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Klöster San Millan

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Die Klöster von San Millan de la Cogolla

Ockerfarbene Dörfer in einer Landschaft wie der Toskana

Unsere Route führt nun über kleine Nebenstraßen, die irgendwoher aus der Sierra de la Demanda kommen, durch eine Landschaft, die an die italienische Toskana erinnert. Im Frühling heben sich die ockerfarbenen Dörfer deutlich gegen das satte Grün der neuerwachenden Natur ab. Im Herbst dagegen verschmilzt der erdige Ton mit den melancholischen Rot- und Goldtönen der Blätter. In diesem herrlichen Tal liegen gleich zwei fromme Stätten:

Kloster Yuso (von unten): mit jeder Kurve bekommt man ein wenig mehr von dieser majestätischen Anlage zu sehen. Sie trägt den Beinamen »El Escorial de Ia Rioja«, weil sie im strengen nüchternen Stil des Escorial-Architekten Herrera errichtet wurde. Warme Erdtöne mildern hier jedoch die Strenge. Öffnungszeiten täglich außer montags 10.30-12.30h und 16.15-19h. Fotografieren ist nur dienstags gestattet. Alle halbe Stunde beginnt eine Führung. Die Errichtung des Klosters zog sich über drei Jahrhunderte hin, was auch die Uneinheitlichkeit des Baustils erklärt. Sehr schön sind die Eingangstreppe und die Fresken, die das Leben des San Millán nacherzählen.

Das Museum präsentiert neben einem sechsunddreißig Kilogramm schweren Meßbuch ein wahres Meisterwerk: das Reliqular von San Millán, einen Schrein mit kunstvoller Elfenbeinschnitzerei aus dem 12. Jh. Die Figuren sind von verblüffender Ausdruckskraft.

Ferner ist eine monumentale Sakristei in überladenem Barockstil zu besichtigen. Der Kreuzgang hat wiederum ein eindrucksvolles Platereskportal zu bieten. Sich mal die Hunderte von Medaillons an der Decke ansehen Sie stellen alle etwas anderes dar: Heilige, Apostel, Propheten, Märtyrer usw. Die Klosterkirche zeichnet sich durch eine verschwenderische Goldpracht aus.

Kloster Suso (von oben): kehren wir wieder zurück auf die Straße, die uns an ein noch schöneres Plätzchen führt. Die Mönche bewiesen wirklich Geschmack. Öffnungszeiten: täglich außer montags 10.14h und 16-19h. Die Klosterkirche ist teilweise in den Felsen gehauen. Der aufmerksame Betrachter wird deutlich die drei Konstruktionsphasen unterscheiden: die westgotische, die mozarabische, zu erkennen an den Hufeisenbogen, und die romanische. Im Innern, neben einer liegenden Figur des heiligen Millán, mehrere Sarkophage.