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Lavapiés

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Kneipen und Bars in Madrid

Im Stadtteil Lavapiés

Dieses Madrider Viertel hat es uns ebenfalls angetan. Man muß übrigens wissen, dass die Bewohner jedes Stadtteils der Überzeugung sind, sie seien die »echten« Madrileños, und die Bevölkerung von Lavapiés trägt diese Haltung besonders deutlich zur Schau. Dabei haben sie, so meinen wir jedenfalls, nicht einmal unrecht. Diese Gegend hat unbestritten ihren volkstümlichen Charakter bewahrt, auch wenn der Schickimickiwurm klammheimlich im Untergrund bohrt. Durch ihre Straßen läßt sich herrlich bummeln, bevor man dann irgendwo einkehrt ...

Hier ein Vorschlag: bei Einbruch der Dunkelheit an der U-Bahnstation Tirso de Molina aussteigen und die Calle de Mesón de Paredes hinunterschlendern. Die ganze Calle de Mesón de Paredes säumen sogenannte corralas, einfache Behausungen und typisch für das alte Madrid. Eine Corralla ist nichts anderes als ein Innenhof, in jeder Etage von einem galerieartigen Umgang mit hölzernen Treppen und Balkonen gesäumt. Überall flitzen Kinder herum. Die Stadtväter haben mittlerweile einige typische Corralas saniert. Nr. 43 ist ein gelungenes Beispiel dafür. Etwas weiter unterhalb sind Überreste einer alten Kirche zu entdecken. Die Szene könnte von Goya gemalt sein: Zigeuner haben unter der sternförmigen Kuppel ein Feuerchen angezündet ... Nr. 8 in der Calle del Ave Maria ist ein Salon de peluquería, zu deutsch Friseur, mit lustiger Azulejofassade. Von dort geht es weiter zur Plaza de Lavapiés.

Café Barbieri: Calle del Ave Maria 45. T. 227 36 58. Metro: Lavapiés. Der große Gastraum ist im Stil der dreißiger Jahre gehalten: Stuck, Spiegel mit Gravierungen, Marmortische und Samtbänke. Die altertümliche Atmosphäre entbehrt nicht eines gewissen Reizes. Gar nicht von gestern dagegen die witzigen Kaffee-Cocktails mit überraschenden Kombinationen. Das Publikum setzt sich aus Theaterleuten und Intellektuellen zusammen, die es erst kürzlich in dieses Viertel verschlagen hat. Filmclub samstags; zuweilen Jazzkonzerte und kleine Ausstellungen.
Kappa: Calle del Olmo 26. T. 227 47 21. Metro: Anton Martin. Von 19-2h morgens geöffnet. Hübsches Interieur mit altmodischem Touch: Marmortische, Bänke mit Sitzkissen, alter Trödel usw. Lockere Stimmung. Vis-à-vis ein kleines modernes Café mit Musik und Video. In Lavapiés begegnet man dieser Art Lokal auf Schritt und Tritt, etwa in den stimmungsvollen Gassen Calle Santa Maria de la Escuadra und Calle Torrecilla del Leal.