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El Port de Llanca

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El Port de Llançà (Vorwahl 972)

Netter Fischerhafen mit sehenswerter Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert

Der nicht unbedeutende Fischereihafen darf sich mehrerer prachtvoller Strände rühmen. Leider verheddert sich der Ort zunehmend in den Fängen profitgieriger Immobilienmakler. Der Hafen gleicht heute schon einem riesigen Parkhaus. Ein Bummel durch die malerische Altstadt bleibt aber immer noch ein Erlebnis. Erwähnt sei auch die sehenswerte Barockkirche aus dem 18. Jh.

Nützliche Adressen

Verkehrsamt: avenida Europa 17. T. 38 08 55. Wenn man vom Hafen kommt, gleich am Ortseingang.
Fahrradvermietung: carrer Castellar 1. Eine günstige Gelegenheit, doch sollte man zuvor ein prüfendes Auge auf die verfügbaren Drahtesel werfen.

Unterkunft und Verpflegung

Habitaciones Can Pau: carrer Puig d´Esquer 4, in Llançà selbst. T. 38 02 70. Nur dreihundert Meter vom Meer entfernt erwarten den Gast hier ruhige, ansprechende Zimmer mit Waschbecken (Duschräume auf dem Gang) für zwei bis vier Personen zu maßvollen Preisen.
Casa Narra: carrer Castellar 37. Die Preise der gemütlichen Pension mit Restaurant bewegen sich über dem Durchschnitt, sind aber in Anbetracht der Leistungen von Hotel und Restaurant gerechtfertigt. Letzteres beeindruckt mit einer auserlesenen Meeresfrüchtekarte. Zum Schlafen unbedingt die Zimmer zum Meer verlangen.

In der näheren Umgebung

Von Llançà aus werden sich Liebhaber alter Klöster mit Begeisterung auf das etwa fünfzehn Kilometer entfernte Sant Pere de Rodá stürzen. Öffnungszeiten: 9-12.45h und 14-16h. Erst die Straße nach Figueras entlang, dann die nach Rosas. Ab der Kreuzung ist der Weg ausgeschildert. Auf den letzten Kilometern beschert uns die sich abenteuerlich dahinschlängelnde Straße hinreißende Aussichten auf die Küste und die Ebene von Figueras. Von der imposanten befestigten Klosteranlage bietet sich ein herrlicher Blick auf die Bucht und die ganze Küste. Alle Baulichkeiten stammen in ihrem jetzigen Zustand aus dem 11. Jh., wie sie das »fromme Wunderkind«, Guilfred de Cerdagne, hatte umbauen und erweitern lassen. Der gute Mann war schon im zarten Alter von zehn Jahren Erzbischof von Narbonne - den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf. Das Schmuckstück der ganzen Anlage ist und bleibt die guterhaltene Kirche mit ihrem vierstöckigen romanischen Glockenturm, der von einem wuchtigen viereckigen Verteidigungsturm flankiert wird. Als den Restauratoren das Geld ausging, deckten sie einen Großteil der Klosterdächer mit scheußlichen rotbraunen Blechen ab.
In Villajuiga, der letzten Ortschaft vor unserem Aufstieg zum Kloster, wird man im Restaurant Sant Pere de Rodá zur Zufriedenheit speisen. T. 53 01 39. In einem der beiden Gewölbe kommt ausgezeichnete Hausmannskost auf den Tisch. In der rustikaleren unteren Halle serviert der leicht brummige Wirt das Tagesgericht, in der dezenter gestalteten oberen gilt die immer noch erschwingliche Menükarte.
El Port de la Selva: ein an sich hübscher, kleiner Fischerort, der jedoch zunehmend vom Bazillus der unkontrollierten Bauwut heimgesucht wird. Der weitläufige Strand schmiegt sich malerisch in eine Bucht. Das Meer ist an dieser Stelle ausgesprochen unruhig.

Playa Port de la Vall nennt sich ein nicht gerade berauschender kleiner Zeltplatz gleich am Meer, zwei Kilometer vor Llançà. T. 38 71 86. Ein weiterer findet sich einen Kilometer weiter an der Strecke nach Cadaqués in einem kleinen Tal und nennt sich Camping Port de la Selva , T. 38 72 87. Er bietet eine schattige, ruhige Lage, einen Swimmingpool und ein Restaurant. Das Zelten ist hier etwas kostspieliger als bei der Konkurrenz, aber dafür fühlt man sich auch rundherum wohl.

Von El Port de la Selva aus unternehmen die Wagemutigen unter uns eine der schönsten Wanderungen in der ganzen Gegend: auf verschlungenen Wegen kraxeln wir zum Kloster Sant Pere de Rodà (s. oben). Zu diesem Zweck folgen wir auf zwei Kilometern der Straße nach Llançà und preschen haarscharf gegenüber vom Zeltplatz Port de la Vall auf den Erdweg, der nach Vall de Sant Creu führt. Bevor wir dort den durch Geländer gesicherten Wanderweg GR 11 in Angriff nehmen, genehmigen wir uns unter einer gemütlichen Laube der Bar Can Coca eine Erfrischung und bewundern das putzige romanische Kirchlein. Marschzeit rund vier Stunden. Im Frühling erfüllt der blühende Ginster das ganze Tal mit seinem betörenden, belebenden Duft.

Richtung Cadaqués steigt die Straße an und führt durch die Sierra de Rosas , deren urwüchsig wilde Schönheit eine große Faszination ausübt. Nach der Kreuzung der Straßen nach Rosas und Figueras geht es auf einer ausgeprägt kurvigen Route bergab. An jeder Biegung erhascht man einen Blick auf die zauberhafte Bucht von Cadaqués und auf die ersten weißen Häuser ... Die letzten Kilometer haben es in sich, also aufpassen!