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Los Picos

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Los Picos de Europa

Bergkette in Meeresnähe

Die »Picos« bilden eine Bergkette, die in nicht ganz vierzig Kilometer Entfernung vom Meer jäh emporragt und das »Dach« der Landschaften Kantabrien, Asturien und León darstellt. Dieses Gebirge begeistert wesentlich mehr als die Küste. Es ist erstaunlich, wieviel Gipfel, Schluchten, Engpässe und natürlich Wandermöglichkeiten sich in dem verhältnismäßig »kleinen« Gebiet, das die Picos einnehmen, entdecken lassen. Der Torre Cerredo stellt mit 2640 m die höchste Erhebung dar.

Unsere Route beginnt im Süden, da wir aus León kamen, und die Strecke von Süden nach Norden ist tatsächlich eine der reizvollsten. Also: aus León oder Oviedo kommend, gelangt man über den Marktflecken Riaño in das Dorf Posada de Valdeon, unserer Meinung nach eines der zauberhaftesten Plätzchen in den Picos.

Hier eine Route für alle, die von Norden her kommen: die N 634 bei Unquera verlassen, weiter die N 621 Richtung Potes und Espinama bis zum Ende der Straße bei Fuente Dé. Auf der ganzen Strecke fließt parallel der Río Deva und wir rattern mitten durch ein Lachsfanggebiet. Alle paar Kilometer heißt es an einem der zahlreichen Miradores: aussteigen und die Landschaft auf sich wirken lassen. Am Endpunkt der Straße findet man sich in etwa tausend Meter Höhe wieder. Die Fahrt mit der Seilbahn auf den Mirador del Cable - bis 20h, aber ab 17h wird es bereits merklich kühler! - sollte man sich unbedingt gönnen (zu den Betriebszeiten s. Kapitel »Fuente Dé«). An Übernachtungsmöglichkeiten herrscht zwischen Potes und Espinama kein Mangel: vier Zeltplätze und das Nächtigen unter freiem Himmel ist problemlos möglich. Ein Leser hat uns übrigens das Restaurant Remona in Espinama empfohlen.

Für den Rückweg gibt es drei Möglichkeiten: zum einen kann man nach Unquera zurück und auf der N 634 weiterfahren. Strecke Nummer zwei umfährt das Gebirge und ist rund hundertfünfzig Kilometer lang, wobei zwei etwa fünfzehnhundert Meter hohe Pässe zu überwinden sind. Man kutschiert von Fuente Dé über Potes, San Glorio, Puerto de Pandetrave, Puerto del Ponton nach Cangas de Onis, immer entlang des Río Sella. In Cangas muß man sich dann entscheiden, ob man zur N 634 weiterfährt oder einen Abstecher nach Covadonga unternimmt, das auf dem kürzesten Weg auch über Panes und die C 6312 zu erreichen ist.

In Covadonga wurde die maurische Armee zum ersten Mal vernichtend geschlagen. Daher auch der Gedenkaltar in der Höhle, in welcher Pelayo, der Heerführer, und seine Leute sich versteckt hielten. Etwa zehn bis zwölf Kilometer entfernt liegen malerisch die Seen Lago Enol und Lago la Erica, mitten im Nationalpark. Geradezu ideal für Wandertouren, die man allerdings nicht ohne ausreichenden Proviant antreten sollte: einen Supermarkt haben wir dort (zum Glück) noch nicht gesichtet.