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Barcelona

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Barcelona (Vorwahl: 93)

Zentrum der europäischen Kulturszene

Vorbei die Zeiten, da Barcelona ´gen Paris, Berlin oder New York schielte. Heute richten sich aller Augen auf Spanien, und die katalonische Kapitale wirkt auf die Kulturschaffenden der Welt wie ein Magnet.

Die »Movida« der siebziger und achtziger Jahre hat längst die Stadtgrenzen von Madrid und Barcelona überschritten und ist auf dem besten Wege, sich zu einem europäischen Phänomen zu entwickeln. Die Movida? Der Begriff wurde in Madrid geprägt und bezeichnet im Wortsinn alles, was in Bewegung ist, und zwar in ständiger Bewegung. Zu Beginn war diese Bewegung ausschließlich auf die Kunstszene beschränkt. Die Künstler schufen Kunst wie nie zuvor, die Designer entwarfen, was das Zeug hielt. Dann griff der Movida-Virus auf alle Bevölkerungsschichten über, auf die kleinen Leute ebenso wie auf die modebewußten Jugendlichen. Movida, das ist eine umfassende Welle überbordender Freiheit: postmoderne Kneipen, verrückte Nächte, After-Hours-Clubs, kulinarische Erneuerung, Ausstellungen, Olympische Spiele 1992, Kulturhauptstadt Europas ... Barcelona legt bei allem ein Tempo vor, als gelte es, vertane Jahre innerhalb weniger Wochen aufzuholen - vergleichbar einem Kind, dessen Wachstum blockiert war und das nun seinen Rückstand mit Elan und Eleganz vergessen macht. Wer hätte gedacht, dass Barcelona dereinst dem ganzen alten Kontinent als kulturelles Licht voranleuchten würde? Inzwischen gibt die katalanische Hauptstadt in fast jeder Domäne den Ton an: in der Malerei, der Architektur, dem Kunstgewerbe, der Haute Couture , der Musik und im Film.
Von Mai bis September 2004 fand hier das Internationale Forum 2004 der Kulturen statt.

Die finstere Zeit der Erstarrung ist vorüber und das erdrückende Gewicht jahrhundertealter Kultur ist dem kreativen Wettbewerb der Ideen gewichen.

Natürlich ist Barcelona auch weiterhin die geschichtsträchtige alte Dame, die man am besten zu Fuß erkundet: den historischen gotischen Stadtkern mit seinen gepflasterten Gassen, in die kaum je ein Sonnenstrahl dringt, die unvergleichlichen Baudenkmäler voller architektonischer Finesse, deren Schönheit mit den Jahren um so prächtiger zu strahlen beginnt, die herrlichen Museen in stattlichen Palästen und natürlich die kühnen Werke des Baumeisters Gaudí, die uns in kindliche Begeisterung versetzen und unseren Blick immer wieder nach oben lenken.

Das Verhältnis der Provinzhauptstadtkatalanen zu Madrid ist von jeher gespannt und von Rivalität gepägt. Während sie in früheren Jahren die kulturelle und wirtschaftlich Öde der kastilischen Metropole mitleidig belächelten, weht seit Jahren ein frischer Wind aus der Meseta. Di wirtschaftliche Überlegenheit Barcelonas vermag Madrid jedoch nicht zu überbieten.