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Sehenswertes

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Sehenswertes in Girona

Kathedrale, Domschatz und Kunstmuseum

Girona beherbergte im Mittelalter eine der bedeutesten jüdischen Gemeinden Spaniens in seinen Mauern. Die Carrer Força, die mit ihrer groben Pflasterung noch richtig mittelalterlich wirkt, bildete die Hauptachse des Judenviertels. Hinter der Fassade mit der Hausnummer 27 verbirgt sich das Museum für Stadtgeschichte (Placeta de l´Institut Vell). Zu beiden Seiten zweigen die Carrer Sant Llornc, die Carrer Cúndaro und die Carrer Escales de la Pera ab, enge gewundene Gäßchen, die sich seit tausend Jahren kaum verändert haben. Die Carrer de la Argenteria war seit jeher die Straße der Juweliere und Schmuckhändler. In der Carrer Sant Llorenc, der engsten aller Gassen, verbirgt sich ein ehemaliges kabbalistisches Zentrum. Kabbala bezeichnet, wie wir alle wissen, die jüdische Mystik des Mittelalters.
Kathedrale: eines der Gotteshäuser Kataloniens, das man um keinen Preis auslassen sollte, vor allem natürlich wegen seiner außergewöhnlichen Architektur. Am besten nähert man sich ihr durch die Carrer de la Força, damit man sie vom Fuß der monumentalen Freitreppe bewundern kann. Die Kathedrale wurde im 14. Jh. begonnen, aber erst drei Jahrhunderte später fertiggestellt, was das Nebeneinander der Barockfassade und des romanischen »Turms Karls des Großen«, eines Überrestes der Vorgängerkirche, erklärt.

Zur Rechten ein gotischer Portalvorbau mit überaus feiner Linienführung. Das Kirchenschiff, in dem vor allem die Fenster und der Retabel des Hochaltars Beachtung verdienen, überrascht auch durch seine enormen Ausmaße. Im romanischen Kreuzgang dekorative Kapitelle und ein behauener Steinplattenboden.

Domschatz
Zutritt April bis November 10-13h und 15.30-18h; von Juli bis Mitte September durchgehend 10-18h; in der Zeit von November bis März nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen 10-13h.

Er birgt einzigartige Meisterwerke: den Retabel der »Hl. Maria Magdalena«, eine päpstliche Papyrusbulle aus dem 19. Jh., die »Verkündigung« von Ramón Solá, 15. Jh., eine prächtige gotische Bibel, maurische Schatullen, silberne Evangelienschutzdeckel, usw. Der berühmte »Schöpfungsteppich« verdient einen Raum für sich allein; er ist schließlich ein selten erlesenes Stück. Die ganze Schöpfungsgeschichte wird dort auf Seidenstickerei dargestellt, die im 11. Jh. gefertigt wurde.

Rund um die Kathedrale gruppiert sich eine Reihe sehenswerter Bauwerke, die zusammen mit der Kirche einen der bemerkenswertesten Gebäudekomplexe Europas bilden. Rechts die Pia Almoina , ein Palast aus dem 16. Jh. mit zierlichen Fensterbögen. Der Treppe zu Füßen liegt die Casa Pastors , der Justizpalast aus dem 18. Jh. Den Anfang der Carrer Força bildet die Puerta de Sobreportes , ein altes, befestigtes Stadttor. Am Ende der Treppe hingegen ein majestätischer Platz, die Plaçà dels Apostols, an dessen Rand sich das Bischöfliche Palais und die Casa de Arcardia aus dem 16. Jh. erheben.

Das Bischofspalais beherbergt das Städtische Kunstmuseum (Öffnungszeiten: 10-14h und 17-19h; außer montags und Sonntag nachmittags) mit zahlreichen bemerkenswerten Plastiken und Gemälden aus der Zeit der Romanik und der Gotik. Ein Raum ist Wechselausstellungen zeitgenössischer katalanischer Künstler vorbehalten. Hier bahrten die mittelalterlichen Kapuzinermönche die Kadaver ihrer verstorbenen Kollegen einst auf, um sie zu mumifizieren. Die Brüder wurden so postiert, dass man die Toten anschließend in Meditationshaltung auf Stühlen beisetzen konnte. Wenigstens kann den frommen Kapuzinern keiner vorwerfen, sie hätten den Gedanken an den Tod verdrängt.

Wir setzten unseren Stadtbummel fort. Hinter der Puerta de Sobreportes erhebt sich links die Kirche Sant Feliu mit einer runden, hoch aufragenden Chorhaube. Das Innere bietet ein anschauliches Beispiel für die Übergangszeit von der Romanik zur Gotik. Sich unbedingt die prächtigen Sarkophage anschauen. Die Carrer Ferran el Católic, rechts des Portals, sobald man die Kirche Sant Lluc passiert hat, führt zu den maurischen Bädern, den Banys arabs. Einlaß 10-13h und 16.30-19h. Sonntagnachmittags und montags geschlossen. Sehenswert ist der Ruheraum mit seinen, von eleganten Säulen umrahmten, Becken. Im näheren Umkreis sorgen kleine Brunnengärtchen für erholsame Ruhe und Kühlung. Ist uns irgendwie sympathischer als der morbide Totenkult der Mönche!
Sant Pere de Galligants: kleine Kirche an der Plaçà de Santa Lucia, einen Katzensprung von den maurischen Bädern. Das ehemalige Kloster, ein schönes Beispiel für katalanische Romanik, beherbergt heute ein archäologisches Museum mit kostbar gearbeiteten Kapitellen an den Kreuzgangssäulen. Zutritt 10-13h und 16.30-19h. Sonntagnachmittags und montags begehrt man vergeblich Einlaß.
Gleich neben dem Museum das romanische Kirchlein Sant Nicolau.
Darauf kehren wir am besten zu den maurischen Bädern zurück, um einen archäologischen Rundgang, den paseo arqueológico , zu unternehmen. Er führt an den Stadtmauern entlang, die auf den früheren römischen Schutzwällen errichtet wurden, und endet bei der Torre Gironella , von der sich ein schönes Panorama bietet.
Durch die Puerta de San Cristófol gelangt man auf die andere Seite der Kathedrale und folgt erst der Carrer Belmirall, dann der Carrer de Escolápia, um schließlich die Treppen von Sant Domenec zu erreichen. Die Renaissancekirche und der imposante Bau des Palais dels Agullana links davon bilden ein attraktives Ganzes. Ganz oben auf der Plaçà Sant Domenec ist die Renaissancefassade von Les Aguiles , der alten Universität, zu bewundern.
Schließlich bietet es sich noch an, die Carrer dels Ciutadans mit der Fontana d´Or , ein für das 11. Jh. typisches Bürgerhaus mit Rundbögen, anzusehen sowie die Carrer de les Ferreries Velles und die Carrer de Mercaders hinaufzusteigen. Die drei höchst malerischen Straßen verlaufen parallel zueinander und werden ab und zu von mächtigen überwölbten Durchgängen und entzückenden Plätzen unterbrochen.
Auf der belebten, farbenfrohen Rambla de Libertat, deren große Bogengänge im Sommer herrliche Kühle bieten, spielen sich das Leben und die Aktivitäten der Stadt ab. Die Häuser und Ufer des Riu Onyar flirten hingebungsvoll mit dem Fluß; mit ihren stilvollen Erkern stellen sie eine der charakteristischsten Erscheinungen der Innenstadt dar.
Nicht übergehen wollen wir das Theater an der Praça del Vi, dessen gut versteckte Fassade sich als ungewöhnlich reizvoll herausstellt. Im Juli geht hier ein Musikfestival über die Bühne (Karten beim Verkehrsamt).