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Chueca 1

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Kneipen und Bars in Madrid

Im Stadtteil Chueca Teil 1

Auch in Chueca pulsiert das Leben, wenn auch alles eine Spur gedämpfter vonstatten geht. Das Viertel gehört nicht so sehr den Außenseitern der Gesellschaft wie Dos de Mayo und orientiert sich an den aktuellen Modeströmungen, ohne diese bis zum Exzeß zu treiben. In dieser Ecke - rund um die Calles Infantas und San Marcos - konzentrieren sich auch die besten Schwulenkneipen und Jugendlichentreffs.
Angel Sierra: Calle San Gregorio, Ecke Calle de Gravina. Metro: Chueca. Halb verblichene Fresken, Keramikkacheln, schöne Spiegel mit Darstellungen von Pubs, mächtige Fässer und Hunderte staubiger Flaschen machen die Atmosphäre dieser steinalten »Schwemme« aus, wo man am Tresen sein Glas Wein trinkt und dazu köstliche, von der Wirtin zubereitete Anschovis verzehrt. Am Wochenende immer Bombenstimmung.

Gran Café de Gijón: Paseo de Recoletos 21. Metro: Colón oder Chueca. Täglich geöffnet. Eines der beliebtesten Madrider Cafés. Im Sommer reicht die Terrasse bis mitten auf den Paseo hinaus. Die Gäste entstammen überwiegend der Künstler- und Intellektuellenszene und drängen sich entweder in mindestens drei Reihen um die Tapasbar oder auf den velourgepolsterten Bänken. An der Wand kleine Aquarelle. Die Kellner tragen weiße Fräcke mit Schulterstücken. Zur Zeit der Abenddämmerung ist enorm was los.

Etwas weiter oberhalb, auf dem Paseo de Recoletos Nr. 31, verdient ein Café-Restaurant namens El Espejo wegen seiner Jugendstilaufmachung aus dem Jahre ... 1978 unsere Aufmerksamkeit. »Bravo« kann man da nur sagen! An alles wurde gedacht: mit Gravuren verzierte Spiegel, Jugendstilrahmen, Azulejos usw. Wer sich mit einigen Tapas zufrieden gibt, ist im ersten Saal richtig; alle anderen begeben sich in das schnieke Speiselokal weiter hinten. Trotz aller Bemühungen fehlt dem Espejo ein wenig an ehrwürdiger Patina und dem Bedienungspersonal an schlichter Herzlichkeit. Über Sommer lädt eine Terrasse am Kiosk zum Aufenthalt auf dem Passeo ein.

Casi-Casi: Calle San Marco 2. Metro: Chueca. Teils Punk-, teils New-Wave-Klientel, wobei schon der Anblick des nüchternen Einrichtung und kompromißlose Heavy-Metal-Klänge »no future«-Gefühle in der Magengrube erzeugen. Donnerstags und am Wochenende sorgen Bands bis in die Puppen für Stimmung.
Klash: Calle de San Marco 18. Metro: Chueca. Unterscheidet sich nur unwesentlich vom Casi-Casi. Und die Musik: Marke »destroy« mit einhundert Prozent Überdruß. Ob die Leutchen hier bei der Tauglichkeitsprüfung für eine bürgerliche Existenz durchgefallen sind oder erst gar nicht antraten - wir wissen´s auch nicht. Fest steht, dass sie tablettweise heiße Schokolade in sich hineingießen.