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Flamenco & Cafés

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Flamenco, Cafés und die Movida

Flamenco

Corral de la Morería: Calle de la Morería 17. T. 265 84 46 und 265 11 37. Metro: Latina. Das Lokal liegt noch ein ganzes Stück von der U-Bahnstation weg, und zwar in der Straße, die in Höhe des Viaducto auf die Calle de Bailen mündet. Hier wird täglich eine der besten Flamencovorstellungen in Madrid geboten. Abendessen ab 21.30h, die Show beginnt um 22.30h. Zapfenstreich ist dann um 2.30h früh. In der Nebensaison darf man sich auch mit einem Getränk begnügen, was die hier ohnehin schon strapazierte Reisekasse schont. In der Zeit von Mai bis September ist das schon sehr viel schwieriger, weil dann mit vollem Haus zu rechnen ist. Die einzige Möglichkeit, das kostspielige Essen eventuell zu umgehen, besteht darin, erst unmittelbar vor der Show einzutreffen. Auch an dieser Vergnügungsstätte natürlich wieder die unvermeidliche und so unecht wirkende rustikale Einrichtung. Einheimische und Fremde, deren Anwesenheit aber nicht unbedingt gegen eine authentische Atmosphäre spricht, hocken buntgemischt an langen Tischen. Zwar tanzt das Flamencoensemble hervorragend, doch wirkt der Nationaltanz in Andalusien einfach besser. Von den weniger gepfefferten Preisen mal ganz abgesehen ...

Was gerade »in« ist

Die literarischen Cafés: Café Aurora, Calle Andrés Borrego 8. Hin und wieder schart man sich hier um einen vom Fach, um sich über ein Thema oder eine Idee die Köpfe heiß zu reden.
Billard ist sehr in Mode. Kneipen, die etwas auf sich halten, halten im Hinterzimmer einen Billardtisch bereit.
Spanische Rockformationen sind auf der Madrider Szene immer mehr im Kommen. Sie verarbeiten aktuelle Texte und achten auf eine hohe musikalische Qualität - da könnten sich unsere Jungs mal ´ne Scheibe von abschneiden!
Zarzuelas: traditionelles spanisches Musiktheater, das im 17. Jh. in Madrid aufkam und heute eine Renaissance erlebt. Das alte Repertoire wird entstaubt und wieder zur Aufführung gebracht. Zur Freude der Madrileños, die diese Art von Operetten begeistert wiederentdecken.
Jamonerias: es handelt sich um die spanische Version des fast food. »Jamón« deshalb, weil hier Schinkensandwiches zu einem ausgesprochen lächerlichen Preis über die Theke gehen. Rückseite der Medaille: die Qualität des Schinkens ist mittelmäßig und das Brot trägt seinen Namen zu Unrecht.
Gesellschaftstänze: Foxtrott, Tango, Charleston, Walzer und Cha-Cha-Cha erobern sich die Herzen modebewußter Madrileños zurück. Das Joy oder das Aire veranstalten einmal wöchentlich einen »Gesellschaftstanzabend«. Dürfen wir bitten?

Die »Movida«

Was zum Kuckuck verbirgt sich denn nun genau hinter diesem Zauberwort der Achtziger? Movida hat etwas zu tun mit »Bewegung«, »Stimmung«, »Betrieb« und meint all das, was Ideen und Personen in Bewegung versetzt. Reichlich strapaziert, signalisiert dieses Wort Insidern inzwischen dasselbe wie Capri oder Mallorca: nämlich abgegriffen und out zu sein. Dabei stand der Begriff vor wenigen Jahren noch für jenen kreativen Elan, welcher sich in der Welt der Kunst, der Malerei, des Kinos - denken wir nur an Pedro Almodovar! - und der Comics schlagartig ausbreitete. Heute regiert die Movida alle Kunstschaffenden Madrids: ein Teil behauptet, es gebe sie nicht mehr, für die anderen wiederum ist sie allgegenwärtig.