Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Sant Carles de la Rapita

Body: 

Sant Carles de la Ràpita; (Vorwahl: 977)

Kleinstadt im äußersten Süden

Kleinstadt im äußersten Süden der Grundseite des Deltas. Ausgangs- und Endpunkt aller Exkursionen ins Deltainnere, zudem ein gemütlicher kleiner Jachthafen.

Verkehrsverein: Plaza Carles III Nr. 13. T. 74 01 00.

Übernachtung und Gastronomie

Albergue de la Juventud: in der Ortschaft Deltebre;, zwischen beiden Kanälen, sechs Kilometer nordöstlich von Sant Carles. T. 48 01 36. Rund hundert Betten in einer reizlosen, aber praktischen Jugendherberge mit Schwimmbad. Für Fußwanderer weniger geeignet. Unbedingt an ein Anti-Mücken-Spray denken!
Mehrere preiswerte Hotels und Pensionen. Versuchen, in der Casa Ramon in der ruhigeren Hafengegend unterzukommen: Arsenal 16, T. 74 03 61. Die vorteilhafte Lage und die bessere Ausstattung rechtfertigen den höheren Preis.
Kein Zeltplatz in Sant Carles de la Ràpita. Der Verkehrsverein verteilt die Leute meist auf zwei Zeltplätze in Alcanar;, zehn Kilometer südlich von Sant Carles. Gegen diese beiden Etablissements wäre an sich nichts einzuwenden, nur liegen sie unnötig weit außerhalb des Deltas. Wir empfehlen stattdessen Togal; bzw. die beiden Zeltplätze von Deltebre;: L´Aube, der uns nicht besonders ansprach, oder den kleineren, schattigeren und komfortableren Riomar. T. 48 02 45. Notfalls wage man sich weit hinein ins Delta nach Salinas; (neben dem Dörflein Els Muntells), wo am Strand ein winziger Zeltplatz wartet. Auf alle Fälle wappne man sich gegen die blutrünstigen geflügelten Quälgeister!
Für das leibliche Wohl sorgt man am besten in Sant Carles. In der Casa Ramon am Hafen kommen zu höchst vernünftigen Preisen die Gerichte der Gegend auf den Tisch (Zarzuela, Suquet, eine Fischsuppe, und Deltakrebse).
Restaurante Can Victor: calle Vista Alegre 8, neben dem Club Nautico. T. 74 14 58. Hat sich besonders den Fisch- und Krebsgerichten angenommen. Auf der erfreulich preiswerten Speisekarte figurieren so unverwechselbare Gerichte wie Barco frio und Arroz y fideos xeiscats.

Sehen und Erleben

Der eigentliche Zweck der Übung besteht darin, die menschenleeren Strände am äußersten Ende des Deltas aufzusuchen und bei der Besichtigung des großartigen Naturschutzgebiets Natur pur zu erleben. Ohne Spielregeln geht das natürlich nicht ab:

Pflanzen- und Tierwelt nicht unnötig beeinträchtigen; sich dazu an Hinweis-, Verbots- und Wegschilder halten und dem Jagdinstinkt auf pflanzliche oder tierische Trophäen entsagen!

Kampieren nur auf offiziellen Campingplätzen!

Die Vogelwelt ist während der Morgenstunden und am Spätnachmittag am besten zu beobachten (Fernglas!). Grelle Kleidung und Lärm vermeiden!

Hunde grundsätzlich an die Leine! Die Ausrede »der will nur spielen« zieht bei den Parkbehörden nicht ...

Keine Abfälle zurücklassen; notfalls die Überreste jener Ferkel mitnehmen, die sich daran nicht halten!

Vor dem Losstürmen einen Besuch im Centro d´Informació del Parc einplanen!

Badenixen empfehlen wir die Strände im Süden des Deltas. Nudisten besteigen im Hafen von Sant Carles das kleine Kümo (= Küstenmotorschiff), das sie zum Strand von Banya; auf der gleichnamigen Halbinsel schippert.

Ein ausführliches Faltblatt zählt alle Vogel- und Pflanzenarten auf, die man auf den zahlreichen Wegen durch die sechs Schutzgebiete zu Gesicht bekommt. Am Wegrand stehen einige Beobachtungsposten zur Verfügung. Ein Feldstecher leistet gute Dienste, um einige der dreihundert Arten und 50.000-100.000 Vögel zu beobachten. Das Faltblatt empfiehlt, die Kleidung der Umgebung anzupassen: also, Vaters Bundeswehr-Tarnanzug aus dem Schrank holen!

Fotografen werden bei einer Brennweite unterhalb von 200 mm kein Land sehen, die ideale Brennweite liegt bei 500 mm. Vorsicht ist in der Mitte des Tages geboten, wenn das Sonnenlicht und die Reflexe auf der Wasseroberfläche die Fotozellen verrückt spielen lassen. Das flach einfallende Licht am Ende des Tages ist wesentlich günstiger. Geradezu erhaben wirkt die Silhouette der Berge hinter Amposta und Sant Carles, die sich bei Sonnenuntergang vor der weiten Ebene des Deltas abzeichnet. Wir waren wirklich tief beglückt, soviel unberührte Natur anzutreffen, und das nur ein paar Kilometer entfernt von den touristischen Massenlagern an der Costa Dorada.

Vogelfreunde pilgern natürlich zum Ornithologischen Museum von Deltebre. Nebenan liegt eine von sechs Sperrzonen, die unseren gefiederten Freunden Zuflucht bieten sollen. Auskunft über die Abfahrtszeiten unter T. 74 02 48.
Vor Besichtigung des Naturschutzgebiets beim Informationszentrum in Deltebre (Centro d´Informació del Parc, T. 48 95 11), vorbeischauen. Dort gibt´s alle möglichen Ratschläge und Verhaltensregeln. Sein Jagdgewehr darf man natürlich nicht mitnehmen!