enthält eine interessante Keramikarbeit. Titel: »Der Tod genehmigt sich einen guten Tropfen und tanzt Flamenco«. Längst von der Szene entdeckt.

Viva Madrid: Calle Manuel Fernandez y Gonzalez 7. U-Bahnhaltestelle: Sevilla. Auch dieses Café zählt, wenn es um Attraktivität geht, sicherlich unter die Spitzenreiter der Stadt. Die azulejoverkleidete Fassade läßt den Plaza de Cibeles erkennen. Das Interieur besticht durch seine Azulejotafeln, Spiegel und Holzschnitzereien. Etwas abseits ein intimerer, kleiner Raum mit Fayencebänken. Wer auf der Höhe sein möchte, pilgert zur Zeit ins Viva Madrid. Und so drängt sich denn samstagabends alle Welt um die Theke: ein sympathisches Jungvolk, halb intellektuell, halb angeheitert. Genau das Richtige für uns! Die netten Bekanntschaften fallen einem geradezu in den Schoß, und die Stunden vergehen bei Gesprächen über Kunst, Musik und Politik wie im Fluge ... und lassen sich auch nicht davon beeindrucken, wenn das Lokal um 2h in der Früh eigentlich schon längst geschlossen hat. Um 2.30h nimmt die Nervosität des Wirts zu und das Geschehen verlagert sich auf die Straße. Viva Madrid!

Nebenan, in der Calle Principe Nr. 20 (U-Bahnhof: Sevilla), bildet die Szenekneipe Dick Tracy den Gegenpol zum Viva Madrid. Hier versammeln sich um 5h morgens jene, deren Trommelfell noch nicht geplatzt ist.
Cerveceria Alemana: Plaza Santa Ana 6; Metro: Sol. Dienstag Ruhetag, an allen anderen Tagen bis 1h belagert. In diesem bekannten Bierlokal mit dunkler Holztäfelung und Marmortischen herrscht stets viel Betrieb; vor allem junge Leute zieht es hierher, um zwischen zwei anderen Bars eine Tapas-Pause einzulegen. Dem können wir uns nur anschließen. Am selben Platz die Cerveceria Santa Ana, ebenso nett und weniger lärmig.
Café Central: Plaza del Angel 10. U-Bahnstation: Anton Martin. Zu erkennen an der schmucken Holzfassade und den Gardinchen in den Fenstern. In dieser geräumigen Musikbar versammeln sich Künstler und illustre Persönlichkeiten, die in aller Munde sind oder gerne sein möchten. Wirkt leicht angestaubt, aber dadurch um so gemütlicher. In der Regel sorgt eine Jazzband allabendlich von 10h bis Mitternacht für Stimmung, weshalb auch Eintritt zu berappen ist. Die Gruppen wechseln jede Woche. Hat sich der Laden erst gefüllt, hält man sich ganz einfach an der Theke auf, trinkt mit seinem Nachbarn ein Gläschen oder plaudert über Gott und die Welt. Der ideale Treffpunkt also, bei Getränkepreisen, die sich in einem verträglichen Rahmen halten.

Sesamo: Calle del Principe 7. Metro: Sevilla. Piano-Bar in einem mit Bildern und Sprüchen von Groucho Marx, Oscar Wilde, Apollinaire u.a. dekorierten Kellergewölbe. Eine Art literarisches Café. Lockere Stimmung. Nicht zu früh herkommen - spannend wird es erst später. Zapfenstreich ist um 2h früh; wochenends eine Stunde später.
Salon del Prado: Calle Echegaray, Ecke Calle del Prado. Metro: Anton Martin. Zählt auch zu den vielen Musikcafés. Hier geht´s eine Portion schicker, aber dafür weniger rührig zu als im Central. Jeden Donnerstag abend pflegt man hier gewöhnlich die klassische Musik. Lädt zum Verschnaufen ein und hat Musikfreunden anspruchsvolle Konzerte zu bieten.
Cafeteria de Bellas Artes: im Circulo de Bellas Artes, Calle Marques de Casa Riera 2, Ecke Alcalá 42; Metro: Banco de España. Nicht mit dem Museum Real Academia de Bellas Artes in einen Topf werfen. Wir haben es hier mit einer der wenigen ruhigen Ecken in diesem Viertel zu tun. Das gediegene Gebäude strahlt Rokoko in Reinkultur aus und gibt zeitweise einen geeigneten Rahmen ab für Ausstellungen. Billardsalon in den oberen Etagen. Lassen wir uns in der Cafeteria im Erdgeschoß nieder, spühlen den Staub die Kehle hinunter und lauschen dem von draußen heranbrandenden Hup- und Trillerpfeifenkonzert. Nichts für die ganz Sparsamen.
La Suiza: Plaza Santa Ana 2. U-Bahnstation: Sol. Café-Konditorei mit den köstlichsten Kuchen.