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Kloster Poblet

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Kloster Poblet; (Vorwahl: 977)

Leben wie ein Mönch

Nordwestlich von Tarragona. Der Straße nach Lleida/Lerida (N 240) bis Montblanc, dann Espugla de Francoli folgen. Anschließend Richtung Masies und von da zum Kloster.

Unterwegs, in Espugla; nämlich, legen wir einen kleinen Zwischenstopp ein, um im kleinen Bauernmuseum vorbeizuschauen (T. 87 05 76; geöffnet 11-14h und 16-18h). Das Museum beherbergt unter dem Dach eines sorgfältig restaurierten Hauses aus dem 17. Jh. eine reiche Sammlung von landwirtschaftlichem Gerät, Handwerkszeug und Alltagsgegenständen. Zahlreiche nachgestelle Szenen aus dem bäuerlichen Leben zeigen anschaulich, wie es in Spanien damals auf dem Land zuging. In einem Sondersaal stellt ein Verein von Miniaturkünstlern in beleuchteten Vitrinen fromme Szenen aus der Bibel zur Schau. Auch an die lieben Kleinen hat man gedacht: sie brauchen nur auf eigens zu diesem Zweck vorhandene Holzkästen zu klettern, um ihre Nasen gegen die Glasscheibe plattzudrücken.

Mehrere Busse ab Tarragona steuern Espugla und das Kloster an (Auskünfte beim Fremdenverkehrsamt in Tarragona). Eine Zugverbindung von Tarragona nach Espugla ist ebenfalls vorhanden.
Das Kloster: Einlaß täglich 10-12.30h und 15-18h. Die obligatorische Führung dauert etwa eine Stunde. Heute hausen wieder fünfzig Mönche im Kloster, nachdem es über ein Jahrhundert lang leer stand (1835-1940). Das Kloster Poblet wurde 1151 von Ramon Berenguer IV., Graf von Barcelona, gegründet, der elf französischen Zisterziensermönchen Zuflucht gewährte. Der in Clairvaux entstandene Reformorden praktizierte strenge Zucht und harte körperliche Arbeit auf dem Feld. Hierin lag das Geheimnis seines Reichtums, was den Umfang der einfühlsam restaurierten Baulichkeiten verständlich macht.

Die kunstgeschichtlichen Höhepunkte der Anlage sind der im 12. Jh. erbaute Kreuzgang mit seinem schönen Springbrunnen und die romanische Kirche mit ihren wunderbar schlichten Linien. Nicht zu übersehen auch die wuchtige doppelte Umfassungsmauer, die nicht nur das Kloster, sondern auch einen Teil der Anbauflächen gegen die böse Außenwelt abschirmte. Zwischen den beiden Mauern befindet sich auch ein bescheidenes Museum, das die Restaurierungsarbeiten dokumentiert.

Übernachtung & Verpflegung

Übernachten kann man übrigens in der knapp einen Kilometer entfernten zünftigen Jugendherberge oder in dem Dörflein Les Masies.

Albergue de la Juventud Jaume I: Les Masies (Espugla). T. 87 03 56. Vornehmes Haus in feudalem Rahmen mit Tennisplatz und Schwimmbad. Auf der schattigen Terrasse schmeckt das Frühstück noch mal so gut.
Hotel-Restaurant Monestir: T. 87 00 58. Fünfzig Kilometer von der Jugendherberge entfernt. Ungeachtet gehobener Preise für eine oder zwei Nächte durchaus zu empfehlen. In himmlischer Ruhe findet man hier allen erdenklichen Komfort, einschließlich Schwimmbad und Tennisplatz. Von hier aus führen zahlreiche Wanderwege in das kleine Pradés-Massiv, über welche die Inhaber gerne Auskünfte erteilen.
Dem Kloster gegenüber ein anspruchsloses, aber zufriedenstellendes kleines Restaurant, in dessen nüchternem Speisesaal man zu maßvollen Tarifen freundlich bewirtet wird.

Unsere Leser mit fahrbarem Untersatz sollten auf dem Rückweg zur Küste über die kleinen Landstraßen von Poblet nach Prades (T 700) und von Prades nach Reus (T 704) fahren. Jede neue Kurve eröffnet faszinierende Ausblicke auf verwunschene Wälder und abgestufte Anbauflächen.